Sie werden über 20 Knoten schnell, sind modern, foilen und bringen jede Menge Spaß: Die Wazsp, 2016 in Australien entwickelt und inzwischen rund tausendmal gebaut. Auch in Deutschland wird die Wazsp-Community von Jahr zu Jahr größer – vor allem Kieler, Hamburger und bayerische Clubs treiben die Klasse voran. Bei den European Games im französischen Quiberon wurde als bester Deutscher Moritz Hagenmeyer im Gesamtklassement Vierter, Caspar Ilgenstein kam auf den achten Rang und sicherte sich damit den U18-Titel. Ganz oben auf dem Podest stand der Norweger Markus Berthet vor Magnus Overbeck aus Dänemark und dem Italiener Ettore Botticini.
Für den 17-jährigen Hamburger Caspar Ilgenstein war es der erste große Titel seiner noch recht frischen Karriere in der foilenden Einhandklasse Wazsp, die neben seglerischem Verständnis auch viel Athletik, Beweglichkeit und durch die hohen Geschwindigkeiten ein gutes Risikobewusstsein voraussetzt..
„Bei den European Games vor Quiberon waren fünf Renntage angesetzt, vier davon in klassischen Fleetraces, zuletzt unterteilt in Gold- und Silberflotte und ein Tag im speziellen Slalom-Format“, berichet Caspar Ilgenstein. „Beim Slalom, kurze Rennen von rund fünf Minuten mit nur 20 Booten, müssen nach dem Halbwindstart auf dem Vormwindkurs mehrere Tonnen im Slalom umfahren werden.“
Nach einem guten neunten Platz im Slalom konnte sich der Hamburger, der für den Norddeutschen Regatta Verein (NRV) an den Start ging und eine vereinseigene Wazsp gegen Übernahme einer Chartergebühr zum Training und für Regatten nutzen kann, sogar in den Top 3 platzieren. „Am letzten Tag bin ich leider auf den achten Platz zurückgefallen, sonst wäre ich bester Deutscher geworden“, sagt er. Diese interne Auszeichnung ging nun an seinen Trainingskollegen Moritz Hagenmeyer vom Diessner Segel-Club. Beide Segler werden zusammen von Caspars Vater Michael Ilgenstein trainiert. Insgesamt nahmen 20 deutsche Seglerinnen und Segler an den European Games teil, die für die Wazsp-Klasse gleichbedeutend mit einer Europameisterschaft ist.
Die nächsten wichtigen Regatten für Caspar Ilgenstein sind der Eurocup in Norwegen und die italienische Meisterschaft, dazu kommen lokale Events die die Wittensee Foiling Days und die German Open im November in Berlin. „Mein Traum ist es, an den World Games, gleichbedeutend mit einer Weltmeisterschaft“, im Dezember in Australien teilzunehmen“, sagt der 17-jährige Schüler. „Doch wie ich das finanzieren kann, ist derzeit noch unklar.“
Hier sind die Gesamtergebnisse der European Games im Rahmen der Ecole Nationale de Voile et des Sports Nautiques