Hinter den Kulissen wurde schon seit Tagen darüber gemunkelt, gestern dann wurde die Nachricht offiziell: Für die Rennserie Sail GP wird es erstmals ein deutsches Team geben. Am Steuer des foilenden Katamarans ist Erik Heil, ehemaliges Mitglied des German Sailing Team, der zusammen mit Thomas Plößel zwei olympische Bronzemedaillen in der Skiffjolle 49er gewann.
Das neue Team unter deutscher Flagge geht bereits zum Auftakt der neuen Sail GP Saison an den Start, am 16. und 17. Juni 2023 wird sich die Crew vor Chicago auf dem Michigansee mit den besten Profiteams der Welt messen.
Hinter dem deutschen SailGP Team steht der Kommunikationsunternehmer Thomas Riedel, dazu wird das Projekt maßgeblich, auch finanziell, vom viermaligen Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel unterstützt. Im Segelsport ist Thomas Riedel kein Unbekannter, sein Unternehmen war eng in die Austragungen des 36. America’s Cup vor Auckland eingebunden und stellt für die Sail GP bereits die Kommunikationsinfrastruktur bereit. Dieses drahtlose Netzwerk, das die teilnehmenden Boote, aber auch die Schiedsrichter und Mediaboote sowie die Kameras auf den begleitenden Hubschraubern miteinander verbindet, ermöglicht es Fans weltweit die spannenden Rennen live zu verfolgen und einen sehr direkten Einblick auf die Action an Bord und auf dem Wasser zu bekommen.
Für Erik Heil und seine Crew wird der Einstieg in die Formel-1 des Segelsports zu einer neuen Herausforderung, die von einem intensiven Trainings- und Lernprozess begleitet wird. Bereits am letzten Wochenende absolvierte er schon erste Testschläge auf der Bucht vor San Francisco und sammelte am SailGP Simulator erste Erfahrungen.
Die SailGP wird auf einheitlichen, foilenden F50 Katamaranen ausgetragen. Die 15 Meter langen Rennboote werden bis zu 100 km/h schnell.
Festes Crewmitglied von Erik Heil ist die deutsch-brasilianische Olympionikin Kahena Kunze, die zusammen mit Martine Grael für Brasilien zwei olympische Goldmedaillen im 49erFX gewann. Die weiteren Crewmitglieder für die Premiere des deutschen Teams beim SailGP werden kurz vor dem Event benannt.
„Der DSV ist sehr stolz darauf, dass es in der vierten Saison dieser prestigeträchtigen Rennserie ein deutsches Team gibt“, sagt Mona Küppers, Präsidentin des Deutschen Segler-Verbandes. „Mit der Teilnahme an solchen Leuchtturmprojekten wie dem Vendée Globe Race, dem The Ocean Race und nun der Sail GP sind die deutschen Seglerinnen und Segler auf der Weltbühne des Segelsports angekommen. Ich wünsche mir, dass mit entsprechenden Sponsoren und Unterstützern diese erfolgreichen Kampagnen viele Mitstreiter und Nachahmer finden.“
Der DSV unterstützt das deutsche SailGP Team ideell und wünscht einen guten Start in die Rennserie und immer eine Handbreit Wasser unter dem Foil.