Der Hamburger Segel-Club lud am letzten Oktoberwochenende zur traditionellen Meisterschaft der Meister. Das Stelldichein der besten Seglerinnen und Segler der verschiedenen Klassen wurde erstmalig auf der RS Venture ausgetragen. Mit sechs Punkten siegten die erfolgreichen 505er-Segler Jan-Philipp Hofmann und Felix Brockerhoff (Düsseldorfer Yacht-Club) vor den beiden MSC-Bundesliga-Seglern Til Krüger und Max Kleinsorg. Auf den dritten Rang kamen Altmeister Frank Schönfeldt (Entdecker- und Seefahrer Fördervereinigung) und Ole Harder (Segel-Club Oevelgönne).
Die Meisterschaft der Meister, die seit über 40 Jahren ausgetragen wird, ist für die erfolgreichen deutschen Seglerinnen und Segler der zu Ende gehenden Saison eine Mischung aus Spaßregatta, Kultevent und hartem Wettbewerb. Gilt es doch, unter den meldeberechtigten internationalen deutschen Meisterinnen und Meistern der verschiedenen Bootsklassen, erfolgreichen EM-, WM- und Olympiateilnehmenden das beste Team der abgelaufenen Saison herauszufinden.
Schwierig ist dabei immer die Wahl der geeigneten Bootsklasse, die sowohl Einhandseglerinnen und -seglern als auch Duos oder größeren Crews gerecht werden muss. Die Wahl fiel dieses Jahr auf die RS Venture, die mit den nebeneinander ausgerichteten Sitzen auch von inklusiven Teams gesegelt werden kann. „Wir sind das Schiff noch nie gesegelt und haben nach der ersten Runde gewusst, wie man das Boot bedient und damit schnell segelt“, sagt Felix Brockerhoff, der zusammen mit Jan-Philipp Hofmann „Meister der Meister“ wurde. „Die RS Venture ist für dieses besondere Regattaformat sehr fair, in den vergangenen Jahren wurden oft J/70 eingesetzt, da hatten die Bundesliga-Teams große Vorteile und Vertreterinnen und Vertreter der vielen Jollenklassen Nachteile.“
Der erfolgreiche Vorschoter, der mit Jan-Philipp Hoffmann dieses Jahr auch Vize-Weltmeister im 505er wurde, betont aber deutlich den Spaßfaktor der Veranstaltung. „Es war cool dabei zu sein, dass wir gewonnen haben, nimmt uns natürlich den Druck, im nächsten Jahr wieder deutsche Meister werden zu müssen, nur, damit wir wieder dabei sein dürfen“, scherzt er. „Beeindruckend war, dass diese ‚MdM‘ wirklich inklusiv war. Silke Basedow und Nadine Löschke sind als inklusives Team auf den sechsten Rang gefahren und haben absolut auf Augenhöhe gegen uns gesegelt.“
Den starken inklusiven Aspekt der Meisterschaft der Meister betonte auch DSV Vizepräsident Claus Otto Hansen in seinem Grußwort zu Beginn der Siegerehrung. „Fünf Teams mit Handicaps haben gestern und heute auf der Außenalster eindrucksvoll gezeigt, dass sie mit den nicht-inklusiven Teams absolut auf Augenhöhe mithalten können“, sagte Claus Otto Hansen. „Alle Teams sind in derselben Wertungsgruppe gestartet. Weil es nur ein Team geben kann, dass die Meisterschaft der Meister gewinnt. Mehr Inklusion geht nicht.“
Das Treffen der meisterlichen Teams fand bei schönstem Herbstwetter auf der Hamburger Außenalster statt. Präsentierte sich die Hansestadt am Samstag eher schwachwindig, dafür sonnig und warm, so war das Wetter am Sonntag deutlich herbstlicher und windiger. Am Samstagabend fand in den Räumen des ausrichtenden HSC ein gemeinsames Essen für alle gemeldeten Teams statt. Während einige Teams sind anschließend zum „Leistungsschlaf“ recht frühzeitig in die Koje verabschiedeten, blieben andere noch bis Mitternacht und feilschten mit dem Gastronom um ein letztes Getränk.
Die Gesamtergebnisse der Meisterschaft der Meister 2024, an der 32 verschiedene Teams teilnahmen, ist auf Manage2Sail zusammengefasst.