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Olympisches Testevent: Drei Top Ten-Plätze für deutsche Segler

Das German Sailing Team hat die olympische Testregatta „Ready Steady Tokyo – Sailing” in der japanischen Sagami Bucht mit drei Teams in den Top Ten und damit in Medaillenreichweite beendet.

Schmidt Boehme Olympisches Testevent 2019
Foto: Jesus Renedo/Sailing Energy/World Sailing

Als beste GER-Crew segelten Justus Schmidt und Max Boehme vom Kieler Yacht-Club im 49er auf Platz fünf. Das Skiff-Duo hatte nach nicht ganz geglücktem Auftakt einen starken Schlussspurt hingelegt und sich mit Rang zwei im Medaillenfinale noch auf Platz fünf vorgeschoben. „Wir beenden die Serie mit einem weinenden und einem lachenden Auge“, sagte Schmidt, „denn wir haben zum Auftakt einiges verschenkt. An den letzten Tagen war die Konstanz dann aber sehr gut. Olympiamedaillen sind erreichbar, auch wenn das ein ambitioniertes Ziel ist.“ Vorschoter Max Boehme feierte am Donnerstag in Japan seinen 28. Geburtstag und freute sich über die insgesamt gelungene Generalprobe seines Teams: „Daraus können wir ordentlich etwas mitnehmen.“

Kohlhoff Stuhlemmer Olympisches Testevent 2019
Foto: Pedro Martinez/Sailing Energy/World Sailing

Mit einem Tagessieg sowie neun einstelligen Wettfahrt-Resultaten katapultierten sich Paul Kohlhoff und Alica Stuhlemmer vom Kieler Yacht-Club ins Medaillenrennen. Das Finale konnte die junge Nacra-17-Mixed-Crew im Kampf mit einer ganzen Reihe erfahrener Olympiasieger und Weltmeister sogar gewinnen. In der Endabrechnung bedeutete das für die Norddeutschen Platz sechs bei der olympischen Testregatta und die gute Erkenntnis, mit den Besten in der schnellen Katamaran-Disziplin auf Augenhöhe agieren zu können. „Unser Ziel war es, konstante Ergebnisse einzufahren“, sagte Paul Kohlhoff, „unser Gesamtpaket als Team ist noch nicht vollendet, aber wir arbeiten hart daran und haben das Gefühl, dass wir auf Kurs sind.“

Buhl Olympisches Testevent 2019
Foto: Jesus Renedo/Sailing Energy/World Sailing

Nicht zufrieden war Philipp Buhl mit seiner Leistung, obwohl auch er als Siebter sicher in den Top Ten agierte und ihm das kommende japanische Olympia-Revier im Gegensatz zum Rio-Revier vor vier Jahr liegt. Der Laser-Steuermann vom Segelclub Alpsee-Immenstadt wäre gerne auf einen Podestplatz gesegelt, hatte dafür aber zu viele zweitstellige Wettfahrtergebnisse kassiert. „Ich bin enttäuscht und unzufrieden“, zog der 29-jährige Sportsoldat selbstkritisch Bilanz, freute sich aber über Wind und Wellen in Japan. „Die Bedingungen sind hier bisher sehr schön, nur habe ich aktuell nicht die richtigen Kleinigkeiten draufgehabt.“

DSV Sportdirektorin Nadine Stegenwalner, die mit dem German Sailing Team in Enoshima ist, zog am Ende der olympischen Testregatta ein zuversichtliches Fazit: „Wir sind sehr gut in die Serie gestartet, konnten die Leistungen aber nicht in allen Disziplinen bis ins Ziel bringen. Ich halte die Ergebnisse und die Erkenntnisse für besser als sie aussehen mögen. Wir müssen jetzt intensiv unsere Hausaufgaben machen. Wir wissen sehr genau, welche das sind. Da gibt es noch viel Potenzial abzurufen.“ Stegenwalner berichtete, dass die Regatta-Bedingungen auf dem Wasser gut seien und die Nationalsegler das Olympiarevier für 2020 schätzen.

Die 49erFX-Seglerinnen Victoria Jurczok und Anika Lorenz vom Verein Seglerhaus am Wannsee haben den Einzug ins Finale in diesem vorolympischen Kräftemessen als Elfte nur knapp verpasst. Laser-Radial-Steuerfrau Svenja Weger vom Potsdamer Yacht-Club segelte auf Platz 13. Simon Diesch und Philipp Autenrieth (Württembergischer Yacht-Club/Bayerischer Yacht-Club) zeigten zwar mit einem dritten und einem fünften Rang, dass sie mit den Weltbesten auf Augenhöhe agieren können, verschenkten aber an den letzten Tage zu viele Punkte für eine bessere Platzierung und beendeten die Regatta auf Rang 14. Nadine Böhm und Ann-Christin Goliaß segelten als Siebzehnte im 470er-Feld der Frauen noch auf Formsuche, obwohl sie das Olympia-Revier sehr mögen. Böhm sagte: „Hier gibt es kein Einbahnstraßen-Segeln. Es ist ein wirklich schönes, aber auch anspruchsvolles Revier. Es ist sehr facettenreich. Man kann alle Windstärken und Wellenbilder bekommen.“

Die Stimmung in der Mannschaft war bei diesem olympischen Vorspiel gut. „Die Temperaturen, die Hitze und die hohe Luftfeuchtigkeit sind für alle Segler und Seglerinnen eine Herausforderung. Ich bin aber sehr zuversichtlich, dass wir mit diesem Revier gut zurechtkommen werden“, sagte Nadine Stegenwalner. Die nächste Bewährungsprobe steht mit der Weltcup-Regatta im Olympiarevier von Enoshima bereits in der kommenden Woche ab dem 27. August auf dem Programm. Dann werden neben den qualifizierten Testregatta-Teilnehmern auch weitere deutsche Crews im Einsatz sein.

Ergebnisse Olympische Testregatta Enoshima

Laser

1. Jesper Stalheim (SWE), 60 Punkte

2. Tom Burton (AUS), 63 Punkte

3. Hermann Tomasgaard (NOR), 65 Punkte

7. Philipp Buhl (Segelclub Alpsee-Immenstadt), 92 Punkte

Laser Radial

1. Emma Plasschaert (BEL), 79 Punkte

2. Marit Bouwmeester (NED), 82 Punkte

3. Maria Erdi (HUN), 88 Punkte

13. Svenja Weger (Potsdamer Yacht-Club), 135 Punkte

49ER

1. Peter Burling/Blair Tuke (NZL), 53 Punkte

2. Dylan Fletcher/Stuart Bithell (GBR), 64 Punkte

3. Pawel Kolodzinski/Lukasz Przybytek (POL), 68 Punkte

5. Justus Schmidt/Max Boehme (Kieler Yacht-Club), 77 Punkte

49ER FX

1. Martine Soffiatti Grael/Kahena Kunze (BRA), 57 Punkte

2. Helene Naess/Marie Ronningen (NOR), 62 Punkte

3. Sakia Tidey/Charlotte Dobson (GBR), 62 Punkte

11. Victoria Jurczok/Anika Lorenz (Verein Seglerhaus am Wannsee), 135 Punkte

470er Frauen

1. Aloise Retornaz/Camille Lecointre (FRA), 38 Punkte

2. Eilidh McIntyre/Hannah Mills (GBR), 47 Punkte

3. Agnieszka Skyzypulec/Jolanta Ogar (POL), 51 Punkte

17. Nadine Böhm/Ann-Christin Goliaß (Deutscher Touring Yacht-Club), 118 Punkte

470er Männer

1. Mathew Belcher/Will Ryan (AUS), 25 Punkte

2. Anton Dahlberg/Fredrik Bergsrom (SWE), 27 Punkte

3. Jordi Xammar/Nicolas Rodriguez (ESP), 38 Punkte

14. Simon Diesch/Philipp Autenrieth (Württembergischer Yacht-Club /Bayerischer Yacht-Club), 109 Punkte

Nacra 17

1. Ruggero Tita/Caterina Banti (AUS), 54 Punkte

2. John Gimson/Anna Burnet (GBR), 66 Punkte

3. Ben Saxton/Nicola Boniface (GBR), 68 Punkte

6. Paul Kohlhoff/Alica Stuhlemmer (Kieler Yacht-Club), 73 Punkte

Finn Dinghi

(keine deutsche Beteiligung)

1. Zsombor Berecz (HUN), 24 Punkte

2. Nicholas Heiner (NED), 47 Punkte

3. Giles Scott (GBR), 48 Punkte

RS:X Frauen

(keine deutsche Beteiligung)

1. Yunxiu Lu (CHN), 42 Punkte

2. Charline Picon (FRA), 46 Punkte

3. Katy Spychakov (ISR), 53 Punkte

RS:X Männer

(keine deutsche Beteiligung)

1. Mengfan Gao (CHN), 50 Punkte

2. Mattia Camboni (ITA), 61 Punkte

3. Piotr Myzka (POL), 64 Punkte

Pressekontakt

Deutscher Segler-Verband e. V.
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