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Update Vendée Globe 2024

Boris Herrmann berichtete in seiner wöchentlichen Live-Pressekonferenz von Bord der "Malizia Seaexplorer" davon, dass er derzeit nicht das volle Speedpotenzial seiner Yacht abrufen kann © Screenshot DSV

Das Großteil der Flotte der Soloseglerinnen und -segler auf ihren überwiegend foilenden Imocas hat das Kap der Guten Hoffnung passiert und befindet sich nun durch das Südpolarmeer auf dem Weg zum Kap Hoorn. Während die Spitzengruppe auf ein heftiges Tiefdruckgebiet mit Wind über 50 Knoten zusteuert, hat Boris Herrmann bei südsüdwestlichen Winden mit rund 13 Knoten und knapp drei Meter hohen Wellen eher moderate Bedingungen.

„Ich falle aus dem Tief ein wenig heraus“, sagt er bei der gestrigen Video-Pressekonferenz direkt von Bord der „Malizia Seaexplorer“. „Für das Südpolarmeer untypisch werde ich phasenweise sogar einen Amwind-Kurs fahren können.“

Während der Live-Übertragung von Bord sind die Bedingungen für den einzigen deutschen Teilnehmer des Weltrennens recht ungemütlich. Bei südwestlichen Winden hat sich eine steile Welle aufgebaut, die das Boot kräftig durchschüttelt, dazu beschleunigt es beim Herabsurfen der Wellen auf bis zu 30 Knoten und bremst dann im Wellental abrupt auf zehn Knoten ab. Erschwerend kommt hinzu, dass Boris Herrmann bei den aktuellen Witterungsbedingungen nicht das volle Speedpotenzial seines Boots abrufen kann und phasenweise nur auf 70 Prozent des errechneten Leistungspotenzials seines Bootes kommt.

Aktuell rangiert Boris Herrmann auf dem 12. Platz im Ranking und hofft darauf, noch die Top Ten zu erreichen. Auf dem ersten Teil des Weltrennens über den Atlantik hat er viele Meilen auf die Spitzengruppe verloren, die sich derzeit nicht aufholen lassen. Derzeit liegt er rund 1.200 Meilen hinter den Führenden Charlie Dalin auf „Macif Santé Prévoyance´“ und seinem ärgsten Verfolger Sébastien Simon auf „Groupe Dubreuil“ zurück.

Die Enttäuschung über den Verlust der Spitzengruppe ist Boris Herrmann anzumerken, doch er gibt sich zuversichtlich: „Wir fighten hier mit den besten Teams der Welt und werden unsere Chance bekommen, einige Plätze gut zu machen, das ist Motivation genug“. sagte er bei der gestrigen Videokonferenz.

Die Positionen der 30 teilnehmenden Yachten des härtesten Solorennens der Welt sind aktuell über den Tracker abrufbar.