Starkwind im Wechsel mit Flaute prägte das Pfingstwochenende auf der Nordsee. Nur sechs der zwölf angesetzten Regatten der 85. Nordseewoche fanden planmäßig statt. Zur abschließenden Regatta „Helgoland-Edinburgh“ kämpften sich 14 Yachten durch teils stürmischen Wind.
„Das ist Segeln. Sport unter freiem Himmel“, bilanzierte Wettfahrtleiter Albert Schweitzer nach einem herausfordernden Wochenende auf Helgoland.
Die 85. Nordseewoche begann mit Flaute, der die Zubringerregatta von Wedel nach Cuxhaven zum Opfer fiel. Der Sundowner von Cuxhaven nach Helgoland am Freitagabend dann war bei Böen bis 27 Knoten eine knackige Angelegenheit. Regenschauer peitschten die Crews auf dem Wasser und nach der Ankunft im Helgoländer Hafen. Alle weiteren Zubringer wurden wegen des starken Windes gestrichen.
Ein unfreiwilliger Lay-Day folgte am Samstag: Bei vorhergesagten 45 Knoten entschied sich die Wettfahrtleitung, alle Rennen für den Tag abzusagen.
„Rund Helgoland war dann toll“, berichtete Nils Reichert, der mit Steuermann Knut Freudenberg die erstmals ausgerichtete Doublehand Challenge gewann. „Allerdings schlief der Wind plötzlich ein, sodass die Strecke zur letzten Tonne ein Kampf war.“ Das siegreiche Duo der „halbtrocken“ kam allerdings noch glimpflich davon: Stefan Kunstmann mit der X-442 „Arndt“ erwischte die Flaute komplett. Insgesamt achteinhalb Stunden lag die Crew des Kieler Yacht-Clubs in Öl. Die Mehrzahl der anderen Crews hatte zuvor bereits flautenzermürbt aufgegeben.
14 sturmerprobte Crews gingen am Pfingstmontag auf die Langstrecke von Helgoland nach Edinburgh. Die Line Honours sicherte sich Norbert Drücker mit der Sunbird Dry. Zur Stunde ist die Mehrzahl der Yachten noch im Rennen.
Lobend hoben die Aktiven die Arbeit des Wettfahrtleiterteams hervor, das alle Entscheidungen schnell und transparent mitteilte. Die Stimmung an Land war wie immer hervorragend; viele Seglerinnen und Segler, deren Zubringerregatten nicht stattfanden, kamen kurzentschlossen trotzdem zum Feiern nach Helgoland.
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