Neben zahlreichen Schulungen bietet der Deutschen Segler Verband (DSV) auch umfangreiches Informationsmaterial und Musterformulare für die perfekte Regattaorganisation zum Download an. Mit diesen Tipps wird die Vorbereitung von Regatten und Meisterschaften deutlich erleichtert und standardisiert.
Was braucht es, um eine erfolgreiche Regatta zu veranstalten, die alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer, aber auch das Veranstalter-Team gleichermaßen begeistert? Als erstes eine Idee bzw. eine bestimmte Bootsklasse. Und dann einen Termin. „Neue Regattaformate, die auf eine bestimmte Bootsklasse zugeschnitten sind, sollten am besten mit der jeweiligen Klassenvereinigung abgesprochen und geplant werden“, erklärt Ulf Denecke, beim DSV für den Bereich Regatten, Trainer und Wettfahrtorganisation zuständig. „Der DSV kommt aktiv erst bei der Planung einer Meisterschaft dazu, doch wir bieten für alle kleinen und großen Regatten unsere Hilfe und Erfahrung an.“
Entscheidend ist aus seiner Sicht vor allem, dass Wettfahrtleitung und Schiedsrichter professionell arbeiten und sich regelmäßig in Seminaren, die bspw. über die DSV-Akademie angeboten werden, weiterbilden. Die aktuellen Wettfahrtregeln müssen dabei genauso präsent sein wie neue, auf die Segeleigenschaften der Schiffe mit Gennaker zugeschnittene Kurse. „Nur noch bei ganz wenigen Regatten wird das klassische olympische Dreieck gesegelt“, erinnert Ulf Denecke. „Überwiegend, vor allem im Jollenbereich, werden nun Up- and Downkurse ausgelegt, doch ob es eine einzelne Leetonne zur Rundung gibt oder vielleicht ein Gate, bei dem sich die Segler entscheiden können, welche von beiden Bahnmarken sie nehmen, muss im Vorfeld bedacht und überlegt werden.“
Die Seminare für Schiedsrichter und Wettfahrtleiter bieten zudem Gelegenheit, sich mit den überwiegend ehrenamtlichen Helfern verschiedener Vereine auszutauschen und von den Erfahrungen der anderen zu profitieren.
„Ebenfalls sehr sinnvoll ist es, wenn sich Vereinsmitglieder, die sich um das Einstellen der Ausschreibung sowie aller Unterlagen bei manage2sail kümmern und nach den Wettfahrten die Ergebnisse einpflegen, auch bei manage2sail-Seminaren über Neuerungen des Programms informieren“ empfiehlt Ulf Denecke. „Das Tool erleichtert die Organisation und die Verwaltung sehr. Je besser man die Feinheiten des Programms kennt, desto besser kann man die Vorteile für sich und seinen Verein nutzen.“
Vor allem kleine Vereine profitieren von dem großen Angebot an Mustervorlagen für Ausschreibungen, Haftungsausschlüsse und Proteste, die der DSV auf seiner Internetseite in der Rubrik Mitgliederservice zum Download anbietet. „Mit diesen Vordrucken möchten wir unseren Mitgliedern Arbeit abnehmen und ihnen die Organisation von Regatten maßgeblich erleichtern“, sagt Ulf Denecke. „In den meisten Vereinen wird die gesamte Regattaorganisation und Durchführung von Ehrenamtlichen geleistet. Mit unserer gut dokumentierten und verständlich aufgebauten Hilfestellung können wir als DSV einen wertvollen Beitrag leisten, um an dieser Stelle den persönlichen Aufwand zu reduzieren.“
Seiner Beobachtung nach ist die Zahl der Regatten in Deutschland in den vergangenen Jahren konstant geblieben. Während einige traditionelle Regatten mit sinkenden Meldezahlen kämpfen, finden vor allem in den großen Städten und Ballungszentren neue Fun-Regatten mit verändertem Konzept großen Zulauf. „Der Helga Cup, die größte Kielbootregatta nur für Frauenteams, ist das beste Beispiel um zu zeigen, wie der Segelsport ganz neue Zielgruppen mit Regattabegeisterung anstecken kann“, sagt Ulf Denecke. „Wer selbst für seinen Verein ein neues Regattaformat initiieren möchte, findet nicht nur beim DSV, sondern vor allem auch bei den jeweiligen Landesseglerverbänden kompetente Ansprechpartner.“