Clemens Schulte-Feldmann und sein Vorschoter Sven Wehrenbrecht wurden auf dem Plöner See Deutsche Meister in der Varianta 2023. Ihr größter Konkurrent, Varianta-Rekordmeister Frank Schönfeldt, wurde punktgleich Vize-Meister. Insgesamt konnten sechs Rennen in der beliebten kleinen Kielschwertklasse durchgeführt werden.
Für Clemens Schulte-Feldmann vom Yacht-Club Sorpesee und Sven Wehrenbrecht, der unter dem Stander des Yacht-Club Wamel-Möhne an den Start ging, ist es der dritte gemeinsame Meistertitel. Clemens Schulte-Feldmann trug bereits viermal die goldene DSV-Meisterschaftsmedaille stolz um den Hals, zuletzt stand er 2022 auf dem Forggensee ganz oben auf dem Treppchen.
„Clemens und ich segeln seit 2014 miteinander, vor allem Varianta, inzwischen aber auch J/70“, erzählt Sven Wehrenbrecht, der in Soest eine Bootswerft betreibt. „Wir sind sehr glücklich über unseren Titel und waren ein bisschen erleichtert, dass am letzten Tag keine Wettfahrten mehr möglich waren, sonst wäre das gegen Frank Schönfeldt vielleicht noch einmal eng geworden.“
Konkurrent Frank Schönfeldt, der für den gastgebenden Plöner Segler-Verein an den Start ging, und sein Vorschoter Gerd Becker vom Segelclub Prinzensteg, hatten nach sechs Wettfahrttagen zwar auch nur elf Zähler, musste sich aber punktgleich aufgrund der besseren Einzelergebnisse des Teams Schulte-Feldmann/ Wehrenbrecht geschlagen geben. Auf den dritten Rang kamen Thomas und Kai Kaiser vom Berliner Verein Wassersportler. Insgesamt hatten 25 Teams aus dem gesamten Bundesgebiet für die Meisterschaft gemeldet.
„Wir sind punktgleich mit dem Deutschen Meister, damit können wir sehr zufrieden sein“, lacht Frank Schönfeldt einen kleinen Hauch von Enttäuschung über den nicht geschafften Titelgewinn weg. „Die Varianta ist eine tolle Klasse mit unheimlich netten Leuten, die zum Teil schon seit fast 50 Jahren gegeneinander segeln. Diese Gemeinschaft macht vor allem den Reiz der Meisterschaft aus.“
Die Varianta, als „Erstling“ von Willi Dehler in der Garage entstanden und in drei verschiedenen Bauformen über 4.000-mal gebaut, begeistert ihre Segler*innen vor allem durch ihre Variabilität und vielfältige Einsatzmöglichkeit. Ob als kleine Regattayacht oder kleines Tourenschiff, alleine oder mit Familie, auf dem Heimatrevier oder auf dem Trailer im Urlaub – die Varianta ist ihrem Namen entsprechend variabel einsetzbar.
Das 6,50 m lange Schiff gibt es in drei Baureihen. Nach der ersten Baureihe K3 mit einer abnehmbaren Kajüte folgte die K4-Reihe mit einer festen Kajüte und vier Kojen, dazu selbstlenzend und mit einem leicht erhöhten Cockpit-Süll. Die letzte Baureihe, die Varianta 65, ist zehn Zentimeter länger als ihre Vorgängermodelle und unterscheidet sich vor allem durch ein stärker erhöhtes Cockpit-Süll.
„Von 1967 bis 1982 wurden über 4.000 Einheiten gebaut, das ist ein echter Rekord. Nun gilt es, den Spirit der Klasse hochzuhalten und auch die Eigner der Varianta 65 dafür zu begeistern, an einer Meisterschaft teilzunehmen, auch wenn ihre Schiffe nicht so schnell wie die leichteren, etwas älteren Modelle sind“, sagt Frank Schönfeldt und präsentiert auch gleich seine Idee für eine bessere Einbindung der Varianta 65: Im Team mit einer Varianta vom Typ K3 oder K4 sollen beide Schiffe und Crews gemeinsam in einer von der Meisterschaft gesonderten Wertung antreten. „Das machen wir dann wie beim DFB-Pokal, die Teams werden live aus einer gläsernen Kugel ausgelost“, plant Frank Schönfeldt.
Die Deutsche Meisterschaft der Varianta-Klasse 2024 findet auf dem Baldeneysee statt, dann möchte das Team Schulte-Feldmann/ Wehrenbrecht seinen Titel ein weiteres Mal erfolgreich verteidigen.
Einen gesamten Überblick über die DM der Variantaklasse gibt es unter manage2sail.