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„Youth Worlds als Teil von etwas Größerem sehen“

Vor der beeindruckenden Kulisse des Gardasee fanden die Youth Sailing World Championships in elf Disziplinen mit mehr als 400 internationalen Teilnehmenden statt © YSWC Martina Orsini

Vierzehn deutsche Seglerinnen und Segler, die zum Teil auch zur Jugend-Nationalmannschaft des German Sailing Team gehören, nahmen in der vergangenen Woche an den Jugend-Weltmeisterschaften auf dem italienischen Gardasee teil. Ein Revier, das mit seinen beiden Winden „Vento“ und „Ora“ allen von zahlreichen Trainingslagern bestens bekannt war und dennoch im Hochsommer einige reviertypische Besonderheiten bot. Die Regatten wurden aus drei verschiedenen Häfen in Torbole, Arco und Riva gestartet.

Ohne eine Medaille im Gepäck, aber mit viel internationaler Erfahrung und zum Teil sehr guten Einzelergebnissen kehrten die deutschen Seglerinnen und Segler nun zurück nach Hause. Coach und Teamleader Marc Harms, der die deutschen Nachwuchstalente zusammen mit Moritz Klingenberg, Constanze Stolz-Klingenberg und Sophia Meyer betreute, zieht nach der segelintensiven Woche eine sehr positive Bilanz: „Wir hatten bei den World Sailing Youth Worlds eine ganz tolle Truppe am Start, die sich auch an Land sehr professionell und gut verhalten hat“, sagt er. „Es hat sehr viel Spaß gebracht, auch, weil wir Coaches uns untereinander gut ergänzt haben und jeder seine persönlichen Schwerpunkte und Talente voll einbringen konnte.“

In der Nationenwertung liegen die deutschen Starterinnen und Starter auf dem 13. Rang, das entspricht dem Mittel der vergangenen Jahre. Marc Harms sieht dieses internationale Ranking als zweitrangig im Gegensatz zu den individuellen Erfolgen und Fortschritten der deutschen Teilnehmerinnen und Teilnehmer und betont: „Die Teilnahme an den Youth Worlds muss man als kleinen Teil von etwas Größerem sehen. Unser hochambitionierter und talentierter Segelnachwuchs wird durch die Vereinstrainer und die Maßnahmen der verschiedenen Landeskader sehr gut auf die internationalen Regatten vorbereitet.“

Dass es in keiner Disziplin zu einer Medaille gereicht hat, ist nach Meinung des erfahrenen Trainers auch ein wenig Pech gewesen. Vor allem die 420er Mädchen Ester Rodenhausen und Luisa Becker segelten bis zur letzten Luvtonnenrundung im finalen Rennen um einen Platz auf dem Podest mit. Das Hamburger 420er-Team (MSC/ NRV) beendete die Jugend-Weltmeisterschaft am Ende auf dem fünften Rang, ihre männlichen Teamkollegen Hannes Wehrle und Finn Meichle (JSR/WYC) kamen auf den 13. Platz.

Esther Rodenhausen und Luisa Becker (MSC/ NRV) wurden im 420er bei den Youth Worlds Fünfte © YSWC Martina Orsini © YSWC Martina Orsini

Emma Schleicher (SVWS) schaffte im iQFOiL ebenfalls den Sprung in die Top Ten und wurde Achte, Lenny Friemel (ebenfalls SVWS) erreichte Platz 14.

Moritz Wagner und Leo Gradel (DTYC) kamen im 29er auf den neunten Rang, Sophie Schneider und Victoria Egger (beide WYC) wurden in der Skiffjolle 13. Das deutsche Nacra 15 Team Frederic Schüle/ Catharina Jacobs (LYC/WYD) landete auf dem zehnten Platz.

Im ILCA 6 war das German Sailing Team mit Mirja Dohle (SVG/HYC) und Levian Büscher (DYC) vertreten, die auf den 16. und 19. Rang kamen. Auf der Seite von World Sailing sind alle Ergebnisse der Youth Worlds 2024 zusammengefasst.

Die kleinste Klasse mit nur zwölf internationalen Mixed-Teams war der Nacra 15, für das German Sailing Team starteten Frederic Schüle und Catharina Jacobs (LYC/WYD) © YSWC Martina Orsini

„Wir hatten ein sehr junges Team am Start, einige werden erst in den nächsten Monaten 15 Jahre alt“ sagt Marc Harms, der auch Bundesstützpunkttrainer Nachwuchs in Friedrichshafen ist. „Gut möglich, dass einige der Athletinnen und Athleten auch nächstes Jahr bei den Youth Worlds an den Start gehen und 2032 bei Olympischen Spielen dabei sind.“

Die nächsten Youth Worlds finden im Dezember 2025 im portugiesischen Vilamoura statt. Der DSV wird den Qualifikationsmodus nach eingehender Beratung bekannt geben.

„Die Qualifikation für die Youth Worlds ist für viele Sportlerinnen und Sportler der erste Meilenstein auf dem Weg zum internationalen Erfolg“ sagt DSV-Sportdirektorin Nadine Stegenwalner. „Wir sind sehr stolz darauf, was die jungen deutschen Seglerinnen und Segler, die alle den Spagat zwischen Leistungssport und Schule meistern müssen, am Gardasee erreicht haben.“