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Deutscher Doppel-Erfolg bei der Doublehanded-WM in Schweden

Jonas Hallberg und Till Barth heißen die Sieger der ersten ORC-Doublehanded-Weltmeisterschaft in der Kategorie B. Die Crew siegte mit ihrer JPK 10.30 „Hinden“ vor Michael Höfgen und Max Gurgel auf der „Lightworks“, ebenfalls eine JPK 10.30. Die Doublehanded-WM wurde im Rahmen des Offshore-Klassikers Gotland Runt ausgesegelt.

Auf dem Sahnekurs ins Ziel: Jonas Hallberg und Till Barth segeln in einem perfekten Schlussspurt zum Sieg bei der Doublehanded-WM 2022. Foto:
Auf dem Sahnekurs ins Ziel: Jonas Hallberg und Till Barth segeln in einem perfekten Schlussspurt zum Sieg bei der Doublehanded-WM 2022. Foto: Hendrik Trygg

„Es sackt so langsam durch, was da passiert ist!“, sagte ein hörbar euphorisierter Jonas Hallberg am Telefon. Seit dem Zieldurchgang am gestrigen Dienstag, den 5. Juli, stehen beim Skipper der Hinden und seinem Mitsegler Till Barth die Telefone nicht still und folgt ein Glückwunsch dem nächsten.

Das Duo Hallberg/Barth, in der deutschen Doublehanded-Szene seit Jahren vorne dabei, war durchaus ambitioniert in die Regatta gestartet. Der Sieg überraschte das Duo dann aber doch, denn der Start war alles andere als optimal. „Nachdem wir bei der Baltic 500 dieses Jahr einen Frühstart erwischt hatten, waren wir jetzt zurückhaltender und lagen nach dem Start zunächst in den Abwinden“, rekapituliert Hallberg den Beginn des Rennens. Mit einem taktisch guten Schlag in der ersten Nacht konnte sich das Duo aber wieder an die Spitzengruppe heranarbeiten. Die bestand aus drei Schwesterschiffen: der „Hinden“, der „Lightworks“ und der finnischen JPK „AlmaVida“, allesamt vom Typ JPK 10.30. „Wir JPK-Crews haben uns gegenseitig gepusht und durch die Regatta gezogen“, berichtet Jonas Hallberg.

Vor dem Rennen hatten Hallberg und Barth eine Entscheidung getroffen, die sich als „gut und schlau“ herausstellte: Sie hatten auf den Wasserballast verzichtet, was ihnen gegenüber den anderen beiden Booten einen Vermessungsvorteil gab. Ein Experiment, das bei mehr Wind auch hätte schiefgehen können – „ja, wir haben gepokert, sind `all in´ gegangen, aber die Entscheidung hat sich voll ausgezahlt“, so der glückliche Skipper.

Michael Höfgen und Max Gurgel belegten in ORC B Rang 2, da sie der "Hinden", die ohne Wasserballast startete, Zeit vergüten mussten. Foto: Henrik Trygg
Michael Höfgen und Max Gurgel belegten in ORC B Rang 2, da sie der „Hinden“, die ohne Wasserballast startete, Zeit vergüten mussten. Foto: Henrik Trygg

Einen zwischenzeitlichen Tiefpunkt gab es nach der Rundung der Südspitze Gotlands – „wir segelten auf einem Reach-Kurs, wollten den Code 0 ziehen, der hatte aber eine Eieruhr… ich war platt und klitschnass, weil ich am Bug das Segel angeschlagen hatte. Dann lag vorne auf dem Vorschiff dieser ganze Segelsalat und Michael und Max (Michael Höfgen und Max Gurgel, d. Red.) sind uns weggesegelt. Da blieb uns nichts anderes übrig, als mit Groß und Genua weiterzusegeln, bis wir endlich den Gennaker setzen konnten.“

Die finalen Seemeilen unter Gennaker entschädigten und waren gleichzeitig entscheidend für den Sieg. „Wir hatten am Ende Glück, dass wir 100 Seemeilen perfekte Bedingungen für die JPK hatten“, so Jonas Hallberg, der sich nun Weltmeister nennen kann und heute Abend auf der Bühne in Sandhamn gemeinsam mit Till Barth seinen Pokal in Empfang nimmt. Herzlichen Glückwunsch an Jonas Hallberg, Till Barth und den Vize-Weltmeistern Michael Höfgen und Max Gurgel zu einer herausragenden Leistung!

In der Gruppe A kamen Uwe Barthel und Sverre Reinke mit ihrer Dehler 30 OD „Joint Venture“ auf den achten Platz. Rasmus Toepsch und Bertil Balser mit der JPK 10.10 „Sharifa“ belegten in Gruppe B Platz 9.