Wörtlich sagte Lindner: „Wir lehnen eine allgemeine Sportboot-Maut grundsätzlich ab. Es kann nicht sein, dass wir in Zeiten von Rekord-Steuereinnahmen die Bürgerinnen und Bürger auch bei der Ausübung ihrer sportlichen Aktivitäten bzw. in der Freizeit oder im Urlaub zusätzlich steuerlich belasten. Aus unserer Sicht soll Deutschland einladen zu Sport, Naturerlebnis und Familienaktivitäten. Dazu gehört auch der Segel- und Motorsport auf dem Wasser.“
In ähnlicher Weise äußerte sich vor wenigen Tagen auch die Landesregierung Schleswig-Holstein. Einem Schreiben an den Deutschen Segler-Verband sind folgende Passagen zu entnehmen: „Ebenso wie der Deutsche Segler-Verband lehnt auch die Schleswig-Holsteinische Landesregierung die Einführung von Nutzungsgebühren auf Bundeswasserstraßen ab, denn damit würde der Wassertourismus und dessen Förderung konterkariert werden. Die Landesregierung wird sich dafür einsetzen, dass die Belange der Wassersportler bei der touristischen Nutzung der Bundeswasserstraßen angemessen berücksichtigt werden, denn gerade die Nutzung dieser Gewässer ist für viele Wassersportler und Urlaubsgäste in Schleswig-Holstein von herausragender Bedeutung.“
In dieselbe Kerbe stieß kürzlich zudem der Vorsitzende des Ausschusses für Verkehr und Tourismus des Europäischen Parlaments, Michael Cramer. Der Grünen-Politiker erklärte gegenüber dem DSV, dass die deutschen Mautpläne „verkehrspolitisch kontraproduktiv und zutiefst europafeindlich“ seien.
(Hamburg, 19. Dezember 2014)