Auf dem 25. Jugendseglertreffen am 26. Februar in Kiel wurde Jonathan Koch zum neuen Jugendobmann gewählt. Im DSV-Präsidium möchte der 28-Jährige erfolgreiche Segler und eSailor mit seiner Erfahrung aus Ehrenamt und EU-Politik die Interessen von Jugendlichen vertreten und „generell Spaß und Leidenschaft am Segeln fördern“.
Auf dem Jugendseglertreffen am letzten Februar-Wochenende 2023 warb der neue Kandidat um die Stimmen der Delegierten. Schon länger habe er mit dem Gedanken gespielt, sich intensiver in die Verbandsarbeit einzubringen, so Jonathan Koch. Den Ausschlag gaben Gespräche auf der Messe boot in Düsseldorf, unter anderem mit den DSV-Vizepräsidentinnen Meike Greten und Andreas Löwe. Sie berichteten von ihren Aufgaben im Verband und ermutigten ihn zu kandidieren.
Was Ehrenamt im Segelsport bedeutet, weiß Jonathan Koch: Beim heimischen Bodensee Yacht-Club Überlingen war er Jugendsprecher und Trainer, aktuell ist er Pressesprecher des Vereins. Auch in der Schule und der Uni übernahm der Süddeutsche als Kurs- und Studierendenvertreter Verantwortung. Beruflich hat es ihn nach Brüssel gezogen: Dort vertritt er die Interessen der baden-württembergischen Kommunen, genauer des Gemeindetages, Städtetages und Landkreistages von Baden-Württemberg gegenüber den EU-Institutionen. „Hier ist vor allem die Vernetzung zu verschiedenen Akteuren wichtig, die Einbringung von Interessen im europäischen Gesetzgebungsprozess und die Findung von gemeinsamen Lösungen“, berichtet Jonathan Koch aus seinem Alltag in Brüssel. Viele Inhalte seiner Arbeit ließen sich auch auf die Verbandsarbeit im Segelsport anwenden. Sein Büro unterstützt das ehrenamtliche Engagement und räumt ihm die nötige Flexibilität ein.
Koch selbst startete seine Segelkarriere mit acht Jahren im Opti. Es folgte der Laser, zeitweise 420er. Zu Uni-Zeiten bot die Segel-Bundesliga ein attraktives Format für den Studenten mit wenig Zeit, aber großer Segelleidenschaft. Als Trimmer gewann er mit seinem Team 2018 die Junioren-Champions-League. Unter dem Namen „UOL RoxyJoni“ ist Jonathan Koch zudem in der eSailing-Szene international bekannt: Als erster Deutscher qualifizierte er sich für das WM-Finale 2022 in Alicante und wurde Fünfter.
eSailing stärken, junge Erwachsene ansprechen, Segelspaß bei allen wecken
Den spielerisch-taktischen Ansatz beim eSailing sieht Jonathan Koch auch als große Chance für den gesamten Jugendsegelbereich: „Gerade in den Wintermonaten ist das eSailing ein sehr gutes Tool, um Jugendliche bei Laune zu halten, das Segeln spielerisch näherzubringen und auch die taktischen Fähigkeiten weiterzuentwickeln.“ Entsprechend möchte er die DSV-Vereine darin bestärken, eSports als eine der Spielarten des Segelns zu akzeptieren und das virtuelle Segeln auch in der Ausbildung zu nutzen.
Spaß und Leidenschaft am Segeln zu vermitteln, dafür tritt Jonathan Koch an. Als eines der wichtigsten Projekte betrachtet er die vor zwei Jahren gestartete Seglerjugend Roadshow, bei der Jugendliche das Segeln auf dem heimischen See, Fluss oder Meer kennenlernen können. Und auch das Ansprechen von jungen Erwachsenen ist ihm ein großes Anliegen. Hier habe Timo Haß gemeinsam mit der Abteilung Jugend viel angeschoben, so Jonathan Koch: „Timo hinterlässt große Fußstapfen.“
Jonathan Koch ist das jüngste Präsidiumsmitglied in der 135-jährigen Geschichte des DSV. Angst macht ihm das nicht – im Gegenteil. „Im Brüsseler Kontext bin ich eigentlich immer der Jüngste. Als Schülervertreter musste ich unsere Interessen gegenüber den Lehrern, als Student gegenüber den Dozenten vertreten. Daher sehe ich mein Alter eher als Motivation, mich für die Jugendlichen einzusetzen. Und ich bin mir sicher, dass ich das auch kann!“