Der Berliner Segler Kay-Uwe Lüdtke und sein Vorschoter Kai Schäfers aus Hamm zeigten bei den Weltmeisterschaften im Februar in Neuseeland eindrucksvoll, dass sie zur Weltspitze in der Zweimannjolle gehören.
Drei Wettfahrtsiege und insgesamt 13 Punkte nach neun Rennen sicherten dem deutschen Duo mit der Segelnummer GER-88 den Vizeweltmeistertitel vor dem niederländischen Team Enno Kramer/ Ard Geelkerken mit 19 Punkten. Ganz oben auf dem Siegertreppchen stand das ungarische Team Szabolcs Majthenyi/ András Domokos mit neun Punkten. Mit dem Erfolg in Neuseeland heimsten die ungarischen Segler ihren zwölften Weltmeistertitel im FD ein.
An der Weltmeisterschaft nahmen 41 Teams aus 10 Nationen teil. Ein Beweis dafür, dass die Klasse noch immer sehr lebendig ist und leistungsorientiert gesegelt wird. Neben den deutschen Vize-Weltmeistern waren noch vier weitere deutsche Mannschaften bei der vom Nelson Yacht Club organisierten Regatta in der Tasman Bay am Start. „Die Segelbedingungen waren fantastisch. Zwanzig Grad Wassertemperatur, 25 Grad Lufttemperatur und dazu beständig vier bis sechs Windstärken“, berichtet Vizeweltmeister Kay-Uwe Lüdtke, Mitglied im Yacht Club Berlin Grünau (YCBG). „Die Bedingungen erinnern ein bisschen an den Gardasee: Auch in der Tasman Bay ist morgens ablandiger Wind, der gegen Mittag einschläft, ab 13 Uhr weht es dann wieder ordentlich aus der anderen Richtung.“
Lüdtke/ Schäfers: Erfolg trotz rarenTrainings
Das Duo Lüdtke/ Schäfers feierte zuletzt den Sieg bei der Kieler Woche 2018, bei der „Heim-WM“ auf dem Steinhuder Meer 2016 waren sie ebenfalls Vize-Weltmeister geworden. Fragt man die beiden Segler nach ihrem Erfolgsrezept für die seit Jahren anhaltende Erfolgsgeschichte in der ehemals olympischen Zweimannjolle, bekommt man eine überraschende Antwort: Lüdtke/Schäfers führen eine seglerische Fernbeziehung zwischen Berlin und Hamm, haben kaum Gelegenheit zusammen zu trainieren. „Wir sind beide beruflich stark eingebunden, zudem begleite ich auch viele Wochenende meinen Sohn zu den Opti-Regatten“ sagt Kay-Uwe Lüdtke. „Dass wir mit unserem Minimum an Training so weit vorne mitsegeln können, ist großartig.“
Die internationale FD-Flotte ist daran gewöhnt, dass alle drei bis vier Jahre die Weltmeisterschaften in einem Revier in Übersee ausgetragen werden. Damit die Crews mit ihren eigenen Booten an den Start gehen konnten und sich die Kosten im Rahmen hielten, wurden bereits im November drei Container mit jeweils sechs Booten in Deutschland, den Niederlanden und Ungarn gepackt und auf den Seetransport geschickt. „Anfang April können wir unser Boote wieder in Empfang nehmen, direkt zum Saisonstart“, sagt Kay-Uwe Lüdtke, der als nächste große Regatta die Teilnahme an der Deutschen Meisterschaft der FDs über Christi Himmelfahrt am Ammersee plant.