Der zweimalige Melges 32-Weltmeister Christian Schwörer vom Lindauer Segler-Club ist in der prosperierenden Cape 31-Klasse zusammen mit seiner Crew Europameister geworden. Im Feld der 22 teilnehmenden Yachten waren vier deutsche Teams. Neben der siegreichen „La Pericolosa” von Christian Schwörer nahmen das „Bellini Racing Team” von Stefan Scherf (Verein Seglerhaus am Wannsee), Michal Berghorns „halbtrocken 3.1″ (Kieler Yacht-Club) und die „Meerblick” von Otto Pohlmann (Bayerischer Yacht-Club) an der EM vor San Remo teil.
Das internationale Teilnehmerfeld bildeten Teams aus zwölf Nationen, zu denen zahlreiche Weltmeister und Olympiateilnehmer gehörten. Auf dem Seerevier vor der italienischen Stadt konnte bei perfekten Bedingungen mit Wind zwischen 14 und 16 Knoten elf taktisch hoch anspruchsvolle Wettfahrten gesegelt werden.
Das Team der „La Pericolosa” siegte überlegen mit 19 Punkten vor dem zweitplatzierten italienischen Team „Stig” von Alessandro Rombelli. Auf den dritten Rang kam die „Shotgunn” von Michael Wilson, der unter der Flagge der Isle of Man startete. Bestes Team in der Corinthian-Wertung war das französische Team der „Give me Five” auf Rang vier vor der deutschen „Meerblick” auf Rang fünf. Auf der Seite der Cape 31-Klassenvereinigung sind die Einzelresultate der EM zusammengefasst. Einen Sonderpreis bekamen Gaby Pohlmann und Camilla Michelini, die beide auf der „Meerblick” segelten, als beste Frauen des Events.
Für Christian Schwörer ist es der dritte internationale Titel in seiner seglerischen Laufbahn, zuvor wurde er 2019 und 2021 in der ebenfalls hochprofessionell gesegelten Melges 32-Klasse Weltmeister. Wie bei seinen beiden bisherigen Erfolgen stand ihm sein langjähriger Segelpartner und erfolgreicher Moth-Segler Fabian Gielen als Taktiker zur Seite.
„Die Cape 31 segelte sich ein bisschen einfacher als die sensible Melges 32 und verzeiht mehr Fehler”, sagt Christian Schwörer. „Auch bei Welle segelt sie gut und stabil an der Kreuz. Die Crewgröße ist fast identisch, die Melges 32 wird zu acht gesegelt, die Cape 31 zu siebt.”
Für die noch junge Cape 31 Klasse waren 22 Boote im Mittelmeer ein neuer Melderekord. Gebaut werden die sehr Performance-orientierten Racer nach dem Design von Mark Mills auf der südafrikanischen Werft Cape Performance Sailing. Die erste EM fand im Herbst 2023 auf dem Solent statt.
„Für uns ist es die zweite Saison in der Cape 31, die Klasse erlebt aktuell einen enormen Aufschwung, auf dem Solent sind inzwischen über 20 Schiffe und auch die Flotte in Hongkong wächst” berichtet Christian Schwörer. „Wie bei der Melges 32 sind die Boote fast überpowert und haben hervorragende Downwindeigenschaften. Dazu kommen alle bekannten Vorteile des One Design Racing.”