Mit einem Sieg in der Open-Wertung beendeten die Brüder Per Christoffer, 19, und Frederik Schwall, 16, ihre erste Junioren-Europameisterschaft im 49erFX, Jule Ernst und Mara Helle Casper, beide 19 Jahre alt, wurden Junioren-Europameisterinnen. Die Junioren-EM der olympischen Skiffjolle fand auf dem tschechischen Stausee Lipno statt. Parallel wurde der Eurocup der 29er ausgetragen, bei dem kein deutsches Team an den Start ging.
Nach dem Vortraining begannen am 6. Juni die Wettfahrten für die 49er und 49erFX, wobei bei sehr flauen Bedingungen am ersten Tag nur eine Wettfahrt zu Stande kam. Dennoch hatte der Tag für alle 69 teilnehmenden Teams der drei Bootsklassen aus 18 Nationen ein großes Highlight: Die offizielle Eröffnungsfeier der EM in der Strandbar.
Am zweiten Wettfahrttag frischte der Wind mit 7 bis zu 13 Knoten merklich auf, so dass alle Wettfahrten wie geplant durchgeführt werden konnten, wobei die Böen im Laufe des Tages zunahmen. Ähnliche Bedingungen, die auf der Regattabahn für actionreiche Manöver sorgten, gab es auch am Samstag. Am Sonntag, dem letzten Tag der Junioren-Europameisterschaft, flaute der Wind wieder etwas ab.
Die Gesamtwertung kann sich aus deutscher Sicht sehen lassen: In der Open-Wertung der 49erFX belegten Christoffer Per Schwall und Frederik Schwall (Kieler Yacht-Club) aus der Jugend-Nationalmannschaft des German Sailing Team den ersten Platz, gefolgt von Attila Tóth und Levente Borda aus Ungarn und Svit Sterpin Dujmovic und Maj Petric aus Slowenien.
Für die Söhne von Rene Schwall war es die erste Teilnahme an einer Europameisterschaft im 49erFX, 2023 waren sie in ihrer ersten gemeinsamen Saison im 29er Vize-Europameister geworden. „Wir sind sehr, sehr glücklich mit dem Ergebnis. Es war ein tougher Tag, weil der Druck sehr groß war. Wir hatten keinen großen Punktevorsprung auf den zweiten Platz. Aber wir haben es geschafft, unseren Vorsprung zu halten“, sagte Frederik Schwall. Und sein Bruder ergänzt: „Es waren zum Teil schwierige Bedingungen. Sehr drehend und böig. Dabei war es vor allem wichtig, konstant zu segeln.“
Mit ihrem seglerischen Erfolg treten die Schwall-Brüder in die Fußstapfen ihres Vaters Rene, der zusammen mit Roland Gäbler bei den Olympischen Spielen 2000 vor Athen im Tornado die Bronzemedaille gewann.
Bei den 49erFX-Frauen sicherten sich Jule Ernst (Deutscher Touring Yacht-Club) und Mara Helle Casper (Flensburger Segel-Club) den Junioren-Europameisterinnen-Titel und verwiesen die Polinnen Klara Sobczak und Anna Zwara sowie Marcelina Korszon und Magdalena Skórnóg auf die Plätze zwei und drei. In der Gesamtwertung kamen die beiden Seglerinnen auf den siebten Rang.
In einem direkt nach dem letzten Zieldurchgang aufgenommenen Video zeigten sich die beiden Seglerinnen, die bei der Junioren-EM ihre erste gemeinsame Regatta bestritten, sehr glücklich über den Titel. „Wir hatten gute Rennen und haben viel gelernt“, sagte Mara Helle Casper. „Am Ende wurde es gegen die Polinnen noch richtig knapp, aber es hat gereicht.“
Mit dem Titel in der olympischen Frauen-Bootsklasse knüpft Jule Ernst im 49erFX an ihre bisherigen Erfolge an: Mit ihrer Partnerin Louisa Schmidt konnte sich die Seglerin, die in der Jugend-Nationalmannschaft des German Sailing Team ist, im 29er wie schon 2022 als auch 2023 für die World Sailing Jugend-Weltmeisterschaften qualifizieren.
Den Erfolg für die deutschen Nachwuchsteams komplettierten Carl Krause und Lennart Tolzmann (RSC 92), die im 49er die Bronzemedaille bei dieser Junioren-Europameisterschaft holten. Der Titel ging an Lorenzo Pezzilli und Tobia Torroni aus Italien vor den Schweizern Pablo Rüegge und Linus Abicht.
Alle Ergebnisse im Überblick gibt es auf der Eventseite der Junioren-Europameisterschaft.