Mit Bestürzung und Unverständnis reagiert der Deutsche Segler-Verband auf die Entscheidung des International Paralympic Committee (IPC), Segeln bei den paralympischen Spielen 2020 in Tokio aus dem Programm zu streichen.
Dr. Andreas Lochbrunner, Präsident des Deutschen Segler-Verbandes: „Die Entscheidung des IPC gegen behinderte Segler ist ein völlig falsches Signal und muss revidiert werden. Es gibt keine Sportart, in der Inklusion so gelebt wird, wie im Segelsport. Für unsere Nationalmannschaft, das Audi Sailing Team Germany, ist es eine Selbstverständlichkeit, dass unsere Sportler gemeinsam trainieren – unabhängig von einer eventuellen Behinderung. Segeln dient deshalb für viele andere Sportarten als Vorbild. Die Entscheidung des IPC ist nicht nur ein Affront für den gesamten Segelsport, sondern ein fatales Signal gegen die Inklusion von behinderten Menschen. Segeln muss eine paralympische Disziplin bleiben.“
Der Deutsche Segler-Verband werde deshalb, so kündigte Dr. Lochbrunner an, umgehend mit dem Deutschen Olympischen Sportbund, dem Deutschen Behindertensportverband sowie mit dem Segel-Weltverband ISAF Kontakt aufnehmen, um das weitere Vorgehen zu beraten.
Die Begründung des IPC, Segeln für Menschen mit Behinderung sei weltweit nicht stark genug vertreten, wies Dr. Lochbrunner zurück. „Dem Weltverband ISAF gehören neben dem Deutschen Segler-Verband 138 weitere Dachverbände an. Erst vor ein paar Tagen sind beim Weltcup vor Miami behinderte und nicht-behinderte Seglerinnen und Segler an den Start gegangen. Für alle Segelsportverbände ist die Inklusion seit vielen Jahren ein wichtiges Ziel und eine Selbstverständlichkeit.“
(Hamburg, 6. Februar 2015)
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