Nach einer intensiven Segelwoche mit ganz unterschiedlichen Witterungsbedingungen ist die Kieler Woche 2024 zu Ende. 285 Wettfahrten konnten in den verschiedenen Klassen gestartet werden. Nach sommerlich-warmen, beinahe karibischen Bedingungen zum Beginn der Regattawoche zog am letzten Wochenende ein Tief mit viel Wind und Regen über die schleswig-holsteinische Landeshauptstadt hinweg. „Das war das neue Kieler Woche Wetter, die beste Werbung für 2025“, sagte Dirk Ramhorst, Organisationsleiter der Kieler Woche und DSV-Vizepräsident.
Hinter den Organisatoren, Wettfahrtleitungsteams und zahlreichen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern liegen Regatten um den Sieg bei einer der berühmtesten Regattawochen der Welt in den olympischen und internationalen Jollenklassen und den verschiedenen Regatten der Seesegler.
Hohe Meldezahlen verzeichneten vor allem der olympische ILCA 7 in der ersten Wochenhälfte und die OK-Jollen im zweiten, internationalen Teil der Kieler Woche. Für Philipp Buhl (SCAI/ NRV), der für das German Sailing Team vor Marseille ein drittes Mal bei olympischen Spielen an den Start geht, reichte es nicht ganz zum Kieler Woche Sieg. Er wurde nach dem Franzosen Jean-Baptiste Bernaz, der als einer der Favoriten für eine olympische Goldmedaille gehandelt wird, Zweiter. Auf dem dritten Rang folgte der Norweger Hermann Tomasgaard.
Aufgrund der Enge des Zeitplans bis zum Beginn der Olympischen Segelwettbewerbe nahmen die übrigen Olympionikinnen und Olympioniken des elfköpfigen German Sailing Team an der Kieler Woche nicht teil, waren aber dennoch in Kiel mehr als gerne gesehene Gäste bei der offiziellen Nominierung und Vorstellung des „Team D“ in den Räumen des DSV in Schilksee.
Für einen deutschen Kieler Woche Sieg sorgten im49er FX Inga Marie Hofmann und Jill Paland (DYC), die sich mit 15 Punkten Vorsprung vor dem norwegischen Team Pia Dahl Andersen und Nora Edland platzieren konnten. Auf den dritten Rang kamen mit Katharina Schwachhofer und Elena Stolze (WYC) ebenfalls zwei deutsche FX-Seglerinnen.
Ihren ersten Kieler Woche Sieg feierten auch Esther Rodenhausen und Luisa Becker (NRV/ MSC) im 420er, gefolgt von den Ukrainern Sviatoslay Madonich und Dmytro Karabadzhak. Der dritte Platz ging an Felicitas Spitz und Johanna von Lepel (BYC).
In der größten Einheitsklasse der Kieler Woche, im gemischten Feld der ILCA 6, zeigte die Finnin Monika Mikkola, was sie leisten kann. Nachdem sie bereits beim olympischen Teil im ILCA 6 dabei war und hier auf den fünften Rang kam, wurde sie im gemischten ILCA 6 Fleet überragend Kieler Woche Siegerin und hätte sich den Start zur letzten Wettfahrt sogar sparen können.
Mit Spannung wurden vor allem die Ergebnisse in der ehemals olympischen Trapezjolle Flying Dutchman verfolgt. Wieder kam es zum Duell der ungarischen Rekordweltmeister Szabolcs Majthenyi/ Andras Domokos und der amtierenden Weltmeister Kay-Uwe Lüdtke und Kai Schäfers. Diesmal ging der Sieg und damit der Titel „Kieler Woche Sieger“ an die Gäste aus Ungarn. Auf den zweiten Platz kamen Kilian König und Johannes Brack (HYC) vor dem Erfolgsduo Lüdtke/ Schäfers.
Bester deutsche Contender-Segler war Max Billerbeck (WSVK), der sich nur seinem dänischen Dauer-Konkurrenten Jesper Armbrust geschlagen geben musste. Der Däne Soren Andreasen landete auf Rang drei.
Für die 2.4mR-Seglerinnen und Segler bedeutet die Kieler Woche die Generalprobe vor der Weltmeisterschaft, die in rund vier Wochen ebenfalls vor Schilksee stattfindet. Heiko Kröger segelte in der kleinsten Meterklasse seinem 15. Kieler Woche Sieg entgegen, mit neun Siegen in elf Rennen sowie zwei zweiten Plätzen sorgte er für den klarsten Sieg auf der Kieler Woche 2024 und verwies seine Konkurrenten Megan Pescoe und Davide di Maria auf die Plätze zwei und drei. Für diese außerordentliche Leistung wurde er auch mit der Kommodore-Schale der Kieler Woche geehrt.
In der J/24 Klasse besetzten ausschließlich Teams aus Hamburger Vereinen das Podium. Ganz oben auf dem Treppchen stand Fritz Meyer von der SVAOe mit seiner Crew, gefolgte von Stefan Karsunke und Team unter dem Stander des SCOE. Das Treppchen komplettierte Manfred König mit seiner HSC-Crew.
Für das kommende Jahr planen Dirk Ramhorst und sein Team, die dieses Jahr fehlenden Athletinnen und Athleten der olympischen Foiling-Disziplinen nach Kiel zu locken und zugleich die Ansprache der internationalen Klassen zu verbessern – so sollen noch höhere Meldezahlen erreicht werden. Diese Pläne unterstützt auch Regattaleiter Fabian Bach und sagt: „Wenn der Servicelevel auf den Bahnen und an Land erstklassig ist und bleibt, honorieren das die Aktiven aus dem In- und Ausland mit ihren Meldungen.“
Alle Ergebnisse inklusiver der Resultate der Regatten auf den Seebahnen sind unter manage2sail.