Offshore-Profi Boris Herrmann hat zum zweiten Mal die härteste Soloregatta der Welt gemeistert. Gestern Abend überquerte er im strömenden Regen die Ziellinie der Vendée Globe vor Les Sables d‘ Olonne. Für die Nonstop-Regatta einmal rund um die Erde benötigte er 80 Tage, 10 Stunden, 16 Minuten und 41 Sekunden.
Bei seiner zweiten Teilnahme an dem Rennen kam Boris Herrmann auf den zwölften Rang. Der Sieg ging an Charlie Dalin. Der Franzose brauchte für die Distanz von rund 27.000 Seemeilen nur 64 Tagen, 19 Stunden, 22 Minuten und 49 Sekunden und stellte damit einen neuen Rekord für das Einhandrennen auf.
Gegen alle Widerstände die Vendée Globe geschafft
Boris Herrmann hatte den gesamten Rennverlauf über mit Problemen zu kämpfen. Nach dem Start in Les Sables d‘ Olonne gelang es ihm nicht, sich mit seiner foilenden Yacht „Malizia Seaexplorer“ von der Spitzengruppe vom Feld abzusetzen. Im weiteren Verlauf des Rennens warfen ihn ein Blitzeinschlag, eine Mastreparatur, die Kollision mit einem UFO (unbekanntes schwimmendes Objekt), die zu einer starken Beschädigung des Backbord-Foils führte, und zuletzt ein sehr heftiger Sturm in der Biskaya immer wieder zurück. Mit einem großen Riss im Großsegel erreichte er gestern kurz vor Mitternacht die Ziellinie vor der französischen Atlantikküste.
In einem Kommentar im ersten deutschsprachigen Video nach dem Zieldurchgang sagte der Ausnahmesegler sichtlich erleichtert: „Es ist geschafft! Die Ziellinie ist überquert. Wir sind sicher angekommen.“
Aufgrund des starken Tidenhubs ist die Einfahrt in den Kanal und damit die Ankunft im Hafen erst heute Nachmittag möglich, der NDR überträgt die Ankunft ab 14:45 Uhr in einem kommentierten Livestream.
Auf seiner zweiten Soloregatta um die Welt legte Boris Herrmann Herrmann 29.201 Seemeilen zurück, die Durchschnittsgeschwindigkeit betrug 15,13 Knoten.
Die nächste Vendée Globe wird im Herbst 2028 gestartet. Bereits während des aktuellen Rennens stellte Boris Herrmann bereits eine erneute Teilnahme an der Weltregatta in Aussicht.
Ausnahmeleistung eines deutschen Seglers – der DSV gratuliert herzlich
Der DSV gratuliert Boris Herrmann zu seiner außergewöhnlichen seglerischen Leistung. Er ist bisher der einzige Deutsche, der an der Vendée Globe teilgenommen hat. Mit seiner sportlichen Leistung und intensiven Berichterstattung ist er zur Inspiration für viele Seglerinnen und Segler geworden und hat das Interesse am Segelsport in Deutschland deutlich gesteigert.