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Segelwetter-Podcast für die Saison 2025

Sebastian Wache

Sebastian Wache von der WetterWelt GmbH produziert auch in dieser Saison wieder den DSV-Wochenend-Segelwetterpodcast. Von April bis Oktober steht der wöchentliche Service donnerstags ab 12Uhr exklusiv für registrierte Fahrtenseglerinnen und -segler bereit. Im Kurzinterview spricht der Diplom-Meteorologe über seine Begeisterung fürs Wetter, erklärt, was moderne Wetter-Apps leisten können und wagt einen ersten Ausblick auf den Segelsommer 2025

Was fasziniert dich am Wetter?

Am Wetter fasziniert mich alles. Von der Schönheit vieler Wolkenformationen oder einem Sonnenuntergang bis hin zu markantem Wetter mit Sturm, Gewitter, Schnee oder auch Hurricanes. Vor allem die Wucht der Natur macht mich immer wieder ehrfürchtig. Und Wetter ist abwechslungsreich, jeden Tag gibt es neue Infos!

Wie sollten sich Seglerinnen und Segler vor dem Auslaufen über die aktuelle Wetterentwicklung informieren?

Im Prinzip immer mit folgendem Fahrplan: Vom Großen ins Kleine. Also immer mit der Großwetterlage anfangen. Dabei zunächst einfach die Bodendruckkarten nutzen und schauen, wo Hochs und Tiefs liegen und wie sie ziehen werden. Danach geht man ins Detail, in die sogenannten GRIB-Daten. Das sind die weltweit genutzten Wetterdaten im Standardformat. Die zeigen, wie und wo der Wind weht, wo Wetterfronten auftauchen und womit man auf der Strecke rechnen muss. Darüber hinaus gibt es gute Websites und Apps, die vor allem zuverlässig vor Unwettern warnen. Keiner muss mehr vom Wetter überrascht werden.

WetterWelt hat eine eigene Wetter-App entwickelt, Seaman. Was empfiehlst du darüber hinaus?

Unserehauseigene App Seaman funktioniert im Gegensatz zu anderen Apps auch auf See, wenn man keinen Internetzugang hat. Darüber hinaus sollte man immer eine Regen- und Gewitterradar-App installiert haben. So hat man die Chance, sich auf herannahende Unwetter vorzubereiten, einen Hafen anzulaufen oder Schiff und Crew auf das Schwerwetter vorzubereiten. Apps, die für das Fahrtgebiet eine exakte Windprognose bieten, sind ebenfalls hilfreich, allerdings muss man lernen, aus der Vielfalt der Informationen die herauszufiltern, die für den eigenen Törn relevant sind.

Welche Informationen gibst du in jedem deiner wöchentlichen Podcasts? Geht es darin nur ums Wetter, oder auch um navigatorische Hinweise und Sicherheit auf See?

In dem rund fünfminütigen Podcast geht es im Prinzip nur ums Wetter, allerdings auch mit Hinweis auf mögliche Gefahren und damit auch ein Stück weit um Sicherheit auf See. Ich spreche am Donnerstag immer über die aktuelle Großwetterlage und was am Freitag und dem kommenden Wochenende damit über Mitteleuropa passiert. Somit wissen alle schon am Donnerstag, worauf sie sich speziell auf Nord- und Ostsee einstellen müssen und ob möglicherweise ein Hafentag einzuplanen ist.

Wie unterscheidet sich dein Podcast von der Wettervorhersage im Radio oder auch in Apps?
Bei dem Podcast gibt es Erklärungen. Ich versuche immer, ein Bild der Wetterlage und seiner Veränderung zu zeichnen, sodass man sich das unterwegs vor dem geistigen Auge vorstellen kann. Dazu gibt es wassersportspezifische Vorhersagen mit Hinweisen auf Gefahren beziehungsweise worauf man am Himmel achten sollte. Es gibt somit einen ausführlichen Wetterfahrplan für die kommenden Tage. So etwas bekommt man in dieser Form in keiner App und auch nicht in den kurzen 30-Sekunden Wetteransagen im Radio. In den fünf Minuten Podcast steckt alles an Infos drin, was man wissen muss.

Kannst du schon eine Prognose auf den Segelsommer 2025 geben?

Wie so oft kann man im April oder Mai noch nichts Sicheres über den kommenden Sommer sagen. Ein deutliches Zeichen schon zu Jahresbeginn ist aber, dass die Wetterextreme zunehmen. Nach einer langen Trockenzeit bis Juni 2023 folgte die nasseste Zwölf-Monatsperiode seit Beginn der Wetteraufzeichnungen – und das reichte bis in den Sommer 2024 hinein. Jetzt erleben wir wieder ein sehr trockenes Jahr. Das könnte auf viele Hochdrucklagen und somit schönes Wetter hinweisen – aber genauso schnell kann sich das ändern. Eines ist ziemlich sicher: Durchschnittliche Sommer, wie wir sie früher kannten, werden immer seltener. Das Wetter wird in allen Bereichen extremer.

Zuletzt dein persönlicher Ausblick auf die Segelsaison 2025:

Zwölf Jahre lang hatte ich eine Impala-Jolle.  Das ist eine knapp sieben Meter lange Kieljolle, auf der man recht sicher mit bis zu vier Leuten die Förde rauf- und runtersegeln kann. Doch im letzten Jahr habe ich gemerkt, dass es ein bisschen mehr Boot sein sollte. Nun habe ich mir vor einem Monat eine 30 Jahre alte Maxi 800 gekauft, mit der wir diesen Sommer entlang der deutschen Ostseeküste und in der dänischen Südsee auf Tour gehen werden. Außerdem werde ich die Begleitfahrt zum Start des Ocean Race Europe hier in Kiel mitmachen.

Der Wochenend-Segelwetterpodcast ist über die DSV-Website und die DSV-App abrufbar und exklusiv für registrierte Seglerinnen und Segler der DSV-Mitgliedsvereine.

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