Am neunten Tag der Vendée Globe meldete sich Segelprofi Boris Herrmann bei einer virtuellen Pressekonferenz von Bord der „Malizia Seaexplorer“. Mit seinem aktuell 29. Platz im Ranking der noch 39 Yachten umfassenden Flotte zeigt er sich nicht zufrieden, verweist aber darauf, dass im weiteren Verlauf des Weltrennens noch viel passieren kann. Derzeit segelt er mit 22 Knoten Speed Richtung Äquator, in rund eineinhalb Tagen wird er den größten Breitengrad erreichen
„Vor vier Jahren, als ich das Rennen schlussendlich fast gewonnen hätte, lag ich zu diesem Zeitpunkt 280 Seemeilen hinter dem Führenden, dieses Mal sind es 210 Meilen“, sagt er zuversichtlich. „Natürlich bin ich ein bisschen traurig über die aktuelle sportliche Situation, aber ich werde mehr und mehr eins mit dem Boot und fühle mich wohl an Bord.“
In der Nacht machten dem deutschen Hochseeprofi Wetterkapriolen und zuweilen flaue Passagen zu schaffen, die ihn im Ranking wieder abrutschen ließen. Hoffnungen setzt er nun auf das Erreichen der Doldrums, die mit ihren flauen Zonen oft einen „Ziehharmonika-Effekt“ haben, bei dem sich das Feld wieder eng zusammenzieht.
Um sich abzulenken und das „Gute-Laune-Level“ hochzuhalten hört Boris Herrmann Musik, liest, chattet mit seinen Freunden und bleibt über Videotelefonate mit seiner Frau und seiner kleinen Tochter in engem Kontakt. „Die Internetverbindung ist viel stabiler als 2020, hier hat sich die Technologie stark weiterentwickelt“, freut sich der deutsche Segler.
Über den Tracker der Vendée Globe lassen sich die Positionen der teilnehmenden Yachten aktuell verfolgen.