Das Berliner 49er-Duo Erik Heil und Thomas Plößel gewinnt souverän Bronze und untermauert damit seinen Anspruch auch 2016 auf dem Podium zu stehen. Drei weitere Top-Ten-Platzierungen springen im Katamaran Nacra, dem Laser und beim Surfen heraus. Paul Kohlhoff und Carolina Werner (Kiel) sind im Nacra17 weiter auf der Überholspur unterwegs und werden sensationell Vierte.
Das olympische Segelrevier zeigte sich bei der Test-Regatta von seiner gewohnt komplexen und anspruchsvollen Seite, auf die sich die Segler auch 2016 einstellen müssen. Unterschiedliche Windbedingungen mit vielen Winddrehern und die Strömung sind stetiger Begleiter der Segler. Erik Heil und Thomas Plößel meisterten fast alle der elf Rennen mit Top-Ergebnissen. Nach kleineren Startschwierigkeiten legte das Berliner Team zwei Rennsiege nach und beendet die Regatta mit konstanter Top-Leistung als Dritte.
Bei den 20 49er-Teams, der Anzahl, die auch in einem Jahr an den Start gehen wird, gewinnen die favorisierten Neuseeländer Peter Burling/Blair Tuke vor den Österreichern Nico Delle-Karth/Nikolaus Resch.
Für die nächste Sensation sorgten nach dem fünften Platz bei der WM und dem verdienten Junioren-Weltmeistertitel vor einem Monat wieder die Kieler Paul Kohlhoff und Carolina Werner im Katamaran Nacra17. Mit drei Rennsiegen in zwölf Rennen zeigen die Jüngsten im Feld der 17 Teams bei ihrem Debüt in Rio, dass sie bei den Olympischen Spielen 2016 für eine Überraschung sorgen können. Zwischenzeitlich lagen sie vor einigen der erfolgreichsten Segler weltweit sogar in Führung. „Wir sind stolz auf das, was wir hier in Rio im Hinblick auf die kurze Vorbereitungszeit erreicht haben – egal, welche Platzierung am Ende auf der Ergebnisliste steht“, erklärten die beiden „German Wonder Kids“ vor dem finalen Medal-Race, das sie als Sechste beenden und damit nur einen Punkt hinter dem Bronzerang den vierten Gesamtplatz erreichen. Die beiden Kieler ließen sich auch von Plastiktüten an ihren Schwertern nicht aufhalten. Mit den besonderen Gegebenheiten in Rio umzugehen, das wird bei den Olympischen Spielen 2016 die richtige Einstellung sein.
Während des Test-Events zeigte sich, was Philipp Buhl bereits vor der Regatta vermutet hat: In Rio wird es im Kampf um die Medaillen auf jeden einzelnen Punkt ankommen.
Mit der Bronzemedaille von Erik Heil und Thomas Plößel im 49er-Skiff als bestes deutsches Ergebnis würde der Deutsche Segler-Verband in einem Jahr bei den Olympischen Spielen die Hälfte des ausgegebenen Ziels von zwei Medaillen erfüllen.
Ergebnisse der deutschen Seglerinnen und Segler beim olympischen Test-Event:
3. Erik Heil/Thomas Plößel, 49er (Norddeutscher Regatta Verein)
4. Paul Kohlhoff/Carolina Werner, Nacra17 (Kieler Yacht-Club)
9. Philipp Buhl, Laser Standard (Segelclub Alpsee-Immenstadt)
10. Toni Wilhelm, RS:X Surfboard (Württembergischer Yacht-Club)
11. Annika Bochmann/Marlene Steinherr, 470er W (Verein Seglerhaus am Wannsee)
12. Tina Lutz/Susann Beucke, 49erFX (Chiemsee Yacht Club/Hannoverscher Yacht-Club)
13. Ferdinand Gerz/Oliver Szymanski, 470er M (Segler-Verein Wörthsee/Joersfelder Segel-Club)
Weitere Informationen zur „Road to Rio“ der deutschen Segler unter:
rio.sailing-team-germany.de
(Hamburg, 24. August 2015)