Alles begann vor einem Jahrhundert in der Wassersportabteilung des Demminer Turn- und Sportvereins. Heute ist der Demminer Segelclub eine kleine Gemeinschaft aus Segelenthusiasten, die ihr Revier in Mecklenburg-Vorpommern und den Wassersport genießen. Gemeinsam segeln, um der Natur nahe zu sein. Gemeinsam um die Wette segeln, weil es Spaß macht. Gemeinsam das Vereinsleben gestalten, um Zeit miteinander zu verbringen. Der DSV gratuliert von ganzem Herzen zu diesem besonderen Jubiläum.
Gemeinsam Wind und Wasser genießen – wie in Demmin alles begann…
Segelbegeisterte gab es schon immer rund um die Hansestadt Demmin: Die Peene mit Anschluss an den Kummerower See und in die andere Richtung die Ostsee, der Greifswalder Bodden und das Oderhaff bis Stettin boten von jeher ein reizvolles Revier. Und so überrascht es nicht, dass erste Segler bereits im Jahr 1896 Liegeplätze im Stadthafen bauten. Gemeinsam mit Ruderern und Paddlern schlossen sie sich 1924 als „Wassersportabteilung des Demminer Turn- und Sportvereins“ zusammen. Im selben Jahr wurde das erste Bootshaus auf der Metzelschen Wiese neben dem Luisenbad eingeweiht. „Das war zugleich der Startschuss für die Bebauung unseres heutigen Vereinsgelände“, sagt Norbert Giese, Vorsitzender des Demminer Segelclub, wie die Gemeinschaft heute heißt. Touren segeln, Regatten segeln – das Vereinsleben florierte. Bis der II. Weltkrieg dem sportlichen Miteinander ein Ende bereitete.
… und wie es weiterging: erst Segelsektion Einheit Demmin, nach der Wende Aufbruchstimmung und Gründung des Demminer Segelclub
Nach 1945 diente das Bootshaus zwei Jahre als Kartoffellager, dann begann der kontinuierliche Wiederaufbau des Vereins: zerschossene Boote reparieren, gestohlene Boote wiederbeschaffen, Gebäude in Stand setzen. Viele Segelboote wurden als Eigenbau gefertigt, vorwiegend Piraten. Schließlich bildeten die Segelsportenthusiasten die reine Segelsektion der „Betriebssportgemeinschaft Einheit Demmin“.
Nach der Wende 1989 herrschte „bei uns Aufbruchstimmung im wahrsten Sinne des Wortes“, sagt Norbert Giese. Dänemark, Schweden, Oslo, Göteborg und der Göta-Kanal – alles war plötzlich erreichbar. Für die meisten Seglerinnen und Segler wurde ein Traum wahr, aber die Zeit der Umstellung war nicht nur einfach: Die Strukturen des DDR-Sports lösten sich schnell auf, und vieles musste mühsam neu aufgebaut werden. „Das zog auch finanzielle Probleme nach sich.“
Aus der ehemaligen Segelsektion wurde am 20. April 1990 der Demminer Segelclub „Blau-Weiß“, blau wie der Himmel, weiß wie die Gischt des Meeres. Die Stadt Demmin übertrug dem Verein die Nutzungsrechte an Bauten und dem Grundstück auf der Metzelschen Wiese im Rahmen eines Pachtvertrags, der inzwischen verlängert wurde bis zum 31.12.2040.
Der Demminer Segelclub heute
Neben dem Vereinsgelände in der Stadt nutzt die Segelgemeinschaft ein weiteres Grundstück am Kummerower See: „Die Aalbude dort war schon immer ein beliebter Treffpunkt“, sagt Norbert Giese. Ein Flecken Erde, das von den Seglerinnen und Seglern gerne genutzt wird als Ausgangspunkt für Touren auf dem See oder einfach zum geselligen Beisammensein. Bratkartoffeln und Spiegelei sowie Kaffee mit Wasser aus der Peene gehören dann dazu.
Wochenendtouren auf dem See, längere Urlaubstörns bis auf die Ostsee – die Demminer sind viel unterwegs. Auch bei Regatten: Mindestens vier sind es im Jahr, die gemeinsam mit dem Malchiner SC ausgerichtet werden. Traditionsreichste Veranstaltung ist dabei die Regatta um das „Blaue Band des Kummerower Sees“.
Der Segelclub ist eng verbunden mit der Hansestadt Demmin. Das zeigt sich unter anderem darin, dass die Stadt 1998 einen attraktiven Wasserwanderrastplatz auf dem Gelände des Segelclubs errichten ließ. Seitdem bewirtschaften die Vereinsmitglieder diesen erfolgreich ehrenamtlich und profitieren „von den neuen Stegen, Wegen und Liegeplätzen“, sagt der Vereinsvorsitzende.
Warum der Demminer Segelclub ein attraktiver Verein ist
„Unsere Lage und unser Revier sind einfach großartig“, schwärmt der Vereinsvorsitzende stellvertretend für alle Clubmitglieder. Der Kummerower See bietet ein abwechslungsreiches Segelrevier mit beeindruckender Natur drumherum („morgens schwimmt der Biber am Boot vorbei, und später kannst du Seeadler beobachten“) und zugleich vielen kleinen Häfen an den Ufern. Über die Peene geht’s bis auf die Ostsee – was will man mehr als Seglerin und Segler!
Ein Blick in die Zukunft
„Wir haben Optis und einen Cadet“, sagt Norbert Giese. „Aber leider nur wenig Kinder und Jugendliche, die das Segeln lernen wollen“. Daran möchte man verstärkt arbeiten in Zukunft.
Und Ende September 2024 möchten sie in Demmin die geplanten Feierlichkeiten zum Jubiläum genießen. Auch, wenn das geplante Sanitärhaus nicht fertig geworden und das Vereinsgrundstück teilweise noch eine Baustelle ist. „Wir lassen uns da nicht unterkriegen und freuen uns auf das Fest“, so Norbert Giese.
Das ist der Demminer Segelclub
Der Demminer Segelclub liegt in der Hansestadt Demmin (Mecklenburg Vorpommern) und nutzt dort als Pächter ein 6.300 Quadratmeter großes Grundstück mit Clubhaus und drei Bootshallen an der Fritz-Reuterstraße. Der Steg bietet 49 Liegeplätze, davon 16 für Gäste. 50 Mitglieder, 27 Segel- und fünf Motorboote.
Demminer Segelclub
Rosestraße 31, 17109 Demmin
[email protected]
Tel.: 03998 43227