Auf dem Schweizer Silvaplanasee fand Ende August die Europameisterschaft der schnellen Einmannjolle mit Trapez statt. Den Titel sicherte sich der Däne Jesper Armbrust, der dieses Jahr auch die Kieler Woche und die IDM der Contender gewann und seit Jahren als einer der besten europäischen Contender-Segler gilt. Vize-Europameister wurde Christoph Homeier vom Sportverein Grambke Oslebshausen in Bremen, die Bronzemedaille ging an Antonio Lambertini aus Italien.
Für den Bremer Contender-Segler Christoph Homeier ist der Vize-Europameistertitel nicht der erste seiner internationalen Segelkarriere. Im “Conti” war er bereits Europameister und im vergangenen Jahr Vizeweltmeister und blickt auf eine weitere WM-Bronzemedaille, drei Deutsche Meistertitel und drei Kieler-Woche-Siege zurück.
“Es war eine sehr spannende Regatta mit mehreren Führungswechseln. Die einzelnen Rennen waren meist sehr eng. Ich schließe die Regatta mit einem lachenden und einem weinenden Auge ab”, sagt Christoph Homeier. “Zum einen freue ich mich sehr über den zweiten Platz, gerade auch, weil ich im Vorfeld verletzungsbedingt mehrere Wochen pausieren musste und nicht klar war, ob ich rechtzeitig fit sein würde. Auf der anderen Seite fehlte am Ende nur eine gute halbe Bootslänge im letzten und entscheidenden Rennen zum Titel. Und auch nach dem zweiten Platz im letzten Jahr bei der WM wäre der EM Titel schön gewesen.”
An der Europameisterschaft 2024 auf rund 1.800 Meter Höhe, ausgerichtet vom Segel-Club St. Moritz, nahmen 61 Männer und zwei Frauen aus zehn Nationen teil. Berühmt ist der große Bergsee vor allem für seinen thermischen Maloja-Wind, der bei schönem Wetter gegen 13 Uhr einsetzt und für verlässliche, konstante Segelbedingungen sorgt.
Aufgrund der Wetterprognose wurden nach zwei Wettfahrten am ersten Meisterschaftstag drei Läufe am zweiten Tag gestartet, die mit der Kombination aus anspruchsvollen Windverhältnissen und dünner Höhenluft für die Teilnehmenden zu einer mentalen und physischen Herausforderung wurden. Auch am Folgetag wurden drei Wettfahrten gesegelt, den Zeitplan des verlässlichen Maloja folgend wurde immer um 13 Uhr das erste Rennen angeschossen. Bereits nach drei Tagen waren acht von insgesamt zehn geplanten Wettfahrten geschafft. Dieses “Polster” nutzte die Wettfahrtleitung um die restlichen beiden Läufe am letzten Tag der Meisterschaft recht früh und direkt nacheinander zu starten. Ziel war es, den See recht bald für die an dem Tag startende Schweizer Meisterschaft der Windsurferinnen und Windsurfer “freizumachen”.
Die Siegerehrung vor beeindruckendem Alpenpanorama fand im Rahmen des Championship Dinner auf dem Muottas Muragl statt, den die Teilnehmenden mit der Standseilbahn erreichten. Antonia Lambertini gewann neben der Bronzemedaille in der Gesamtwertung auch die Master Kategorie, Grandmaster wurde Jörg Gosche vom Yachtsport-Club Deutschland, Vize-Grandmaster wurde Martin Rieckh vom Wörthersee. In der Damenwertung gewann die Dänin Olga Henneberg (DEN). “Neben dem Segeln war wie immer das Miteinander sehr bereichernd”, berichtet Christoph Homeier. “Ich genieße den starken Zusammenhalt in der Contender-Klasse, aus der engste Freundschaften entstanden sind.”
Alle Ergebnisse sind auf Manage2Sail zusammengefasst.