Das Wetter war der beherrschende Faktor für die jungen Segler, die auf ihren Jollenklassen im Rahmen der 128. Travemünder Woche ihre Internationalen deutschen Jugend- und Jüngstenmeisterschaften aussegelten. Nachdem am ersten Regattawochenende das Wetter noch norddeutsch-durchwachsen war, schlug Tief „Alfred“ Anfang der Woche mit Regen, Sturmböen und Hochwassergefahr zu, so dass die Rennen auf allen Bahnen abgesagt werden mussten. Zum Ende der Woche gab es nur eine leichte Wetterbesserung, vor allem der starke Wind hielt an. Am letzten Wettfahrttag verzichtete die Wettfahrtleitung auf den Start von Surfern, Teenys und O’pen Bics auf der Bahn Golf, die Piraten-Segler entschieden von sich aus, nicht zu starten. Die jüngsten Segler im Optimisten, die Laser, die 29er, die 420er und die Europes gingen hingegen aufs Wasser und segelten ihr komplettes Meisterschaftsprogramm.
Die Ergebnisse im Einzelnen:
Optimisten
Top-Favorit Mic Mohr aus Stralsund, frisch gebackener WM-Dritter, siegte souverän in der Jüngstenjolle. Auf den zweiten Platz kam Mewes Wieduwild aus Berlin, der ebenfalls in der Vorwoche noch vor Thailand bei der Opti-WM an den Start gegangen war. Auf den dritten Platz kam Lokalmatador Jesper Bahr vom ausrichtenden Lübecker SV.
Teeny
Stefan Schmidt und Moritz Kretschmar vom Seeburger See sind die neuen Deutschen Jüngstenmeister in der Teeny-Klasse. Nachdem Stefan Schmidt im letzten Jahr mit einem anderen Vorschoter Vize-Meister wurde, gelang dieses Jahr der große Erfolg. Zweite wurden Carlotta Meyer und Constantin von Camron vom Dümmer, auf den dritten Platz kamen Nik und Oke Nommensen aus Plön.
O’pen Bic
Leonard Beyer aus Hamburg konnte in der modernen Einmannjolle seinen Traum vom Titelgewinn wahrmachen, auf den zweiten Platz kam der für Japan startende Ken Izuki, der allerdings mit seinen Eltern im Allgäu wohnt. Rang drei und damit Bronze ging an Matti Biedermann aus Crefeld.
Europe
Robert Zink von der Stevertalsperre wurde vor dem Bordesholmer Frederik Frerck Sieger in der ehemals olympischen Damenklasse, Dritter wurde Vincent Schrader aus Hüde.
Laser 4.7/Laser Radial
Im Laser 4.7 zeigte Nachwuchs-Talent Julian Hoffmann aus dem Allgäu, der gerade Vizemeister bei der Weltmeisterschaft der U16-Segler wurde, sein ganzes Können und siegte mit beeindruckenden 63 Punkten Vorsprung vor Gunnar Kröplin aus Schwerin und Tim Raible vom Tegernsee.
Beim Laser Radial gelang es dem Berliner Nico Naujocks noch am Finaltag die Kielerin Laura Schewe auf den zweiten Platz zu verweisen. Schafft er im August auch noch der Jugend-Weltmeistertitel, hat er nach dem Gewinn der Deutschen Meisterschaft und der Jugendeuropameisterschaft in diesem Jahr das berühmte Triple erreicht.
29er
International präsentierten sich die Crews der rasanten 29er Klasse auf dem Treppchen: den Meistertitel erreichten die Norweger Mathias Berthet und Alexander Franks Penty, auf den zweiten Platz kamen die Berliner Paul Pietzcker und Linus von Oppen. Dritter wurde das schwedische Duo Oscar Engström und Hugo Westberg.
420er
Die beiden Starkwindrennen am letzten Regattatag waren ganz nach dem Geschmack von Linus Klasen und Daniel Göttlich aus Berlin, die mit zwei weiteren Siegen souverän zu ihrem ersten IDJM-Titel im 420er segelten. Auf den zweiten Platz kamen Theresa Steinlein und Lina Plettner aus Bayern, die drei Tage lang die Tabelle angeführt hatten. Dritte auf dem Podest waren die Vorjahressieger Philipp Royla und Kim Fernholz aus Überlingen.
Pirat
Aufgrund des starken Windes verzichtete die Piraten-Klasse am letzten Wettfahrtag in Absprache mit der Rennleitung geschlossen auf den Start, so dass schon am Freitag Tobias Call und Nick Houben als neue Deutsche Jugendmeister feststanden. Auf den zweiten Platz kamen Tom Luis Schönfeldt und Caspar Miebach, gefolgt von Robin Call und Henrik Junge.
Bic Techno 293/Bic Techno 293 Plus
Felix Kupky aus Berlin kam in der „Normal“-Version des Bic Techno Surfboards auf den ersten Platz, gefolgt von Samy Vielhuber vom Chiemsee und Eike Drawe aus Berlin. Bei den Bic Techno 293 Plus gewann der Paderborner Richard Sprenger vor Selina Horber und Aurel Thase.