Um den ökologischen Zustand der Ostsee zu verbessern, will das Schleswig-holsteinische Umweltministerium einen „Nationalpark Ostsee“ einrichten. Gemeinsam mit anderen Interessenvertretern will der DSV dieses Vorhaben abwenden – denn der ökologische Nutzen der Nationalpark-Pläne ist zweifelhaft und dürfte unverhältnismäßige Einschränkungen des Wassersports und Wassertourismus nach sich ziehen.
„Wir stehen der Einrichtung eines Nationalparks Ostsee kritisch bis ablehnend gegenüber“, sagt DSV-Syndikus Andreas Löwe und präzisiert: „Zum einen ist in keiner Weise erkennbar, was ein Nationalpark, der auf 0,39 Prozent der Ostsee-Fläche eingerichtet werden soll, an dem unbestreitbar schlechten ökologischen Zustand der Ostsee verbessern kann, was nicht auch über die bestehenden Schutzgebiete und die geplanten Maßnahmen durch den Baltic Sea Actionplan (BSAP) der HELCOM viel besser geregelt werden könnte.
Auf der anderen Seite wird ein Nationalpark Ostsee entgegen aller heutigen Beteuerungen zu erheblichen, unverhältnismäßigen Einschränkungen des Wassersports und des Wassertourismus führen. (…) Wozu das führt, sehen wir gerade an der Nordsee: dort wurde ohne jede Beteiligung oder Anhörung der Bevölkerung oder der Wassersportverbände und ohne jedwede naturschutzfachliche Begründung das Wingsurfen verboten.“
Seit die Pläne des schleswig-holsteinischen Umweltministeriums im vergangenen Dezember bekannt wurden, ist der DSV intensiv mit der Sache befasst. In den ersten Presseartikeln zum Thema wurde der Wassersport nicht einmal als Interessengruppe, die beteiligt werden sollte, genannt. Wir haben deshalb Minister Goldschmidt persönlich angeschrieben, die Bedeutung des Wassersports und insbesondere des Segelsports dargelegt und eine Beteiligung eingefordert. Sicherlich nicht zuletzt deshalb ist der Wassersport als eigenständiger Workshop eingerichtet worden.
Nationalpark Ostsee: DSV bildet Allianz mit anderen Betroffenen
Der DSV wird sich an dem Konsultationsprozess weiterhin intensiv beteiligen. Allerdings gehen wir davon aus, dass das alleine nicht reichen wird, die Einrichtung eines NP Ostsee und damit einhergehende zukünftige Einschränkungen auch des Segelsports zu verhindern.
Deshalb haben wir bereits Allianzen mit anderen Verbänden und Interessengruppen geschmiedet. Gemeinsames Ziel ist es, die Ministerinnen und Minister davon zu überzeugen, erst gar keinen Kabinettsbeschluss zur Einrichtung des Nationalparks Ostsee zu fassen sowie die Abgeordneten des schleswig-holsteinischen Landtags zu überzeugen, einem etwaigen Gesetzentwurf nicht zuzustimmen.
Jede einzelne Wassersportlerin und jeder einzelne Wassersportler in Schleswig-Holstein kann auf kommunaler Ebene selbst tätig werden: Wenn Sie die Bemühungen des DSV und der anderen Wassersportverbände unterstützen möchten, wenden Sie sich gerne an „Ihre“ Bürgermeister/Bürgermeisterin, Landrat/Landrätin oder Landtagsabgeordnete*n vor Ort und bitten Sie diesen oder diese, sich gegen die Einrichtung eines Nationalparks Ostsee einzusetzen.