Über 50 Jahre lang engagierte sich Jürgen „Fiffi“ Schaper für den Segelsport. Nun ist der ehemalige langjährige Vorsitzende des Hamburger Segler-Verbands am 7. November im Alter von 86 Jahren verstorben.
Mit seiner Weitsicht erkannte „Fiffi“ Schaper schon früh, dass auch unser Sport sehr abhängig vom Wohlwollen von Politik und Öffentlichkeit ist. „Ich sehe eine wichtige, und bisher vernachlässigte Aufgabe darin, den Segelsport vor weiteren Einengungen durch Staat, Behörden, Vorschriften, Industrialisierung der Segelreviere und Verschmutzung der Umwelt zu bewahren. Dies halte ich für eine vordringliche Aufgabe des DSV “, sagte er 1974 zu Beginn seiner Mitgliedschaft im deutschen Seglerrat. 27 Jahre lang, bis 2002, gehörte er diesem an; 12 Jahre als gewähltes Mitglied, anschließend als Vorsitzender des Hamburger Segler-Verbands.
Doch sein Engagement ging noch tiefer. Seit 1959 setzte er sich in verschiedenen Funktionen für den deutschen Segelsport ein: unter anderem Jugendobmann, Vorsitzender und Kommodore bei seinem Heimatverein Segler-Vereinigung Altona-Oevelgönne, stellvertretender Vorsitzender und langjähriger Vorsitzender des Hamburger Segler-Verbands; Prüfer im Fahrtenwettbewerb der Kreuzer-Abteilung und Mitglied des deutschen Seglerrats. Insgesamt war er mehr als 50 Jahre für den Club, den Landesverband und den deutschen Segelsport allgemein tätig.
Dass „Fiffi“ Schaper neben all seinen ehrenamtlichen Aktivitäten noch Zeit für die Arbeit, das Segeln selbst und andere Hobbys hatte, ist erstaunlich. Wenn er nicht gerade im Sinne des Segelsports unterwegs war, arbeitete „Fiffi“ als Geschäftsleiter eines Hamburger Amtsgerichts und war darüber hinaus noch als Buchautor und Fotograf tätig – vornehmlich im Bereich Segeln. So arbeitete er beispielsweise auch am DSV-Jubiläumsbuch „100 Jahre deutscher Segelsport“ mit. „Die Zusammenarbeit mit „Fiffi“ hat immer viel Freude bereitet, er war ein sehr humorvoller und beliebter Mensch“, sagt DSV-Generalsekretär Dr. Germar Brockmeyer.
In der Hamburger Segler-Szene war „Fiffi“ Schaper eine feste Größe. Ostern 1991 schrieb das „Abendblatt“: „Keiner kann so ein munteres Garn spinnen wie „Fiffi“, das Original aus Hamburg-Altona. Keiner verfügt über so eine Sachkompetenz und Revierkenntnis wie der Vorsitzende des Hamburger Segler-Verbands.“
Die Begeisterung für den Sport wurde bei Jürgen Schaper bereits in der Kindheit geweckt. Sein Vater war ein leidenschaftlicher Regatta- und Seesegler. Sein Großvater nahm ihn schon im Kindesalter auf seinem Boot „Schwalbe“ mit. Bis zu Beginn des zweiten Weltkriegs segelte er auf dem segelnden Eckernförder Fischerboot seines Großvaters. Ab 1948 war er dann meist auf eigenem Kiel unterwegs. Den Namen „Schwalbe“ führten seine Boote in Familientradition weiter. Mit zigtausend Meilen im Kielwasser ersegelte Jürgen „Fiffi“ Schaper über 80 Regattapreise und mehrere Plaketten des Fahrtenwettbewerbs der Kreuzer-Abteilung des DSV.
„Mit seinem langjährigen Einsatz hat Jürgen Schaper eine große Leistung für den deutschen Segelsport vollbracht. Sein beharrlicher Einsatz und seine Leidenschaft werden fehlen. Wir sind ihm zu größtem Dank verpflichtet!“, würdigt Brockmeyer die Arbeit von Jürgen Christian Schaper.
Unsere Gedanken sind bei seiner Familie und seinen Angehörigen.