Bei sommerlichen Temperaturen und perfekten Windbedingungen fand auf dem Wannsee die IDM der Nordischen Folkeboote statt. Nach zehn Wettfahrten siegte Ulf Kipke mit Kathrin und Gero Martens (alle Kieler Yacht-Club) auf seinem Nordischen Folkeboot „Ylva“. Auf den zweiten Rang kamen Lars Kiewing und Jörn Merda (Verein Seglerhaus am Wannsee) mit Stephan Goebel (Joersfelder Segel-Club) vor Udo Pflüger und Marko Müller (VSaW) mit Peter Knauft (Segel-Club Rohrwall).
„Es war ein Traum“, berichtet Ulf Kipke. „Sommerliche Temperaturen, an den ersten Tagen leichte bis mittlere Winde mit typisch trickreichen Wannseebedingungen und dann kräftiger Wind mit bis zu fünf Windstärken am letzten Tag der Meisterschaft, dazu eine perfekte Organisation und eine super Wettfahrtleitung.“
Im Verlauf der Meisterschaft stellte sich schnell heraus, dass die führenden sechs Teams absolut ebenbürtig waren, nach jeder Wettfahrt wurde das Ranking neu gemischt und die VSaW-Folkebootflotte konnte sich berechtigte Hoffnungen machen, den Deutschen Meister 2024 in ihren Reihen zu haben. Bis zum letzten Lauf war der Kampf um die Meisterschaft offen, die ersten drei Boote waren mit je 35 Zählern punktgleich. „Ulf Kipke war mit seiner Crew bis dahin nur Vierter“, berichtet DSV-Vizepräsident Claus Otto Hansen, der am letzten Tag mit auf dem Wasser war und den spannenden Zieldurchgang live erlebte. „Aber bei Wind kann der einfach gut segeln und hat die letzte Wettfahrt und damit die Meisterschaft gewonnen.“
Für den Kieler Segler Ulf Kipke ist es der achte Meistertitel im Nordischen Folkeboot, sechs davon hat er zusammen mit Gero Martens ersegelt.„Neu im Team ist Kathrin Martens, die dieses Jahr zum Gold Cup, der inoffiziellen Weltmeisterschaft, an Bord gekommen ist und meinen Vater Dieter ersetzt, der sich mit nun 84 Jahren aus dem Regattasport zurückzieht“, erzählt Ulf Kipke. „Nach Svenja Loerke ist Kathrin erst die zweite Frau, die Meisterin im Nordischen Folkeboot wurde.“
Die Liebe zum Segelsport wurde in dem erfolgreichen Segler geweckt, als er im Rahmen der Olympischen Spiele 1972 vor Kiel die vielen Olympiaklassen und Optimisten sah. „Ich habe meinem Vater gesagt, dass ich das auch machen will“, erzählt Ulf Kipke. „Wir sind dann 1973 in den KYC eingetreten, ich bin erst Optimist, dann 420er, 470er und Pirat gesegelt und habe mit der ‚Saudade‘ am Sardinias und Admiral’s Cup teilgenommen. Mein Vater hatte ein Folkeboot, irgendwann haben wir dann Positionen getauscht und ich habe die Pinne übernommen, aber wir sind Jahrzehnte zusammen ein Team gewesen.“
Bei bestem Spätsommerwetter wurden die meisten der 32 gemeldeten Boote direkt nach dem letzten Zieldurchlauf gekrant und verladen, bevor im Anschluss die feierliche Preisverteilung im großen Festsaal des VSaW stattfand. Der prächtige Saal des 1910 erbauten Clubhauses ist der Einrichtung des Speisesaals eines Luxusdampfers nachempfunden und bot für die Siegerehrung ein stilvolles Ambiente.
„Es war phantastisch, ein Sahnetag für alle Folkebootsegler“, fasst DSV-Vizepräsident Claus Otto Hansen die Internationale Deutsche Meisterschaft der Folkeboote auf dem Wannsee zusammen. „Die ganze Folkebootklasse war begeistert von dem, was der VSaW da abgeliefert hat. Zehn Wettfahrten, ein tolles Rahmenprogramm, eine stilvolle Siegerehrung – besser geht nicht.“
Auch der ausrichtende Verein Seglerhaus am Wannsee ist rundum zufrieden mit der IDM, bei der einfach alles stimmte. „Teilnehmerinnen und Teilnehmer zufrieden, Wettfahrtleitung zufrieden, Schiedsrichter zufrieden und alle anderen Beteiligten und Gäste zufrieden – besser geht es ja fast nicht“, steht auf der Website des Berliner Traditionsvereins.
Alle Ergebnisse im Überblick sind auf Manage2Sail zusammengefasst.