Am 18. August hat der Traditionssegler „Ryvar“ im Rahmen einer Sommertour des Naturschutzbundes Deutschland (NABU) abends in Kiel-Schilksee festgemacht, um am nächsten Vormittag Kurs auf den Landtag Kiel zu nehmen. Dort wurde von der Ryvar ein Banner mit der Aufschrift „Gewässerretter“ entrollt, vor dem sich Taucher, Kanuten und Segler positionierten. Im Anschluss fand an Land eine Podiumsdiskussion statt mit Jochen Flasbarth (Staatssekretär Bundesumweltministerium), Manfred Bohlen (Umweltministerium Schleswig-Holstein), Ingo Ludwichowski und Dr. Kim Detlloff (NABU) sowie Gerhard Philipp Süß vom DSV.
Für den Segelsport hob Gerhard Philipp Süß die seit langem bestehenden und bewährten „10 Goldenen Regeln“ hervor und betonte, dass es einen gleichberechtigten Konsens geben muss, der die Belange aller Beteiligten berücksichtigt. Im Hinblick auf den Kitesport verwies Herr Süß auf die mit dem Umweltministerium Schleswig-Holstein abgeschlossene „Freiwillige Vereinbarung zum Schutz von Meeresvögeln in EU-Vogelschutzgebieten Schleswig-Holstein“, in der alle Wassersportarten – egal, ob motor-, wind- oder muskelbetrieben – gleichbehandelt werden. Jetzt müssten die praktischen Erfahrungen zeigen, ob bzw. wie diese Vereinbarung wirkt.
Einigkeit bestand zwischen den Vertretern aus Politik und Sport darin, dass der Dialog zwischen allen Beteiligten unerlässlich sei und ein Mix aus gesetzlichen Regelungen und freiwillige Vereinbarungen mehr Akzeptanz und Flexibilität biete. Herr Flasbarth (BMUB) betonte die aus seiner Sicht gute Entwicklung, dass Umwelt- und Sportverbände gemeinsame Interessen hätten, die heutige gemeinsame Aktion von den Gewässerrettern wäre ein gutes Beispiel dafür.
Zu den Gewässerrettern: Gemeinsam mit dem Verband Deutscher Sporttaucher (VDST), dem Deutschen Kanu-Verband (DKV) und dem Naturschutzbund Deutschland (NABU) ruft der Deutsche Segler-Verband zur Müllvermeidung in und an unseren Gewässern auf. Auf der Projekt-Website https://www.gewaesserretter.de können Wassersportlerinnen und -sportler entdeckten Müll dokumentieren und melden sowie Reinigungsaktionen ankündigen und darüber berichten. Die gesammelten Daten werden in einer interaktiven Karte dargestellt und liefern so gleichzeitig wichtige Informationen. Darüber hinaus bietet die Plattform Handlungsoptionen, wie jeder Einzelne zur Reduzierung von Plastikmüll beitragen kann. Plastikmüll stellt eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung dar, die unser aller Engagement verlangt. Mit dem Projekt „Gewässerretter“ können Seglerinnen und Segler aktiv einen Beitrag leisten. Tiere und Pflanzen wollen in müllfreien Gewässern leben – Wassersportler wollen in müllfreien Gewässern Kanu fahren, tauchen und segeln!