Sie sind nur 6,50 Meter lang und doch hochseetaugliche Schiffe – die Minis, kleine Rennmaschinen unter Segeln, die für viele den Einstieg in die Welt des (professionellen) Hochseesegelsports bedeuten. Zum ersten Mal am Start des Einhandrennens Mini-Transat ist Amateursegler Morten Bogacki, Mitglied des Offshore Team Germany.
Er segelt den Mini „Lilienthal“ mit dem auffälligen Scow-Bug und erhofft sich für seine erste Solo-Atlantiküberquerung eine Platzierung unter den Top Fünf im Feld der Protos. Doch bis zum Start wurden die Segler auf eine lange Geduldsprobe gestellt: Am Ende betrug die Startverschiebung fast zwei Wochen. Morten Bogacki verbrachte einige Tage zu Hause, bevor er wieder nach La Rochelle fuhr. „Die Entscheidung der Wettfahrtleitung, bei den aktuellen Witterungsbedingungen und Sturmausläufern den Start weiter zu verschieben, ist absolut richtig“, sagte er. „Für alle sind die Erinnerungen an das katastrophale Rennen von 2013, als ein Teil der Flotte von einem sehr heftigen Sturm in der Biscaya gebeutelt wurde, noch zu frisch.“
Doch für die in La Rochelle ausharrenden auswärtigen Segler bedeutete eine „Zwangspause“ gewaltigen logistischen und finanziellen Aufwand. Gebuchte Appartements mussten – wenn möglich – verlängert werden, manche Segler wechselten dreimal ihr Quartier gewechselt. „Die hier lebenden Franzosen bleiben einfach ein paar Nächte länger zu Hause. Für alle Auswärtigen ist es recht hart, aber die Stimmung ist gut“, sagte Morten Bogacki, der als Arzt am Rendsburger Krankenhaus tätig ist.
Neben Morten Bogacki, der vor seinem Einstieg in die Miniszene sehr erfolgreich 470er und auch 505er segelte, ist auch der Berliner Drachensegler Hendrik Witzmann in Lauerstellung auf den Start zu seinem ersten Mini-Transat. Er startet aber unter der Flagge der Vereinigten Arabischen Emirate, sein Mini trägt den Namen des Solarpanel-Herstellers „Sunovation“, für den er in Dubai als Geschäftsführer tätig ist.
An der diesjährigen Auflage des Rennens, das alle zwei Jahre gestartet wird, nehmen 90 Soloseglerinnen und -segler aus 13 Nationen teil. Der Kurs führt in zwei Etappen von Frankreich nach Las Palmas auf Gran Canaria und dann nach Le Marin auf Martinique. Start zur zweiten Etappe ist am 2. November.
Hier können Sie das Rennen auf dem Tracker verfolgen: https://www.minitransat.fr/en/follow-race/cartographyminitransat.fr