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Erinnerung an Peter „Lumi“ Naumann

Bereits am 11. Februar verstarb der zweifache Olympiamedaillengewinner Peter Naumann im Alter von 82 Jahren. Bekannt wurde er als Vorschoter von Ullrich Libor: Mit ihm zusammen gewann er im Flying-Dutchman 1968 vor Acapulco eine olympische Silbermedaille und vier Jahre später vor Kiel die Bronzemedaille. Später engagierte er sich in der Jugendarbeit seines Segelvereins und blieb auch beruflich als leitender Mitarbeiter eines Yachtausrüsters dem Segelsport treu.

Peter „Lumi“ Naumann gewann im FD zwei olympische Medaillen und war viele Jahre im Hamburger Segel-Club aktiv Foto: Harald Lehmann/ elkamera

Zum Segelsport kam der 1941 in Hamburg geborene „Lumi“ aus eigenem Antrieb. Als Jugendlicher lungerte er an einem Bootssteg auf der Alster herum, getrieben von dem Wunsch, selbst segeln zu können. Schließlich gab es einen Deal mit der Betreiberin der Steganlage: Er kümmerte sich um die Jollen und machte sie sauber, im Ausgleich dafür durfte er nach Feierabend kostenlos segeln gehen.

Anfang der 60er Jahre trat er in den Hamburger Segel-Club (HSC) ein und begann Flying-Dutchman zu segeln. Mit seiner Größe von 1,86 Meter war der Mann mit den markanten roten Haaren schnell ein gefragter Vorschoter.

Als Ullrich Libor vom benachbarten Norddeutschen Regatta Verein (NRV) 1967 einen neuen Vorschoter für seine Teilnahme an den Olympischen Spielen 1968 in Mexiko suchte, meldete er sich auch bei Peter Naumann. Nach einem ersten Telefonat und gemeinsamem Testsegeln erwies sich das neu formierte Duo Libor/Naumann als perfektes Team. Zwei Olympische Medaillen (Silber 1968 und Bronze 1972) belegen eindrucksvoll die erfolgreiche Bilanz, zu der auch ein Sieg bei der Kieler Woche und ein zweiter Platz bei der Europameisterschaft der FDs zählt.

„Peter Naumann war ein überaus zuverlässiger und fairer Segler, dazu ein guter Kumpel“, sagt Ullrich Libor. „Als Segler hat er vor allem durch seine Präzision und Genauigkeit bei der Ausführung der Manöver überzeugt, dazu war er sehr geduldig im Umgang mit anderen.“

Verleihung der Bronzemedaille in Kiel 1972 an Peter Naumann (vorne rechts) und Ullrich Libor durch Beppe Croce, Präsident des Weltsegelverbandes Foto: Friedrich Magnussen (1914-1987) Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte, aus dem Stadtarchiv Kiel

Nach dem Ende der gemeinsamen olympischen Karriere segelte Peter Naumann in den 70er Jahren weiterhin aktiv Regatten und engagierte sich stark in der Jugendarbeit des HSC. Der gelernte Feinmechaniker eröffnete in der Hamburger Gertigstraße einen kleinen Laden für Regatta- und Bootszubehör, den er nach Feierabend betrieb. Viele Hamburger Seglerinnen und Segler erinnern sich noch gut an den „Lumi Regattashop“, in dem es vom kleinen Splint bis zur Schot alles gab, was man zum Segeln braucht. Später wechselte Peter Naumann bis zu seiner Rente zu einem großen Yachtausrüster am Rödingsmarkt.

Peter Naumann war Ehrenmitglied des HSC und wurde für seine sportlichen Erfolge mit dem Silbernen Lorbeerblatt ausgezeichnet – die höchste sportliche Auszeichnung der Bundesrepublik Deutschland.