Zwar musste Philipp Buhl (Segelclub Alpsee Immenstadt) in der ersten Wettfahrt des Tages nach einer Fehlentscheidung auf der Kreuz mit Rang 15 zufrieden sein, doch davon ließ sich der Allgäuer nicht beirren. Im zweiten Rennen konnte Deutschlands Segler des Jahres mit Rang zwei sein Potenzial voll abrufen. Im eng beieinander liegenden Feld der 147 Lasersegler aus mehr als 80 Ländern liegt Buhl nach dem ersten Tag der Vorrunde, die in drei Gruppen (Rot, Blau, Gelb) absolviert wird, auf Platz 16.
Noch erfolgreicher war sein Oldenburger Teamkamerad Tobias Schadewaldt (Norddeutscher Regatta Verein), der schon in der ersten Wettfahrt mit Rang drei glänzen konnte. Nach Rang 13 in Wettfahrt zwei liegt er damit auch insgesamt auf Platz 13. Damit rangiert der Olympia-Elfte im 49er, der 2013 in seine alte Klasse Laser zurückgekehrt war, nur einen Punkt hinter Titelverteidiger und Doppel-Olympiasieger Robert Scheidt aus Brasilien (9.). Die Führung übernahm zunächst Juan Ingnacio Maegli Aguero aus Guatemala.
Einen hervorragenden Eindruck hinterließ zum WM-Auftakt auch der erst 19 Jahre alte Laser-Steuermann Theodor Bauer (Röbeler Segler-Verein “Müritz”) aus Malchin, der sich im Kräftemessen mit den Weltbesten nicht von großen Namen beirren ließ und mit den Einzelrängen zehn und acht auf Platz 20 schob. Auf Platz 31 segelte der Lindauer Fabian Gielen (Lindauer Segler-Club) mit den Rängen 19 und sechs.
„Das Gesamtergebnis unserer Lasersegler war heute gut“, sagte DSV-Bundestrainer Thomas Piesker. Auch DSV-Sportdirektorin Nadine Stegenwalner bewertete die ersten Ergebnisse positiv: „Die Laser- und Laser-Radial-Segler haben sich heute als Team eine gute Ausgangsbasis für die kommenden Tage geschaffen. Darauf lässt sich aufbauen.“
Dazu passte das Fazit von Philipp Buhl vom Audi Sailling Team Germany nach Tag eins: „Das erste Rennen lief für mich eigentlich schon sehr gut. Bis ich eine Fehlentscheidung getroffen habe und auf der Kreuz falsch abgebogen bin. Vielleicht war da auch ein bisschen Nervosität im Spiel. Es ist immerhin eine Weltmeisterschaft! Das zweite Rennen hat dann viel Spaß gemacht. Die wichtigste Erkenntnis des heutigen Tages ist wohl die, dass es manchmal erstaunlich ist, wie leicht es sein kann. Jetzt freue ich mich auf die nächsten Rennen.“
Im Feld der 120 Laser-Radial-Steuerfrauen verschaffte sich Europameisterin Svenja Weger (Potsdamer Yacht Club) aus Kiel mit den Rängen zwölf und sechs als Gesamt-Zehnte eine gute Ausgangsposition für den Kampf um die WM-Medaillen. Die zum Auftakt eher leichten Winde zwischen fünf und acht Knoten kamen der vergleichsweise leichten Psychologie-Studentin dabei entgegen.
Die Titelkämpfe waren am Vorabend mit einer mitreißenden Willkommensfeier eröffnet worden. Mehr als 20.000 Besucher hatten für eine stimmungsvolle Atmosphäre gesorgt. Am Abend des ersten Regattatages begrüßte Spaniens neuer König Felipe VI die Segler im WM-Hafen von Santander. Er war selbst über Jahre olympisch aktiv, hatte 1992 bei den Olympischen Spielen in Barcelona Platz sechs im Dreimann-Kielboot Soling belegt. Am Samstag steigen die RS:X-Surfer in die WM ein, darunter auch der Olympia-Vierte Toni Wilhelm (Württembergischer Yacht-Club) aus Dogern.
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Torsten Fricke
Verbandssprecher Deutscher Segler-Verband e.V.