Am Persischen Golf kommen vom 22. bis 29. Oktober Delegierte aus allen Mitglieds-Nationen des Weltsegelverbands zusammen. Deutschland ist mit zahlreichen Delegierten in Abu Dhabi vertreten.
Erstmals seit 2019 findet die World Sailing-Mitgliederversammlung wieder in Präsenz statt. Auf der einwöchigen Konferenz beraten die Delegierten in verschiedenen Kommissionen und Fachforen über wichtige Fragen des Segelsports. Zudem setzt sich die Versammlung mit den Rechenschaftsberichten der verschiedenen Geschäftsbereiche auseinander, so zum Beispiel mit den Finanzen. Personalentscheidungen stehen nicht an. Das Amt des World Sailing-Präsidenten, das zurzeit der Chinese Quan Hai Li innehat, steht erst 2024 wieder zur Wahl.
Zehn Vertreter des Deutschen Segler-Verbands werden in Abu Dhabi vor Ort sein, unter ihnen DSV-Präsidentin Mona Küppers – sie ist auch in der Mitgliederversammlung stimmberechtigt. Zu Beginn jedes Sitzungstages beratschlagen sich die deutschen Vertreterinnen und Vertreter gemeinsam, um im Sinne aller deutschen Seglerinnen und Segler in den verschiedenen Fachausschüssen agieren zu können.
In diesen Ausschüssen stehen sogenannte „Submissions“ zur Beratung an. Diese Themen und Vorschläge sind aus den Mitgliedsländern an den internationalen Verband herangetragen worden, die Expertinnen und Experten in den Ausschüssen geben dazu nach ausführlicher Analyse und Beratung eine Empfehlung ab. Auf dieser Basis entscheidet am Ende die Mitgliederversammlung, welche Vorschläge wie umgesetzt werden. Die meisten Anträge beziehen sich 2022 auf Änderungen in den internationalen Wettfahrtregeln, doch auch in Sachen Gleichstellung oder Hochseesegeln beispielsweise liegen Anträge vor.
„Unsere Präsenz in Abu Dhabi ist in mehrfacher Hinsicht wichtig“, sagt Mona Küppers. „Zum einen erfahren wir frühzeitig von Stimmungen oder Strömungen, die einen Einfluss auf das Segeln in Deutschland haben könnten. Zugleich bietet sich so die Chance, an Lösungen im Sinne aller mitzuwirken.“ Sie selbst wird in Abu Dhabi u.a. am Frauen-Forum und an einem erstmals angebotenen Fachforum zur Geschlechtergerechtigkeit und Diversität teilnehmen sowie die Bestrebungen, dass Segeln schnellstmöglich wieder paralympisch wird, aktiv vor Ort unterstützen. Die DSV-Präsidentin freut sich auf den Austausch mit anderen Interessenvertreterinnen und -vertretern, unter ihnen die Präsidentin des dänischen Segelverbandes Line Markert. „Mein Ziel ist ein engerer Austausch zwischen den Verbänden. Wir alle machen individuell gute Sachen, reden aber zu wenig darüber. Wenn wir uns hier besser vernetzen, können alle Verbände voneinander lernen.“