Ein Jahr vor dem Start zur Vendée Globe wird das Abschneiden der foilenden Imoca 60 beim Transat Jacques Vabre mit Spannung erwartet. Bei dem Atlantikrennen für Zweimanncrews startet Boris Herrmann auf der „Malizia“, in der kleineren Klasse der Class 40 sind ebenfalls deutsche Segler am Start.
Es hat nicht den Kultcharakter der Route du Rhum oder den Anspruch der Vendée Globe, das Nonstop-Atlantikrennen Jacques Vabre, das am 27. Oktober in Le Havre startet. Doch das Rennen, das ein wenig im Schatten der beiden prestigeträchtigen Regatten stattfindet, ist für die Vendée Globe-Aspiranten eines der wichtigsten Testrennen.
Vor allem die Leistung der neuen „Hugo Boss“ von Alex Thomson mit ihren rund sieben Meter langen Foils wird von der Konkurrenz beobachtet werden. „Für mich ist `Charal´ der Favorit. Bei der `Hugo Boss´ erwarte ich streckenweise eine tolle Leistung, doch die Crew ist noch nicht fertig mit allen Vorbereitungen und Einstellungen“, analysiert Boris Herrmann. Der deutsche Hochseeprofi wird zusammen mit dem britischen Co-Skipper Will Harris für den Yacht Club Monaco an den Start gehen. Das Team hat sich vorgenommen, mit der Malizia einen Platz unter den Top Fünf der teilnehmenden 30 Imocas zu ersegeln. Dreizehn Tage planen sie für das Rennen nach Brasilien ein. Die nächste Herausforderung auf dem Weg zur Vendée Globe ist für Boris Herrmann das „The Transat“-Solo-Rennen über den Atlantik von Brest nach Charleston im Mai 2020.
In der kleineren Class 40 haben 27 Teams gemeldet. Der deutsche Profiskipper Jörg Riechers startet mit seinem erst in diesem Jahr fertig gestellten Schiff von Cape Racing Yachts mit seinem französischen Segelpartner Cédric Chateau unter der Flagge Südafrikas. Als einzige Deutsche im Feld wagen die beiden Hamburger Brüder Arnt und Sönke Bruhns mit ihrer „Iskareen“ (NRV) das Rennen über den Atlantik. Nach zahlreichen gemeinsamen Atlantikregatten in den vergangenen Jahren mit größeren Crews wollen sie sich nun den psychischen und physischen Herausforderungen zu zweit auf einem rund 12 Meter langen Boot stellen. „Wir sind bisher fünfmal zusammen über den Atlantik gesegelt, kennen die Abläufe an Bord und uns sehr genau“ sagt Arnt Bruhns. „Nun wollen wir es zusammen als Team packen und hoffen, in 21 Tagen die rund 4.350 Seemeilen nach Salvador de Bahia zu bewältigen.“
In der dritten Bootsklasse des Rennens, den 50 Fuß großen Katamaranen Multi 50, haben drei französische Teams gemeldet.