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FC St. Pauli: Forza – auf geht's! Der Weg findet sich!

© FC St. Pauli

Der Hamburger Fußball Club FC St. Pauli existiert seit 1910 und bietet insgesamt 22 verschiedene Sportarten an. Die Abteilung Segeln kam 2018 dazu. Das Angebot der Arbeitsgruppe Inklusion umfasst Schnuppersegeln, Teamtrainings sowie regattaorientierte Einheiten in Theorie und Praxis.

Wie alles begann

Seit 2018 gibt es beim Hamburger Fußball-Club St. Pauli die Abteilung Segeln. Von Beginn an war klar: Das Angebot richtet sich an alle Menschen, die Segeln möchten, mit und ohne Beeinträchtigung – getreu den Leitlinien des Gesamtvereins: gesellschaftliche Verantwortung statt Standesdünkel, Toleranz und Respekt im Miteinander. Am Wittensee in Schleswig-Holstein folgten erste Schnuppertage, noch ohne eigenes Boot. „Wir wollten uns ausprobieren“, sagt Anja Düvel, Segellehrerin beim FC. St. Pauli und Ansprechpartnerin für alles rund ums Thema inklusives Segeln. Die Hamburgerinnen und Hamburger charterten Boote vom norddeutschen Inklusions-Verein „Meer bewegen e.V.“ und entschieden anschließend: Wir fangen einfach an, der Weg findet sich, und es gibt immer einen Plan B!

Die Herausforderungen

Ein vereinseigenes Boot und ein barrierefreier Liegeplatz mussten her. Die Entscheidung für eine zweisitzige RS Venture Connect war schnell getroffen, denn „für uns geht es ums Segeln als Teamsport“. Zumal die offene Jolle mit bis zu vier Teilnehmenden gesegelt werden kann. Die Abteilung der Fördernden Mitglieder des FC St. Pauli machte es finanziell möglich, und im November 2018 kam das Boot aus Großbritannien im Container nach Hamburg. Seit April 2019 liegt die „Forza“ nun an der Außenalster am Steg des Hamburger Segel-Club, der in vielen Bereichen barrierefrei ist. Und was fehlte wurde kreativ ergänzt: Der HSC baute eine Rampe zu den Umkleideräumen, und die St. Pauli-Segelnden brachten ganz pragmatisch eine zugängliche Bio-Kompost-Toilette mit.

Die Rollstühle bleiben an Land zurück. © FC St. Pauli

Die Situation heute

„Diese Kooperation funktioniert wirklich gut“, sagt Anja Düvel. So hat der HSC zum Beispiel die inklusive Stegflotte um eine S\V 14 erweitert. Doch nicht nur das. Insbesondere im Miteinander am Steg und auf dem Wasser seien viele Barrieren gefallen, so die Segellehrerin weiter. Der FC St. Pauli bietet inzwischen einmal im Monat Schnuppertermine für Teilnehmende mit und ohne Segelerfahrung, regelmäßige Teamtrainings und intensive Vorbereitungen auf verschiedenste Regatten. Dabei gibt es auch mit weiteren Clubs an der Alster wie zum Beispiel dem Norddeutschen Regatta Verein Teamwork. Beim freien Segeln – jeder mit einer sogenannten Frei-Segelgenehmigung kann sich eintragen – kommen neben den Booten mit Adaptionsmöglichkeiten auch ein Zugvogel, ein Pirat und eine Bahia für Teams zum Einsatz.

Darauf ist man stolz bei beim FC St. Pauli

„Wir haben ein inklusives Segelangebot geschaffen und entwickeln ständig neue Projekte für alle Menschen – mit und ohne Behinderung, egal aus welchem Land, welchen Geschlechts, in Kooperation mit anderen Vereinen. Das alles ist Inklusion!“

Ein Tipp zum Schluss

Zu viele Bedenken hindern, also einfach machen. Natürlich muss es einen Plan geben, aber der sollte immer flexibel sein. Sich aufeinander zubewegen, ohne Berührungsängste, miteinander sprechen, gemeinsame Ideen entwickeln – so finden sich Lösungen. Im Team und über Grenzen hinweg.

Ansprechperson Inklusives Segeln beim FC St. Pauli

Danksagung

Wir danken der Aktion Mensch für die Förderung der Maßnahmen im Bereich des inklusiven Segelns.