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Was macht der DSV für… die Jugend?

Rund 30.000 Kinder und Jugendliche sind in der Deutschen Seglerjugend organisiert. Sie zu fördern und ihren Spaß am Segeln und Surfen zu erhalten, ist das oberste Ziel der Jugendabteilung im Deutschen Segler-Verband. Die Aufgaben der Abteilung reichen von der Organisation eines deutsch-französischen Jugendaustausches bis hin zu ganz praktischer Hilfestellung für Vereine.

Verantwortung übernehmen, im Team zusammenspielen, die Elemente erleben – Segeln ist ein toller Sport mit vielen Facetten. Auch jenseits des Leistungssports finden viele Kinder und Jugendlichen ihr Glück auf der Jolle, dem Kat oder dem Kielboot, denn nicht jedem liegt das ehrgeizige Regattasegeln mit dem Fokus auf olympische Klassen. Um alle jungen Seglerinnen und Segler, die nicht in Bundeskadern gefördert werden, kümmert sich die Jugendabteilung des Deutschen Segler-Verbandes. Seit November 2016 haben Martina Nebelung (33) und Hanna Hell (30) die hauptamtlichen Aufgaben der Abteilung übernommen.

Ihre Ansprechpartnerinnen in allen Jugendsegel-Fragen: Martina Nebelung (li.) und Hanna Hell

In ihrem Büro mit Blick über das lebendige Schilkseer Hafenvorfeld arbeiten die beiden studierten Sportwissenschaftlerinnen an Strategien, um langfristig mehr Kinder und Jugendliche für den Segelsport zu begeistern. „Unser Fokus liegt darauf, den Einstieg ins Segeln zu erleichtern“, sagt Abteilungsleiterin Martina Nebelung. Es soll auch darum gehen, Jugendliche und junge Erwachsene nachhaltig an den Segelsport zu binden und Anreize für das ehrenamtliche Engagement zu schaffen.

Nebelung hat selbst eine klassische „Aussteigerkarriere“ hingelegt: Angefangen im Opti, dann Umstieg in den Laser, mit 19 Abitur gemacht, umgezogen und „sich schwer getan, wieder in einem Verein Fuß zu fassen“. Wie der gebürtigen Überlingerin geht es vielen jungen Menschen, die nach dem Schulabschluss den Wohnort wechseln. „Deshalb arbeiten wir daran, bessere Umsteigerangebote für junge Erwachsene zu schaffen und ein deutschlandweites Netzwerk für Ehrenamtler aufzubauen“, erklärt Nebelung.

Neben strategischer Projektarbeit stehen für Martina Nebelung und Hanna Hell ganz praktische organisatorische Aufgaben auf der Tagesordnung, zum Beispiel die Vorbereitung des Jugendseglertreffens. Diese Vollversammlung der Deutschen Seglerjugend findet alle zwei Jahre statt. Jugendvertreterinnen und Jugendvertreter sowie aktive Jungen und Mädchen aus ganz Deutschland tauschen sich in Workshops zu aktuellen Herausforderungen wie der Vereinsarbeit und der Vereinbarkeit von zum Beispiel Segeln und Schule aus. Spannende Gastredner – 2017 in Leipzig waren Olympionike Erik Heil (49er) und Paralympics-Teilnehmer Lasse Klötzing (Sonar) auf der Bühne – vermitteln neue Sichtweisen auf den geliebten Sport. Alle vier Jahre wird von den Delegierten der DSV-Mitgliedsvereine zudem der „Chef“ der Deutschen Seglerjugend gewählt; seit 2011 hat der Pöckinger Timo Haß (41) diese Position inne. Er leitet als Jugendobmann die Geschäfte der Deutschen Seglerjugend und vertritt die Seglerjugend im Präsidium des DSV. Gemeinsam mit den Landesjugendobleuten und bis zu fünf Beisitzern bildet Haß den Jugendsegelausschuss, der für alle Angelegenheiten der Jugendarbeit im Deutschen Segler-Verband zuständig ist und die Verwendung der Finanzmittel kontrolliert. Das Gremium bildet die ehrenamtliche Vertretung der Deutschen Seglerjugend, seine Mitglieder nehmen einzelne Aufgaben war, die allein durch hauptamtliche Kräfte nicht bearbeitet werden könnten, setzt Vorgaben des Jugendseglertreffens um und legt die Richtlinien der Jugendarbeit im deutschen Segelsport fest.

Zudem ist die Jugendabteilung für die Entsendung junger Seglerinnen und Segler zu den internationalen Jugendregatta-Höhepunkten zuständig, so zu den jährlich stattfindenden World Sailing Youth Worlds und den Eurosaf Youth European Championships, als auch alle 4 Jahre zu den Youth Olympic Games. „Hier übernehmen wir die gesamte Organisation und Koordination“, berichtet Martina Nebelung: angefangen bei den Bewerbungskriterien, dem Qualifikationssystem, dem Einholen aller nötigen Daten, Bilder und Reisepasskopien für die Akkreditierung und Registrierung der Teilnehmer bei World Sailing, über das Buchen der Flüge, das Abschließen notweniger Versicherung, das Entsenden von Trainern und Betreuern bis hin zur Berichterstattung im Web und in den sozialen Kanälen. Eine Menge Arbeit – die sich lohnt. „Wenn die Teilnehmer von internationalen Events wie den letzten Youth Worlds oder den Deutsch-Französischen Jugendbegegnungen zurückkommen und strahlend von ihren tollen Erfahrungen berichten, oder wenn die jungen Segler in unsere Orga-WhatsApp-Gruppe eigeninitiativ Bilder und Infos für unsere Berichterstattung posten, dann weiß ich, warum ich meinen Job so toll finde“, sagt Martina Nebelung.

Die deutsch-französische Opti-Gruppe 2015 in Quiberon/Bretagne

Auf nationaler Ebene betreut die Jugendabteilung die Internationalen Deutschen Jugend- und Jüngstenmeisterschaften und übernimmt unter anderem die Abstimmung der Ausschreibungen und Segelanweisungen mit den durchführenden Vereinen und den Klassenvereinigungen, aber auch das Bereitstellen von Medaillen und Urkunden und das Bespielen der verschiedenen On- und Offline-Kommunikationskanäle. „Wir sind auf Facebook, auf Twitter, auf Instagramund auf YouTube aktiv, um die jugendlichen Seglerinnen und Segler und Segelinteressierte zu erreichen“, sagt Martina Nebelung.

Eines der Highlights sind die alle vier Jahre stattfindenden „Gemeinsamen Deutschen Jugend- und Jüngstenmeisterschaften“ aller Jugend- und Jüngstenklassen. 2017 ist die Travemünder Woche Schauplatz des Spektakels, bei dem Seglerinnen und Segler aus ganz Deutschland zusammenkommen. Zu Gast bei den deutschen Opti-Seglern sind in Travemünde in diesem Jahr auch französische Jungen und Mädchen, die im Rahmen des Deutsch-Französischen Jugendaustausches nach Deutschland kommen. Im Gegenzug geht es für eine Gruppe deutscher 420er-Segler Ende Juni ins französische Crozon. Der jährliche Austausch hat über 40 Jahre Tradition – und ist bei den jungen Seglerinnen und Seglern heiß begehrt. Mitfahren darf, wer die vom Jugendsegelausschuss festgelegten Qualifikationskriterien erfüllt; in diesem Jahr die Reihenfolge der (J)EM-Qualifikation.


Wer mit der Jugendabteilung seines Vereines etwas auf die Beine stellen möchte – ein Training oder ein Schnuppersegeln zum Beispiel – kann sich ebenfalls auf die tatkräftige Hilfe der Jugendabteilung verlassen. So steht für offene, vereinsübergreifende Trainingsmaßnahmen ein Etat zur Verfügung, aus dem Vereine in Abstimmung mit ihrem Landesverband, aber auch Klassenvereinigungen und die Verbände selbst, Fördergelder beantragen können. Damit die Vereine gegenseitig von ihrem Wissen und ihren Erfahrungen profitieren können, stellt die Abteilung aktuelle Erfahrungsberichte verschiedener geförderter Maßnahmen online.

„Oft helfen wir jedoch auch bei grundlegenden Belangen weiter“, sagt Martina Nebelung; „zum Beispiel bei der Frage, ob Kinder zum Opti-Segeln auf der Mosel einen Segelschein benötigen“. Nicht jede Frage kann das Schilkseer Jugend-Team ad hoc beantworten – doch durch den engen Draht zu den Landesseglerverbänden gewährleisten sie schnelle Hilfe. Wer die Abteilung einmal kennenlernen möchte: Im Schilkseer Büro sind Besucher herzlich willkommen. „Der Kontakt zu den Seglerinnen und Seglern hat für uns einen hohen Stellenwert“, sagt Martina Nebelung. „Nur im direkten Gespräch erfahren wir, was ihnen wichtig ist, wo etwas hakt und in welchen Bereichen wir unterstützen können.“

Förderung für spezielle Segeldisziplinen
Für jugendliche Windsurfer und Kitesurfer stellt die Jugendabteilung des DSV eine zusätzliche Förderung zur Verfügung. Im Fokus stehen hierbei die Youth Olympic Games 2018 in Buenos Aires, bei denen neben den Disziplinen Surfen und Katamaran erstmals Medaillen in der Disziplin Twintip Racing vergeben werden.
Mehr Informationen: Seglerjugend im Deutschen Segler-Verband e.V., Soling 16, Kiel. Telefon: 040/632 00 90, E-Mail: [email protected]