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iQFOiL Games: Starke Saisoneröffnung von Theresa Steinlein

2025 iQFOiL Games # 1 Lanzarote © Sailing Energy / iQfoil Class 29 January, 2025

Als Team-Jüngste zählte Theresa Steinlein bei ihren ersten Olympischen Spielen im vergangenen Sommer in Marseille mit Platz sechs zu den Shooting-Stars im iQFOiL-Windsurfing. Jetzt hat die erst 22 Jahre junge Athletin aus dem Olympiakader des German Sailing Teams den neuen Olympia-Zyklus überzeugend eingeläutet. Die Windsurferin vom Norddeutschen Regatta Verein (NRV) zeigte mit Platz sieben bei den iQFOiL Games vor Lanzarote, dass mit ihr auf Kurs zu den Olympischen Spielen 2028 in Los Angeles zu rechnen ist.

Theresa Steinlein (GER 799) mit starkem Auftakt bei den ersten iQGames 2025 (© iQFOiL/Sailingenergy)

Die erste Medaillenrennserie einer großen Regatta in der neuen Saison stieg am ersten Sonntag im Februar. Theresa Steinlein war dabei. Sie hatte sich als Siebte der Hauptrunde nach 16 Kurs- und Slalom-Rennen in teilweise starken Winden von 20, in Böen sogar bis 28 Knoten fürs Viertelfinale qualifiziert. Eine „Black Flag“-Frühstartdisqualifikation am Vorschlusstag der iQFOiL Games konnte sie mit einem Rennsieg gut ausgleichen. Auf dem Weg in die Medaillenrennserie waren ihr fünf Top-Drei-Platzierungen gelungen.

Kleinere Segel, bessere Chancen

Im Viertelfinale, in dem nur die beiden besten von vier Teilnehmerinnen das Halbfinale erreichen, war Theresa Steinlein nach gutem Start und schneller Anfangsphase auf dem „löchrigen“ Kurs in einem Windloch steckengeblieben. Sie musste sich der Britin Islay Watson und der Kroatin Palma Čargo geschlagen geben. „Resi“ Steinlein war aber schneller als die Niederländerin Sara Wennekes und verteidigte ihren siebten Platz im Abschlussklassement.

Neu sind in dieser Saison die für die Frauen auf 7,3 Quadratmeter verkleinerten Segel. Im Gegensatz zu den bislang acht Quadratmeter großen Segeln erweitern die reduzierten Flächen die Chancengleichheit, geben auch weniger großen und schweren Athletinnen wie Theresa Steinlein bessere Möglichkeiten.

Theresa Steinlein mit neuem, auf 7,3 qm verkleinertem Segel (© iQFOiL/Sailingenergy)

Theresa Steinlein: „Es ist voll motivierend, was Neues auszuprobieren!“

Die Bilanz von Theresa Steinlein nach dem ersten internationalen Kräftemesse vor Lanzarote, bei dem ein Baumbruch-DNF und der Frühstart ein noch besseres Ergebnis verhindert hatten, fiel positiv aus:„Mit dem Ergebnis auf dem Papier bin ich nach dem DNF und BFD nicht ganz zufrieden. Mit den neuen Segeln und dem Speed war es aber auf jeden Fall ein Schritt nach vorne. Es ist voll motivierend, was Neues auszuprobieren. Ein Vorteil für mich, für die leichteren Mädchen. Ich fühle mich nicht mehr immer im Überlebensmodus, kann vom Speed her endlich richtig mitfahren.“

Berliner U23-Windsurferin Sophia Meyer glänzt

Neben Theresa Steinlein konnte vor Lanzarote auch Sophia Meyer vom Verein Seglerhaus am Wannsee glänzen. Die erst 19 Jahre alte Schülerin, die 2023 bei der iQFOiL-Jugend-WM Silber gewonnen hatte, stieg mit drei Top-Ten-Rängen und Platz 18 als Siebte der U23-Wertung beim Saisonauftaktgipfel vor Lanzarote vielversprechend in die neue Saison ein.

„Das war ein guter Einstieg von Theresa und auch Sophia in den neuen olympischen Zyklus, gleich bei der ersten großen internationalen Regatta starke Leistungen. Die iQFOiL-Windsurferinnen sind jetzt mit den neuen Segeln unterwegs. Auch vor diesem Hintergrund ist es doppelt erfreulich, dass Theresa in der Weltspitze agiert. Die Ergebnisse lassen uns zuversichtlich in Richtung LA blicken“, sagte DSV-Sportdirektorin Nadine Stegenwalner.

Auch Sophia Meyer glänzte mit drei Top 10-Rängen und beendet die Regatta mit Platz 7 in der U23-Wertung (© iQFOiL/Sailingenergy)

Olympia-Dritte Alica Stuhlemmer im Härtetest

Kurzfristig hatte sich auch die gerade erst vom Nacra 17 ins olympische Windsurfen umgestiegene Alica Stuhlemmer zum Start bei den iQFOiL Games entschieden. Ursprünglich wollte sie erst beim Spanien-Klassiker Trofeo Princesa Sofía Ende März erste internationale Wettkampferfahrung auf dem neuen Board sammeln. Die Chance, mit dem Einsatz bei den iQFOiL Games jetzt schon die Qualifikationshürde zu ihrer ersten WM-Teilnahme im Juli zu nehmen, wollte sie aber nutzen.

Die Nacra17-Olympia-Dritte vom Kieler Yacht-Club zahlte vor Lanzarote mit Platz 32 noch viel Lehrgeld, sammelte aber auch wertvolle Erfahrungen: „Eigentlich war es noch zu früh für mich zum Racen bei dieser Riesenwelle im Atlantik. Das war uns allen klar. Ich wollte viel lernen und habe nach unseren Einschätzungen auch die WM-Qualifikation geschafft. Die Bestätigungen für diese Plätze erfolgen aber erst am Montag“, berichtete Alica Stuhlemmer aus Lanzarote.

Alica Stuhlemmer konnte nach dem Umstieg vom Nacra bei ihrer ersten Regatta im iQFOiL wertvolle Erfahrungen sammeln (© iQFOiL/Sailingenergy)

Die iQFOiL Games Lanzarote gewann bei den Frauen die britische Favoritin und Olympia-Dritte Emma Wilson vor Shahar Tibi (Israel) und Islay Watson (Großbritannien). Bei den Männern setzte sich der Däne Johan Søe gegen die Italiener Nicolo Renna und Manolo Modena durch. Sebastian Kördel (NRV), Weltmeister von 2022, hat seine Karriere nach den Olympischen Spielen 2024 beendet. Lenny Friemel (SV Wacker Burghausen) und Max Körner (Circolo Surf Torbole) beendeten die iQFOiL Games Lanzarote auf den Plätzen 48 und 49.
 
Hier geht es zu den Ergebnissen der iQFOiL Games Lanzarote.