Für die Seglervereinigung Hüde am Dümmer See war es die zweite seglerische Großveranstaltung innerhalb von 12 Monaten: Vor rund einem Jahr fand auf dem großen niedersächsischen See die IDJM der Optimisten statt, dieses Jahr war der Verein Ausrichter der Internationalen Deutschen Jugendmeisterschaft in den Klasse ILCA 4 und 6. Einige der Teilnehmenden stiegen innerhalb des vergangenen Jahres vom Optimisten in die weiterführende Einmannjolle und und waren mit dem Meisterschaftsrevier bestens vertraut.
Doch anders als 2023, als viel Regen und Wind für konstante Wettfahrtbedingungen sorgten, waren die Wetterbedingungen in den vergangenen Tagen auf dem Dümmer schwieriger. Die Einflüsse von Tief- und Hochdruckgebieten wechselten sich ab, was nicht nur für sehr unstete, drehende Winde, sondern auch für zahlreiche Gewitterwarnungen auf dem Binnenrevier sorgte.
„Am Sonntag, dem ersten Tag der Meisterschaft, hatten wir so drehende Winde, dass wir mit unserem Startschiff vor Anker liegend einen Donut von 360 Grad gedreht haben“, berichtet Wettfahrtleiter Kai Arendholz. „Als es danach anfing zu donnern, mussten wir den Tag ohne ein einziges Rennen beenden.“
Dafür entschädigte der darauffolgende Montag die 76 Starterinnen und Starter im ILCA 4 und 51 Teilnehmerinnen und Teilnehmer im ILCA 6 mit nahezu perfekten Bedingungen: Vier Rennen konnten durchgeführt werden. Am Dienstag sorgte dann Tiefausläufer „Ilse“ erneut für sehr wechselhafte Bedingungen. „In Anbetracht der dann wenigen verbleibenden Wettfahrttage haben wir uns entschieden, beide Klassen nicht in Gruppen einzuteilen und für ILCA 4, sowie ILCA 6 je ein Fleet gestartet.“, sagt Kai Arendholz. „Mit 76 ILCA 4 auf der Startlinie war das für alle Beteiligten eine Herausforderung.“
Während im LCA 4 die gesamte deutsche Nachwuchs-Leistungsspitze am Start war, fehlten bei den ILCA 6 einige der Titelanwärterinnen und Anwärter – sie reisten bereits zur Jugend-Europameisterschaft der ILCA 6 in Irland waren.
„Wir haben bei den herausfordernden Bedingungen versucht, durchgehend faire Wettfahrten zu bieten und uns auch von der teilweise sehr deutlichen Kritik von einigen der 18 Trainerinnen und Trainern nicht beirren lassen“, fasst Wettfahrtleiter Kai Arendholz die Meisterschaft zusammen, bei der insgesamt neun Rennen gesegelt wurden. „Im Gegensatz zur Opti-Meisterschaft im vergangenen Jahr, wo die Bedingungen auf dem Wasser super waren, aber das Landprogramm ins Wasser fiel, wurden dieses Jahr alle Land-Angebote wie Pinball und Volleyball stark genutzt.“
Den deutschen Meistertitel im ILCA 4 errang Clara Bonhagen vom Zwischenahner Segelklub, die zugleich die Wertung als ‚beste Dame‘ gewann. Auf den Plätzen zwei und drei folgten Klaas Naumann (Warnemünder Segel-Club) und Jenny Soldatova (Verein Seglerhaus am Wannsee). In der U16-Wertung siegten Klaas Naumann, Anneli Stengel und Jenny Soldatova.
Der Meistertitel und damit die goldene Medaille des DSV im ILC 6 ging an Jesse Mo Mett (Mecklenburgischer Yachtclub Rostock), gefolgt von Paul Ulrich (Zwischenahner Segelklub) und David Buchler (Berliner Yacht-Club). Bestes Mädchen war Joana Luise Pfingsten (Yachtclub Steinhuder Meer) auf Rang 7. In der U17-Wertung siegte Anton Thonfeld (Flensburger Segel-Club) vor Jonathan Brinkmann (Yacht-Club-Lister am Biggesee) und Sten-Ole Heidenreich (Warnemünder Segel-Club).
Alle Ergebnisse im Überblick gibt es auf Manage2Sail.