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Vize-Weltmeistertitel für deutsches 505er-Team

Felix Bockerhoff (links) und Steuermann Jan-Philip Hofmann segelten gemeinsam zum Vize-Weltmeistertitel im 505er © 505er class



Bei der WM der „Fiven“ im schwedischen Varberg zeigten Jan-Philipp Hofmann und Felix Brockerhoff ihre große Stärke in der schnellen Gleitjolle und segelten zum Vize-Weltmeistertitel. Dabei schrammten sie mit nur einem Punkt Abstand zum australischen Profiteam Peter Nicholas/ Luke Payne an der Goldmedaille vorbei. Für das Team aus dem Rheinland, das seit 2007 zusammen
segelt, war es der bisher größte internationale Erfolg.

Mit dem Titel bei der WM, an der 96 Teams aus 13 Ländern teilnahmen, knüpfen die beiden Segler direkt an ihren Vize-Europameistertitel vom letzten Jahr an. Dass sie zum Kreis der Titelaspiranten gehören, hatten sie schon eindrucksvoll bei den Preworlds bewiesen, die sie mit vier ersten und einem zweiten Platz beendeten.

„Acht bis zehn Teams hatten bei der WM das Potenzial, ganz vorne dabei zu sein und zu gewinnen“, sagt Felix Brockerhoff und betont, dass der Erfolg für das Team Hofmann/ Brockerhoff nicht gänzlich unerwartet war. „Wir wussten, dass wir dazu gehören, wenn alles zu 100 Prozent perfekt läuft und sind mit dem Anspruch gestartet, einen Platz unter den Top Ten zu erreichen.“

Seit 2007 sitzen die beiden Segler des Düsseldorfer Yacht-Club (DYC) im selben Boot, nach Jahren im olympischen 470er wechselten sie in den 505er. „Das Boot ist schneller als der 470er und man kann das verstellen, was man im 470er gerne verstellen würde“, erklärt Felix Brockerhoff. „Der Aufbau der Boote ist aber ähnlich, so dass der Wechsel für erfahrene Segler sehr einfach ist.“

Viel Zeit für ein Vortraining hatten die beiden Segler nicht, Jan-Philipp Hofmann promoviert derzeit in Luft- und Raumfahrttechnik, Felix Brockerhoff arbeitet in einer Unternehmensberatung und kümmert sich zudem um die Pressearbeit der deutschen 505er-Klassenvereinigung. „Wir segeln die großen Events mit und nehmen uns jährlich rund eine Woche Urlaub zum Training“, sagt Felix Brockerhoff. „Wir sind eine Amateurklasse, ohne Trainer und entsprechende Struktur, und damit ganz auf uns gestellt.“

Eine Amateurklasse, in der neben dem Spaß am kompetitiven Segeln auf hohem Niveau auch die Freunde an der Gemeinschaft innerhalb der Seglerinnen und Segler nicht zu kurz kommt. „Auch wenn wir auf dem Wasser Konkurrenten sind, ist die Stimmung an Land freundschaftlich, man hilft sich gegenseitig, gibt sich Tipps bei Trimmeinstellungen, macht ein gemeinsames Debriefing und es gibt so einen aktiven Wissenstransfer“, sagt Felix Brockerhoff.

Um immer wieder neue Seglerinnen und Segler für die Gleitjolle zu begeistern und so die Attraktivität der Klasse hoch zu halten, gibt es von der deutschen Klassenvereinigung der 505er ein Boot, das von interessierten Teams ausgeliehen werden kann.

„In der 505er Klasse haben wir auf der einen Seite extrem gute, professionelle Segler mit einem sehr hohen Niveau, aber auch ambitionierte Breitensportler“, verdeutlich Felix Brockerhoff und verweist auf zahlreiche Olympioniken, die in der „Five“ eine neue seglerische Heimat fanden. „Um immer wieder neue Leute für die Klasse zu begeistern, stellen wir von der Klassenvereinigung ein Boot bereit, das man sich leihen kann. Für die IDM, die Ende September am Chiemsee stattfindet, ist das Boot aktuell noch frei.“