Zum ersten Mal richtete der DSV in Kooperation mit World Sailing und dem Spieleanbieter Virtual Regatta die Deutsche Meisterschaft im eSailing aus. Über den ersten deutschen Meistertitel im eSailing freute sich Johannes Bahnsen vom Hamburger Segel-Club (HSC).
Bei den großen Hochseeregatten wie „The Ocean Race“, „Route du Rhum“ oder auch dem aktuell stattfindenden Transatlantikrennen „Transat Jacques Vabre“ gehört die virtuelle Regatta längst dazu. Mehrere Tausend internationale Segler beteiligen sich an den Rennen, liefern sich virtuell Wendeduelle, fahren vor dem Zu-Bett-Gehen noch eine letzte Halse oder gönnen sich über In-App Käufe hin und wieder einen Satz neue Segel. „Diese beliebten Hochseeregatten werden mit dem Programm Virtual Race Offshore gesegelt“, erklärt der deutsche Meister im eSailing Johannes Bahnsen. „Die Rennen um die Meisterschaft werden aber mit dem Programm Virtual Regatta Inshore ausgetragen.“
Der Unterschied zwischen der Offshore- und Inshore Version: Während man bei den virtuellen Hochseeregatten in zusätzliches Material investieren, aber auch mal die Segeleinstellung für mehrere Stunden unverändert lassen kann, werden bei der Inshore Version nur wenige Minuten lange Rennen, oft im Up- and Down Modus, gesegelt. „Außerdem kann man in der Inshore-Version sein Boot individuell stylen und Rumpffarben festlegen“, erklärt Johannes Bahnsen. „In beiden Versionen kann man seinen Schiffen natürlich Namen geben, oft sind es die Gleichen wie bei den echten eigenen Jollen und Yachten.“
Die erste Deutsche Meisterschaft im eSailing startete am 1. Juni, phasenweise segelten in den verschiedenen Wettfahrten bis zu 700 deutsche Segler gegeneinander. Gesegelt wurde auf drei Bootstypen, einem Day Boat Racer (ähnlich der J/70), einem Nacra 17 und einem 49er. „Die Rennen beginnen nicht nach einem festgelegten Zeitplan, sondern immer, wenn sich genug Segler, maximal neun, zusammengefunden haben“, erklärt Johannes Bahnsen. „Die Wertung ist wie bei echten Regatten, wer viel segelt und erfolgreich ist, steht auf der Rangliste ganz oben.“
Der erfolgreiche eSailor, leitender Ingenieur im Flugzeugbau, hat aber nicht vollständig Pinne gegen Smartphone getauscht: Für das Herren-Bundesligateam steuert er bei den Ligaevents die clubeigene J/70. „Die virtuellen Rennen sind nicht weniger spannend als Rennen auf dem Wasser“, sagt Johannes Bahnsen. „Vor allem, wenn man seine Gegner kennt. Mit dem deutsche Vizemeister Jonathan Koch, ebenfalls wie ich Bundesligasegler, habe ich mir harte Rennen geliefert.“
Wer Lust hat, selbst dabei zu sein, braucht nur einen PC mit einer stabilen Internetverbindung, Smartphone oder Tablet. Virtual Regatta ist sowohl für Android- als auch für Apple-basierte Mobilgeräte verfügbar.