Im Rahmen des 25-jährigen Jubiläums der beliebten Regatta blueribboncup von Kiel nach Aarhus und zurück fand dieses Jahr neben der klassischen “fully crewed”-Wertung auch die ORC Doublehand Bestenermittlung in den Klassen ORC 1 und ORC 2 statt. Dabei präsentierte sich die Ostsee den Teilnehmenden bei schönem Spätsommerwetter mit sehr wechselnden Windbedingungen: Am ersten Regattatag segelte die Flotte der insgesamt 33 Yachten bei frischen Winden zügig über den großen Belt in die dänische Seglerstadt. Bei der Rückregatta herrschte dagegen auf dem Kleinen Belt bleierne Flaute, so dass einige Yachten ankern mussten, um ein Zurücktreiben durch den starken Strom zu verhindern.
Für die Rückregatta entschied sich die Regattaleitung um blueribboncup-Organisator Eckard von der Mosel frühzeitig für eine Vorverlegung des Ziels nach Fredericia, dennoch ging der Wind kurz vor dem Ziel aus und zahlreiche Yachten ankerten in der Nacht zu Sonntag vor dem Ziel.
Erste Yacht vor Aarhus war nach einer kurzen “Sprintetappe” von rund 13 Stunden die “Calypso” von Gerhard Clausen (NRV), der dafür den Steuermannspreis der Regatta erhielt. Berechnet erste Yacht der rund 150 Seemeilen langen Hinregatta in ORC I/II war Rolf Lässig mit der X-41 “Xenia”.
Der Rückrundensieg im “Flautenpoker” in der Gruppe der großen Yachten nach ORC I/II ging an Walter Watermann mit seiner Fast 40+ „X-Day“ (Fast 40+). Die erfolgreiche Crew erhielt zudem drei weitere Wanderpreise: Die KYC-Trophy für das beste Boot nach ORC der Wettfahrt Aarhus – Kiel, den R.T. Dixon Challenge Cup für das beste Boot nach ORC über alles sowie den Carl-Grage-Gedächtnispreis von 1957 für das erste Boot im Ziel – die gesegelten Zeiten der beiden Wettfahrten werden addiert. „Wir hatten vielleicht auch ein bisschen Glück und mussten als einzige nicht vor Fredericia ankern, sondern sind mit zigmal Wechseln der Segel so durchgekommen“, sagte Walter Watermann, dessen nächstes Ziel die IDM Seesegeln Inshore in Flensburg Mitte September ist.
Über einen Wanderpreis, die Aarhus-Trophy für das beste Boot nach ORC der Wettfahrt Kiel – Aarhus, durfte sich Kai Greten vom Hannoverschen Yacht-Club freuen. Sowohl auf dem Hin- als auch dem Rückweg belegte er mit der Crew seines Mahagoni-Eintonners „Oromocto“ Platz eins in der Gruppe ORC III.
Zweimal Platz eins belegten auch Arno Böhnert (Norddeutscher Regatta Verein) und Christian Heermann (Kieler Yacht-Club) mit der „Salicornia“ (First 36). Mit dem Ergebnis war ihnen bei der Deutschen Bestenermittlung ORC Doublehand der Sieg in der Gruppe DH I sicher. Zweite wurden Michael Höfgen (Flensburger Segel-Club) und Jasper Marwege (Bremen) mit der „Lightworks“ (Arcona 385), mit der sie im Juni in Norwegen WM-Bronze geholt hatten. Dritte wurden die Brüder Fritz und Julian Schaarschmid vom ausrichtenden Kieler Yacht-Club (KYC).
Mit zwei ersten Plätzen siegten in der Doublehand Wertungsgruppe DH II Lina Rixgens und Sverre Reinke mit Sun Fast 30OD “Gaia”. Zweite wurden Bernd Lenz und Tim Katscher von der Segler-Vereinigung Kiel mit der Sun Fast 3200 „Waverider“. Nur die beiden Teams Rixgens/ Reinke und Lenz/ Katscher schafften es, die Ziellinie zu überqueren, die übrigen drei teilnehmenden Yachten der Gruppe ORC II gaben das Rückrennen in Anbetracht der Flaute auf.
Mit ihrem Erfolg beim blueribboncup haben Lina Rixgens und Sverre Reincke die Weichen für eine erfolgreiche Teilnahme an der Doublehand-Mixed-Weltmeisterschaft ab 24. September vor Lorient gestellt – dafür wurden die sie als einziges deutsches Duo vom DSV nominiert. Die WM wird auf Charteryachten vom Typ Sun Fast 30OD ausgetragen.
Einen ausführlichen Bericht über die Regatta und Preisträger in den einzelnen Wertungsgruppen gibt es auf der Website des Kieler Yacht-Club, zudem sind die Ergebnisse mit den Zeiten der Zieldurchgänge auf Manage2Sail veröffentlicht.