Beide großen Schleusenkammern stehen der Schifffahrt wieder zur Verfügung
Pressemitteilung der WSV vom 06.04.2018:
Nach erfolgreicher Bergung des zerstörten Schleusentores in Kiel-Holtenau wurde heute planmäßig ein Reserveschleusentor eingebaut. Dieter Schnell, Amtsleiter des WSA Kiel-Holtenau: „Wir liegen voll im
Zeitplan und können dank hervorragender Arbeit aller Experten von einer Punktlandung sprechen.“
Wie angekündigt steht der Schifffahrt nun auch die große Südkammer wieder zur Verfügung.
Am Montag, den 19.02.2018 war kurz vor Mitternacht ein aus dem Nord-Ostsee-Kanal kommendes Seeschiff mit dem fördeseitigen Schleusentor der großen Südkammer kollidiert. Der Schifffahrt stand deshalb fast sieben Wochen lang nur die große Nordkammer zur Verfügung. Das Schleusentor war in seiner Stabilität und Betriebstechnik durch die Havarie so stark beschädigt, dass es mit gewöhnlichen Mitteln nicht mehr aus seiner Torlaufbahn ausgebaut werden konnte. Es wurde in zwei Teile zerschnitten und vor Ostern, am 29. und 30.03., mit einem großen Schwimmkran aus seiner Torbahn heraus gehoben. Beide Torhälften stehen nun in einer Werft und werden ingenieurfachlich begutachtet,
ob eine Reparatur oder ein Torneubau erforderlich ist.
Wir haben seit der Kollision im Internet auf www.wsa-kiel.wsv.de/Aktuelles über die Entwicklung informiert. Dort finden Sie auch pressefreie Bilder und Filmmaterial.
Der 98,6 km lange Nord-Ostsee-Kanal (NOK) ist die meist befahrene künstliche Seeschifffahrtsstraße der Welt. Er verbindet die Nordsee mit der Ostsee. In seiner Bedeutung ist der NOK nicht nur wichtiger Teil der regionalen Wirtschaftsstruktur, sondern auch wesentlicher Baustein des transeuropäischen Verkehrsnetzes. Der Kanal erspart Schiffen einen Umweg von ca. 450 km. Durch seine Weg- und Zeitvorteile stellt die Bundeswasserstraße NOK für die internationale Schifffahrt einen großen
Wettbewerbsvorteil dar. Im Jahr 2017 passierten rund 30.300 Berufsschiffe den NOK, die dabei rund 87 Millionen Tonnen Ladung beförderten.