Den UN-Klimagipfel in New York und die UN-Klimakonferenz in Chile will sich Greta Thunberg nicht entgehen lassen. Doch wie kommt sie möglichst emissionsfrei über den Atlantik? Die junge Klimaaktivisten hat auch für dieses Problem eine Lösung gefunden: eine Hochseeyacht. Und so werden Mitte August eine Klimakämpferin, ein Profisegler und ein Prinz gemeinsam über den Atlantik segeln – im Zeichen des Klimaschutzes.
Greta Thunberg segelt zur UN-Klimakonferenz
Die schwedische Umweltaktivistin Greta Thunberg will Mitte August mit einer emissionsfreien Hochseeyacht nach Amerika segeln. Wie die 16-Jährige am Montag mitteilte, wird die Reisezeit von Großbritannien nach New York circa zwei Wochen betragen. Der genaue Abfahrtszeitpunkt hänge vom Wetter ab. Begleitet wird sie von ihrem Vater und einem Filmemacher.Ihre beiden Skipper sind der Hamburger Profisegler Boris Herrmann und Pierre Casiraghi, der Sohn von Prinzessin Caroline von Monaco – beide vom Team Malizia. Sie investieren ihre Zeit und ihr Know-How, um Greta die Atlantiküberquerung ohne Flug zu ermöglichen. Eine Sprecherin des Teams sagte, die Reise könnte für Greta je nach Wetterverhältnissen recht unruhig werden. „Aber Greta ist ein mutiges Mädchen, sie wird das locker hinkriegen.“
Zu den Stationen der Schwedin gehören der Klimagipfel der Vereinten Nationen am 23. September in New York und die jährliche UN-Klimakonferenz in Chile im Dezember. Außerdem will Thunberg an Klimademonstrationen teilnehmen.
Emissionsfrei: ja. Komfortabel: nein.
Nach monatelanger Suche und Abwägung verschiedener Optionen für ihre Reise wird Greta Thunberg nunmehr auf der völlig emissionsfreien Rennyacht „Malizia II“ über den Atlantik segeln. Das 2015 gebaute 18-Meter-Boot der IMOCA-Klasse erzeugt die notwendige elektrische Energie an Bord für Navigation und Kommunikation mit Solarpaneelen und Unterwasserturbinen, Propellern am Heck. Der Imoca 60 mit Tragflügeln zählt außerdem zu den derzeit modernsten und leistungsfähigsten Einrumpfyachten weltweit.
Konzipiert für den Solo-Betrieb, bietet er unter Deck kaum Platz und null Komfort. Im Interview mit Stern.de↗ beschreibt Boris Herrmann die Verhältnisse an Bord so: „Die Fläche im Innenraum misst kaum mehr als 3 Meter. Es gibt auch nur zwei Kojen und einen einzigen Campinggaskocher. Keine Dusche, keine Toilette, kein fließendes Wasser. Außerdem kann es sehr kalt werden, wenn wir auf dem Nordatlantik unterwegs sind – die Yacht ist nicht einmal isoliert.“
Greta wisse aber genau, worauf sie sich einlässt. Sie sei eine sehr klar kalkulierende, analytische Person. „Pierre und ich sind uns unserer Verantwortung bewusst. Wir werden alles tun, damit sie New York auf dem sichersten Weg erreicht, der möglich ist. Ich bin begeistert, dass unsere sportlichen Ambitionen und unser Segelprojekt eine kleine, aber hoffentlich wichtige Rolle darin spielen können, die Aufmerksamkeit für die größte Herausforderung, der die Menschheit gegenübersteht, zu erhöhen. Ich fühle Demut, dass Greta unser Angebot angenommen hat, mit ihr als sauberste, umweltschonendste Möglichkeit den Atlantik zu überqueren – trotz des fehlenden Komforts für sie“, beschreibt der Profisegler seine Empfindungen.
Weitere spannende Informationen und weiterführendes Material finden Sie auf der Webseite von Boris Herrmann Racing↗.
Titelbild: Greta und Svante Thunberg haben Boris Herrmann im Juli in Paris getroffen © Birte Lorenzen