Der letzte Meistertitel der Segelsaison 2022 ist vergeben. Am vierten Advent segelte Lukas Feuerherdt vom heimischen PC aus zum Sieg gegen die besten deutschen eSailor. Auf die Plätze zwei und drei kamen Jonathan Koch und Knud Schröter.
Mit souveränen zehn Punkten Vorsprung vor dem Zweitplatzierten Jonathan Koch ließ Lukas Feuerherdt von Beginn an nichts anbrennen. Nur ein sechster Platz stört die sonst nur aus ersten und zweiten Plätzen bestehende Serie. Gesegelt wurde auf der Plattform Virtual Regatta abends um 20 Uhr. „Zur besten Sendezeit, statt Tatort“, witzelt Lukas Feuerherdt (30), der in Kiel lebt und für eine Hamburger Handwerksgruppe im Marketing arbeitet. In den sieben Rennen und dem abschließenden Medalrace, die über die Meisterschaft entschieden, wurde in jedem Rennen eine andere Bootsklasse eingesetzt. F50, Laser, 49er, J/70, Starboot, Nacra 17 und ein Offshore-Racer – die ganze Bandbreite des Segelsports kam virtuell zum Einsatz.
Über die Teilnahme der besten zehn deutschen eSailor bei der Meisterschaft 2022 entschieden die Qualifikationsregatten am Vorabend. Bereits hier zeichnete sich die gute Performance von Lukas Feuerherdt bei der Meisterschaft ab. Er konnte die Qualifikation gewinnen und so mit einem Punktevorsprung in die entscheidenden Rennen starten.
Dritter Titel für Lukas Feuerherdt
Für Lukas Feuerherdt, der ursprünglich aus Brandenburg vom Segelclub Märkischer Adler kommt, war es nicht der erste Meistertitel seiner Segelkarriere. Bereits 2015 wurde er Deutscher Meister im Laser-Standard und konnte sich damit vor dem späteren Weltmeister Philipp Buhl platzieren. Es folgte ein paar Jahre später der German Open Titel in der J/24 Klasse.
Besonders freut es den frischgebackenen deutschen Meister, dass seine deutsche Trainingsgruppe, gut zu erkennen an den Nicknames, die alle auf UOL beginnen, den ersten, zweiten und vierten Rang belegte. „Zusammen mit Jonathan Koch und Till Krüger trainiere ich auf einem sehr hohen Niveau. Je nach Arbeitsbelastung und verfügbarer Zeit kann das vor großen Events mehrmals pro Woche sein“, sagt Lukas Feuerherdt. „Wir haben aber keine festen Trainingszeiten, sondern stimmen uns kurzfristig ab. Das ist das Besondere am eSailing, einfach PC, Tablet oder Handy an und schon kann es losgehen.“
Konkurrenten in der Segel-Bundesliga
Alle drei Segler kennen sich nicht nur über gemeinsame Leidenschaft für virtuelle Rennen, sondern auch als Konkurrenten in der Segel-Bundesliga. Während Lukas Feuerherdt für den Blankeneser Segel-ClubBSC) an den Start geht, segelt Till Krüger für den Lokalrivalen Mühlenberger Segel-Club (MSC). Bodensee-Segler Jonathan Koch verstärkte mehrfach das Ligateam des Bodensee Yacht-Club.
„Der Reiz des eSailing liegt nicht nur darin, dass man mit sehr wenig Aufwand von überall ein paar Rennen segeln kann“, sagt Lukas Feuerherdt. „Vor allem Taktik und Strategie werden bei diesen Rennen geschult und lassen sich auch auf das echte Segeln übertragen. Um beim eSailing gut zu sein, muss man auch im echten Leben gut segeln können und umgekehrt.“
Sein Trainingspartner Jonathan Koch hat sich als deutscher Teilnehmer für die Weltmeisterschaft qualifiziert, die am 07. Januar 2023 im spanischen Alicante stattfindet.
Das Gesamtranking der Internationalen Deutschen eSailing Meisterschaft gibt es hier