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„Ginkgo“ erhält German Offshore Award

Zum siebzehnten Mal wurde am Abend des 22. April 2024 im Großen Saal des Hamburger Rathaus der German Offshore Award verliehen. Die Auszeichnung für die beste deutsche Hochseeyacht 2023 ging an die Humphreys 39 „Ginkgo“ für den fünften Platz in der Wertungsgruppe IRC 1 beim Rolex Fastnet Race 2023. Zu den weiteren Nominierten gehörten die J/122E „Aquaplay“, die Imoca „Malizia Seaexplorer“, die TP52 „Platoon“ und die JPK 10.80 „Rockall“.

Die Crew der Humphreys 39 „Ginkgo“ erhielt die Auszeichnung von Hamburgs Staatsrat Christoph Holstein (links). © Hinrich Franck

Skipper Dirk Clasen (Kieler Yacht-Club) und seine Crew nahmen den Wanderpreis, ein großes Silbertablett, sichtlich überrascht entgegen. Die Laudatio auf das erfolgreiche Team hielt Staatsrat Christoph Holstein, der in seiner Rede betonte: „Bei dieser Regatta mussten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer an ihre Grenzen gehen. Mehr können, als ihr Schiff schnell zu segeln. Gute Seemannschaft war gefragt. Ein ausgeprägter Teamgedanke. Durchhaltewillen. Die Bereitschaft, sich mehrere Tage lang zu schinden und bei widrigsten Bedingungen das Schiff auf Kurs zu halten.“

Für Skipper Dirk Clasen war die Teilnahme an der 50. Auflage des Rolex Fastnet Race, das in der Anfangsphase von starkem Sturm, heftigem Regen und hohen Wellen geprägt war, gleichzeitig die Premiere bei diesem ikonischen Rennen. Für das Jahr 2024 stehen für das erfolgreiche Team neben der MaiOR und der IDM Offshore im Rahmen der Nordseewoche u.a. das Roschier Baltic Sea Race des RORC und die ORCi Europameisterschaft auf dem Programm. Im kommenden Jahr führt es die Familiencrew aus Wedel bei Hamburg wieder nach Cowes. Zusammen mit der im letzten Jahr mit dem German Offshore Award ausgezeichneten TP 52 „Red Bandit“ bilden sie eines der deutschen Teams für die Wiederauflage des Admiral’s Cup.

Neben der „Ginkgo“ waren folgende Yachten für den Preis nominiert: Die TP 52 „Platoon“ (Norddeutscher Regatta Verein) von Harm Müller-Spreer für den Sieg bei der TP 52 Weltmeisterschaft, die J/112E„Aquaplay“ (Verein Wassersport Lesum) mit Skipper Max Habeck für einen sechsten Platz in der Wertungsgruppe ORC 3 bei der ORCi WM vor Kiel, die JPK 10.80 „Rockall“ von Christopher Opielok (Norddeutscher Regatta Verein) für den 14. Platz nach IRC beim Rolex Sydney Hobart Race und Boris Herrmann mit der Imoca „Malizia Seaexplorer“ für den siebten Platz bei der Doublehanded Transatlantikregatta Transat Jaques Vabre.

Dr. Wolfgang Schäfer, langjähriger Obmann Seeregatten im DSV, erhielt den Lifetime Award für sein seglerisches Lebenswerk. © Hinrich Franck

Den Life Time Award für sein seglerisches Lebenswerk erhielt Dr. Wolfgang Schäfer, der über Jahrzehnte mit seinen verschiedenen Yachten, die alle auf den Namen „Struntje“ getauft wurden, fester Bestandteil der deutschen Hochseeregattaszene war. Die Laudatio auf ihn hielt Albert Schweizer, langjähriger seglerischer Wegbegleiter des mehrfachen Admiral’s Cup Teilnehmers und späteren Farr 40 Weltmeisters. Wolfgang Schäfer war über viele Jahre Obmann des DSV-Ausschusses Seeregatten und zudem Vizepräsident im Offshore Racing Council.

DSV-Präsidentin Mona Küppers betonte die Unterstützung der deutschen Seesegelnden durch den DSV. © Hinrich Franck

Zu einer der ersten Gratulantinnen gehörte DSV-Präsidentin Mona Küppers, die bei der feierlichen Award-Verleihung ebenfalls ein Grußwort hielt. In ihrer Ansprache an die deutschen Hochseesegler und die Vertreter aus den überwiegend norddeutschen Vereinen und Verbänden unterstrich sie die Anstrengungen des DSV, die Attraktivität des Offshore-Segelns weiterhin hochzuhalten und gezielt den Nachwuchs zu fördern. Dazu verwies sie auf drei deutsche Meisterschaften, die dieses Jahr für Seesegler angeboten werden. „Im Rahmen der Nordseewoche und der anschließenden Langstrecke Rund Skagen geht es um den Offshore-Titel, beim Blue Ribbon Cup segeln die Doubelhanded-Crews um den Meistertitel und im Rahmen der Flensburger Fördewoche sind die Inshore-Spezialisten gefragt“, sagte die DSV-Präsidentin. „Echte Allrounder haben also dieses Jahr die Chance, mit ihrer Yacht dreimal die Deutsche Meisterschaft zu gewinnen.“

Die junge Crew der „Löwe von Bremen“ der SKWB wurde mit dem Jugendpreis ausgezeichnet. © Hinrich Franck

Den Wehring & Wolfes Jugendpreis, übergeben von Rainer Kugler, erhielt dieses Jahr die Crew der Sun Fast 3600 „Löwe von Bremen“ der Segelkameradschaft das Wappen von Bremen (SKWB). In seiner Laudatio betonte Rainer Kugler die Neuausrichtung der Jugendausbildung des 90 Jahre alten Vereins aus Bremen, die darauf abzielt, jungen Crews früh Verantwortung zu übertragen und sie dazu zu motivieren, selbständig mit einem modernen, konkurrenzfähigen Schiff an Hochseeregatten teilzunehmen.

Einen spannenden Einblick in die Vorbereitungen des Youth and Women’s America’s Cup Team zu den Regatten auf foilenden AC 40 im August auf dem Cup-Revier vor Barcelona sorgten Oliver Schwall, Carolina Werner und Paul Farien. Anschaulich erzählten Carolina Werner und Paul Farien von den vielen Trainingseinheiten am Simulator in Kiel und dem Einstieg in die Welt der foilenden Segelklassen.

Der German Offshore Award, ein Senatspreis der Freien und Hansestadt Hamburg, wird jährlich für die beste deutsche Hochseeyacht bei internationalen Regatten von einer Jury aus Vertretern der großen Hamburger Segelvereine unter Vorsitz des Hamburger Segel Verbandes vergeben.