Der SV Einheit Güstrow war Ausrichter der Internationalen Deutschen Jugendmeisterschaft der Cadets. 27 Teams aus Tschechien und Deutschland segelten auf der Knickspantjolle um Punkte und Platzierungen. Der Titel ging an Emilius Hauer und Mara Lewerenz vom Segel-Club Ribnitz.
Steuermann Emilius Hauer (16) konnte damit seinen Meistertitel aus dem Vorjahr (mit Tim Braunsdorf) verteidigen, segelte aber dieses Jahr mit der erst neunjährigen Mara Lewerenz an der Vorschot. In der Cadet-Klasse ist es üblich, dass die größeren, erfahrenen Jugendlichen die Pinne übernehmen und die zuweilen noch sehr jungen Nachwuchsseglerinnen und -segler die Schoten bedienen und viel lernen.
Auch der Vizemeistertitel ging an ein Team aus Mecklenburg-Vorpommern: Kai Zolondek und Eric Schwarz vom Mecklenburgischen Yachtclub Rostock segelten zum ersten Mal bei einer Meisterschaft zusammen aufs Treppchen. Auf den dritten Rang kamen Johanna Witt und Yaron Bartholdy vom Segel-Club Rot-Weiss in Prenzlau.
Die jungen Seglerinnen und Segler konnten das lange Oktoberwochenende am idyllischen Inselsee bei Güstrow genießen. Bereits an den ersten beiden Tagen konnten bei frischen Winden sieben Wettfahrten gesegelten werden, so dass die dann folgende Flaute für die Gesamtwertung der Meisterschaft nicht nachteilig war. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zwischen 10 und 17 Jahren vertrieben sich die Zeit beim vergeblichen Warten auf Wind mit vielen Spielen auf dem großen Gelände des SV Einheit Güstrow.
„Am Samstag hat der Verein spontan ein großes Wikinger-Schach Turnier organisiert und am Abend ein gemeinsames Kinoprogramm mit einem Beamer und einer großen Leinwand angeboten, natürlich gab es auch eine Popcornmaschine“, berichtet Wettfahrtleiterin Laura Kühlewind. „Die große Bootshalle konnte als Aufenthaltsraum genutzt werden, hier gab es immer heißen Tee zum aufwärmen.“
Der 3,22 Meter lange Cadet wurde bereits 1947 von Jack Holt in England entworfen und verbreitete sich schnell weltweit. Viele Vereine wählen den Cadet, der von Jugendlichen bis 17 Jahre gesegelt werden kann, als Alternative zum Optimisten um Seglerinnen und Seglern, die nicht allein in einem Boot sitzen möchten, den Zugang zum Segel- und Regattasport zu erleichtern. Seit 1963 wurden Cadets vermehrt in Ostdeutschland gesegelt und erfreuen sich bis heute in zahlreichen Vereinen großer Beliebtheit.
Obwohl der Cadet in den Niederlanden, Belgien und England viel gesegelt wird und bei Regatten große Felder zusammen kommen, konnte sich die Bootsklasse in Westdeutschland bis heute nicht durchsetzen. Auch bei der diesjährigen IDJM waren nur Teams aus Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg am Start. „So wie der Cadet mehrheitlich in Ostdeutschland verbreitet ist, wird der Teeny überwiegend in Westdeutschland gesegelt“, erklärt Laura Kühlewind. „Dort, wo die Boote in den Vereinen vorhanden sind, werden sie über viele Jahre gesegelt, so dass immer wieder die nächste Generation in der Klasse erste Regattaerfahrungen macht.“
Alle Ergebnisse sind auf Manage2Sail zusammengefasst.