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Junges NRV-Team gewinnt J/70 Meisterschaft

Die Internationale Deutsche Meisterschaft der J/70 gewann Mats Schönbeck vom NRV mit seiner sehr jungen Crew © Berni Mund

Bei der Internationalen Deutschen Meisterschaft der J/70 auf dem Starnberger See setzte sich das Team des Norddeutschen Regatta Verein (NRV) mit Mats Schönbeck an der Pinne schon am ersten Tag an die Spitze des Feldes und verteidigte diese Position erfolgreich. An der IDM der vor allem durch die Segel-Bundesliga bekannten Kielbootklasse nahmen Teams aus China, Dänemark, der Schweiz und Deutschland teil. Ausrichtender Verein war der Deutsche Touring Yacht-Club am Starnberger See.

Mit nur zwölf Punkten nach acht Wettfahrten zeigte die Crew des NRV während der gesamten Meisterschaft deutlich ihre seglerische Überlegenheit. Neben Steuermann Mats Schönbeck gehörten Henrik Peters, Moritz Gießelmann und Bjarne Stegelmann zum erfolgreichen, mit einem Durchschnittsalter von 20 Jahren sehr jungem Meisterteam.

Auf den zweiten Rang kam Urs Oldani vom Yachtlcub Zug mit seiner Crew, auf den Bronzerang ein gemischtes Team verschiedener Vereine unter dem Stander des gastgebenden DTYC mit Steuermann Maximilian Adami (Münchner Yacht-Club), Leander Baumann (Baltische Segler-Vereinigung), Jannis Sümmchen (Chiemsee Yacht-Club) und Ferdinand Gerz (DTYC/ Segler-Verein Wörthsee).

„Nach der soliden Kieler Woche hatten wir uns eine Platzierung unter den Top Five zum Ziel gesetzt”, sagt Mats Schönbeck. „Dass es auf dem Starnberger See so gut läuft, haben wir im Vorfeld nicht erwartet.” Vor seinem Einstieg in die J/70 Klasse segelt er ebenso wie Henrik Peters intensiv ILCA, Taktiker Moritz Gießelmann hat eine erfolgreiche 29er-Karriere hinter sich. „Der Einstieg in die für uns neue Klasse lief nur so gut, weil wir alle heiß waren, uns neue seglerische Fähigkeiten anzueignen und wir die Chance hatten, mit dem Bundesliga-Team des NRV zusammen zu trainieren”, sagt Mats Schönbeck.

Fast die gesamte Meisterschaft über war das Wetter in Bayern nasskalt und sehr herbstlich. Bei frischem Nordostwind zwischen acht und zwölf Knoten konnte Wettfahrtleiter Wolfi Stückl am ersten Tag vier Läufe realisieren. Es folgten drei weitere am zweiten Tag. „Dadurch, dass wir die einzelnen Rennen immer schnell hintereinander gestartet haben, wurde den Seglerinnen und Seglern auf dem Wasser nicht so kalt”, berichtet Thilo Durach vom Deutschen Touring Yacht-Club (DTYC).

Scheinbar an das “Schietwetter” bestens angepasst: Mats Schönbeck und seine Crew auf Titelkurs © Berni Mund

Immer noch regnerisch, dafür aber sehr flau empfing der dritte Regattatag die J/70 Seglerinnen und -segler. Erst am Nachmittag war eine Wettfahrt möglich, die bei immer schwächender werdendem Wind an der Luvtonne abgekürzt und dort gezeitet wurde. In der Gesamtwertung ergaben sich durch diesen letzten Lauf der Meisterschaft keine Veränderungen mehr.

Dass der Starnberger See doch noch mehr kann als Regen, wenig Wind und Kälte zeigte sich am Sonntag, 06. Oktober: Zwar war es so flau, dass keine Wettfahrten mehr möglich waren, dafür wagte sich aber die Sonne hervor und vereinzelt wurden einige Teilnehmende sogar in T-Shirts gesehen.

„Ein großes Plus und eine immense Erleichterung für die Wettfahrtleitung war der Einsatz der mobilen Smartmarks, die über ein Tablet gesteuert werden und unproblematisch eine Veränderung der Bahnmarken zulassen”, sagt Thilo Durach. „Bei einer Seetiefe von 120 Metern ist es sehr effizient, diese mobilen Smartmarks zu nutzen.”

Besondere Aufmerksamkeit bekam das Segelteam aus China. Die jungen Segler zwischen 16 und 17 Jahren aus einem Segelverein nahe der Metropole Hong-Kong reisten extra für die IDM nach Deutschland. „Unsere chinesischen Gäste sind auf einer gecharterten J/70 gesegelt, haben aber einen eigenen Gennaker dabei gehabt”, berichtet Thilo Durach. „Zusammen mit den Gästen aus der Schweiz und Dänemark war die Meisterschaft wirklich international.”

Internationales Flair bekam die IDM der J/70 durch die Teilnahme einer jungen Crew aus China © Berni Mund

Zahlreiche Seglerinnen und Segler der J/70-Flotte segeln auch am kommenden Wochenende wieder gegeneinander. Das Finale der Junioren-Segelliga wird auf dem Bodensee ausgetragen, das Meisterteam des NRV bleibt fast unverändert, jedoch segelt Siri Segger anstelle von Bjarne Stegelmann. “Diese Woche musste ich wieder arbeiten und meine Mitsegler studieren, deshalb haben wir keine weitere Vorbereitungszeit auf das Finale der Junioren-Liga”, sagt Mats Schönbeck. “Wir haben uns aber zum Ziel gesetzt zu gewinnen. Nach dem Erfolg vom letzten Wochenende wollen wir beweisen, dass das machbar ist.”

Mit dem Finale der Junioren-Segel-Bundesliga ist die J/70 Saison in Bayern noch nicht zu Ende. Vom 17. bis 19. Oktober findet das Finale der Segel-Bundesliga auf dem Starnberger See statt, ausrichtender Verein ist der Bayerische Yacht-Club (BYC).

Auf Manage2Sail sind die Ergebnisse der J/70 IDM veröffentlicht, zudem gibt es auf der Website des DTYC viele Bilder von der Meisterschaft.