Vielen tausend Seglerinnen und Seglern hat Klaus Dietrich Rosenfeld als DSV-Ausbilder und -Prüfer Segelscheine abgenommen – knallhart in seinen Fragen, zugleich aber einfühlsam engagiert in der Vermittlung von Wissen. Sein unermüdlicher Einsatz auf allen Ebenen des deutschen Segelsports wurde 1998 mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Auf dem deutschen Seglertag 2003 erhielt er die goldene Ehrennadel des DSV. Jetzt ist Klaus Dietrich Rosenfeld im Alter von 93 Jahren verstorben.
Wenn Klaus Dietrich Rosenfeld einen Raum betrat, war dieser Raum plötzlich voll. Egal, ob im Clubhaus seines Vereins am Kaarster See, bei Versammlungen des Segler-Verbandes Nordrhein-Westfalen oder bei den vielen Zusammenkünften des DSV-Seglerrats: Präsenz, Ausstrahlung bis hin zu Charisma – diese Worte beschreiben den engagierten Kommodore des Kaarster SC am besten.
Seine große Leidenschaft galt dem Segeln: Schon als Kind war er mit seinem Vater auf den Gewässern rund um Köslin in Pommern unterwegs. 1942 absolvierte der zielstrebige Junge als 14-jähriger die DSV-Führerscheine Binnen und Küste. Er wollte ja schließlich schnell ein eigenes Boot führen. Beruflich verschlug es den Baustoffkaufmann in Nordrhein-Westfalen, wo Klaus Dietrich Rosenfeld mit viel Tatkraft 1971 den Kaarster SC gründete. In seinem Fokus stand immer die Ausbildung von jungen Seglerinnen und Seglern. Dafür machte er sich stark, zunächst in Zusammenarbeit mit der Volkshochschule Kaarst, später als Schatzmeister und Vorsitzender im Landes-Seglerverband Nordrhein-Westfalen und im DSV. Insbesondere sein Einsatz für das Projekt „Schule und Verein“ ist hervorzuheben. Aus dem Seglerrat und dem Club der Kreuzer-Abteilung war der engagierte Ehrenamtler schnell nicht mehr wegzudenken.
Anpacken, Strippen ziehen, Lösungen finden
Ruhig hörte Klaus Dietrich Rosenfeld sich alle Probleme an. Vor Ort im Verein, auf Landesebene und den DSV-Gremien. Wer dabei seine Mimik beobachtete, der sah, dass sein Gehirn sofort anfing zu arbeiten. Langes Jammern über Unwägbarkeiten kam für ihn nicht in Frage. Lösungen mussten her. Also: Hemdsärmel hochkrempeln, anpacken und zwar richtig. Das eigene Netzwerk nutzen, stundenlang telefonieren, nicht lockerlassen, die richtigen Strippen ziehen und zu einem positiven Ergebnis kommen. “Es war für die gesamte DSV-Crew stets eine große Freude, mit Klaus vertrauensvoll zusammenzuarbeiten. Er war über viele Jahre ein treuer Weggefährte”, sagt DSV-Generalsekretär Dr. Germar Brockmeyer.
Klaus Dietrich Rosenfeld war immer ein Macher. Selbstbewusst, hartnäckig und zielstrebig. Und doch hatte er die Gemeinschaft stets liebevoll im Blick. Denn im Leben ist es wie beim Segeln: Einer an Bord muss das Sagen haben – aber ohne die Mannschaft geht nichts. Da kommt kein Boot nicht in Schwung. Nicht im Verein, nicht im Verband und nicht in der Familie. Das wusste der Ehemann, Vater, Opa und Urgroßvater immer.
Der DSV verabschiedet sich in Dankbarkeit und Hochachtung von einer großen Persönlichkeit des deutschen Segelsports. Unsere Gedanken sind bei seiner Frau Susanne und seiner Familie.