Mit dem Wissen und der Erfahrung aus fünf Triumphen bei Olympischen Spielen, exzellenten Deutschkenntnissen und einer gehörigen Portion englischen Charme präsentierte sich David Howlett erstmals in Hamburg der Öffentlichkeit: „Die deutschen Segler sind nicht weit von der Weltspitze entfernt und wir finden hier hervorragende Bedingungen vor. Dennoch konnten zuletzt noch nicht in allen Klassen die entsprechenden Ergebnisse erzielt werden. Der Fokus liegt nun ganz klar auf den Olympischen Spielen in Rio 2016.“
Mit Howlett gelang es dem DSV, den Top-Trainer der letzten Olympiaden zu verpflichten. „David ist unsere 1A-Lösung. Rio ist nicht mehr weit, wir stehen vor großen Aufgaben“, erklärte DSV-Präsident Dr. Andreas Lochbrunner, der den „medal maker“ – wie er von der englischen Zeitung „Telegraph“ einst getauft wurde – Howlett bereits seit mehr als 40 Jahren kennt. „David ist ein Riesengewinn für uns. Wir brauchen jemanden, der weiß wie es sich anfühlt, Olympiasiege zu erringen. Eine Führungsperson wie er bereichert unser Team“, sagte auch DSV-Vizepräsident Torsten Haverland, der für den Leistungssport verantwortlich ist. Howlett arbeitet in seiner neuen Position eng mit Sportdirektorin Nadine Stegenwalner zusammen.
Besonders wichtig ist dem ehemaligen Trainer von Sir Ben Ainslie die Trainingszeit auf dem Wasser. „Wenn es die Umstände zulassen bin ich am liebsten von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang draußen“, so der smarte Brite, der bereits in den nächsten Tagen zahlreiche Gespräche mit Trainern und Athleten führen wird.
David Howlett wurde am 24. November 1951 im mittelenglischen Wellingborough geboren und lebt heute nahe der Küstenstadt Portsmouth. 1976 startete Howlett bei den Olympischen Spielen von Montreal im Finn für Großbritannien. Als er vier Jahre später die Olympia-Qualifikation für die Spiele von Seoul verpasste, wechselte Howlett ins Trainerfach und coachte die Starboot-Segler Mike McIntyre und Bryn Vaile zur Gold-Medaille. Bei den Spielen 1992 vor Barcelona war Howlett dann wieder selbst am Steuer des britischen Starboots und wurde Vierzehnter. Bei den Spielen 2000 in Sydney gewannen seine Schützlinge Iain Percy im Finn und Shirley Robertson im Europe jeweils Gold. 2002 wurde Howlett Trainer von Ben Ainslie, der bereits im Laser bei den Olympischen Spielen 1996 von Atlanta Silber und 2000 in Australien Gold gewonnen hatte. Unter Howletts Regie wechselte Ben Ainslie in die Finn-Klasse und wurde noch erfolgreicher: Gold bei den Olympischen Spielen 2004 von Athen, Gold bei den Olympischen Spielen 2008 von Peking und Gold bei den Olympischen Spielen 2012 von London. Für Peking trainierte Howlett Ainslie’s Trainingspartner, das britische Starboot-Team Iain Percy und Andrew Simpson. Auch hier stand am Ende eine Gold-Medaille.
Ein kurzes Interview mit dem neuen DSV-Head Coach finden Sie hier
(Hamburg, 17. Dezember 2014)