Auf dem Scharmützel See wurde die diesjährige Internationale Deutsche Meisterschaft der Kielzugvögel ausgetragen, ausrichtender Verein war der Saarower Segler Verein am Werl (SSVaW). 26 Teams aus Deutschland und zwei Teams aus Ungarn segelten bei zuweilen sehr herbstlichem, stürmischem Wetter um den Meistertitel in dem offenen Kielboot mit Ballastkiel. Zusammen mit seiner Tochter Anna an der Vorschot gewann Jörg Friedlein (Segel-Club Hattingen) zum dritten Mal nach 2016 und 2020 den Meistertitel im „Kieler“.
Die Meisterschaft begann nach dem Einkranen der Boote und der Vermessung mit einer großen Eröffnungsfeier, neben dem zweiten Vorsitzenden des SSaW Jörg Binder sprachen Bad Saarows Bürgermeister Christian Schroeder und die Vizepräsidentin Breitensport des Brandenburgischen Seglerverbands (VBS) Annett Hein.
„Der Verein hatte uns ‚Kieler‘ zum ersten Mal zu Gast und hat das ganz toll gemacht“, sagt Jörg Friedlein. „Auf dem Boot unserer Klassenvereinigung hat Celine Reißmann, die Jugendwartin des SSVaW, an der Regatta teilgenommen und auf Anhieb einen 12. Platz ersegelt.“
Bei nur knapp zweistelligen Temperaturen und wechselhaftem Wetter wurden die Seglerinnen und Seglern in ihren offenen Booten, die aufgrund der großen Segelfläche von 20 m² ohne Spinnaker, sondern mit ausgebaumter Fock auf den Vormwindkursen gefahren werden, stark gefordert.
Während am dritten Wettfahrttag am Freitag, 13. September, vor allem strömender Regen das Durchhaltevermögen der Teilnehmenden strapazierte, sorgten kräftige Böen am letzten Wettfahrttag noch einmal für Spannung und Anstrengung auf der Regattabahn. „Der Kielzugvogel ist ein körperlich anspruchsvoll zu segelndes Boot, bei dem es viel auf Taktik ankommt“, sagt Jörg Friedlein, der seit seinem 17. Lebensjahr „Kieler“ segelt. „Er ist natürlich nicht mit einem spritzigen 505er zu vergleichen, aber an der Kreuz sehr schnell. Eine tolle Bootsklasse, mit der wir an den großen Regatten von Travemünde über Medemblik bis zum Gardasee teilnehmen.“
Nach sieben Wettfahrten stand fest, dass keiner dem Team Friedlein/ Friedlein mehr den Meistertitel 2024 nehmen konnte, so dass Vater und Tochter auf die Teilnahme an der letzten Wettfahrt verzichteten. „Man muss das Risiko nicht mehr eingehen, durch eine Protestsituation, die im schlimmsten Fall eine hohe, nicht streichbare Punktstrafe zur Folge hat, den Titel zu gefährden“, sagt Jörg Friedlein, der Inhaber eines Geschäfts und Versandhandels für Wassersportbedarf ist und zudem C-Vermesser, nationaler Schiedsrichter und Prüfer beim DSV. Auf den zweiten Rang kamen Alexander Morgenstern (Duisburger Yacht-Club) und Tanja Seegelke (Eisseglergemeinschaft Steinhuder Meer) auf „Elise“, Dritten wurden Manfred Brändle (Duisburger Yacht-Club) und Stefanie Gouverneur (Krefelder Segel-Club) mit „Petit Filou 2“.
Geselliger Höhepunkt der Meisterschaft am Scharmützelsee war der Klassenabend der „Kieler“ am Freitag, bei dem nach Ansprachen des Vorsitzenden des SSVaW Rene Kappel und des Landrats Frank Steffen bei einem Liveauftritt der Gruppe „The Flangers“ ausgelassen bis tief in die Nacht gefeiert und geschwoft wurde.
Die vom SSVaW gut organisierte Meisterschaft wurde vom Landkreis Oder-Spree und der Region Bad Saarow sowie den befreundeten Vereinen rund um den See, die Seglergemeinschaft Scharmützelsee, den Segler Club Einheit und die Seglervereinigung 78 tatkräftig unterstützt.
Alle Ergebnisse sind auf Manage2Sail veröffentlicht.