„Unsere Seglerinnen und Segler haben bei wechselnden Windbedingungen und vor heimischen Publikum dem Druck standgehalten und die Erwartungen erfüllt. Mit Blick auf die Weltmeisterschaften im September vor Santander lässt sich darauf sehr gut aufbauen“, kommentiert Nadine Stegenwalner, Sportdirektorin des Deutschen Segler-Verbandes die Ergebnisse in den Olympischen Klassen bei der Kieler Woche. Die DSV-Flotte gewann auf der Förde die inoffizielle Nationenwertung mit großem Abstand vor Estland und vier weiteren Nationen auf Platz drei.
Mann des Tages war Philipp Buhl vom Segelclub Alpsee Immenstadt im Laser, der die Kieler Woche damit zum dritten Mal hintereinander gewann. „Dieser Hattrick ist natürlich eine hervorragende Leistung. Philipp ist einer unserer großen Hoffnungen für Rio 2016, aber wir wissen, dass es bis zu den Olympischen Spielen noch ein langer Weg ist“, so Stegenwalner.
Der WM-Dritte Philipp Buhl sagte nach dem anspruchsvollen Medaillenrennen, in dem er Rang zwei belegte und sich damit den Titel sicherte: „Es war schwerer als ich dachte, hier den Sieg bei der Kieler Woche zu holen. Das Finale war ein sehr taktisches Rennen. Es ist mir zum Glück gut gelungen.” Mit Blick auf die Weltmeisterschaft im September vor Santander sagte Deutschlands Segler des Jahres zu seiner persönlichen Zielsetzung: „Ich möchte wieder einen Podiumsplatz holen.” Ebenfalls erfolgreich in der olympischen Einhandklasse Laser war Tobias Schadewaldt (Norddeutscher Regatta Verein), der sich Platz drei und Bronze sicherte.
Gold und Bronze für Deutschland hieß es auch bei den Seglerinnen der 470er-Klasse. Annina Wagner (Potsdamer Yacht Club) und Elisabeth Panuschka (Segelclub Bayer Uerdingen) holten sich punktgleich vor den Österreicherinnen Lara Vadlau und Jolanta Ogar den Gesamtsieg. Dabei standen die Vorzeichen nach dem Start ins Medaillenrennen zunächst nicht auf Sieg: Wagner/Panuschka kehrten freiwillig zur Startlinie zurück, weil sie dachten, dass sie sich einen Frühstart geleistet hatten. In der Folge legte das deutsche Duo eine furiose Aufholjagd hin und konnte das Rennen sogar noch gewinnen und die bis dahin führenden Österreicherinnen noch von der Spitze verdrängen. Später stellte sich dann heraus, dass Wagner/Panuschka gar nicht die Frühstarterinnen waren. „Es war also ein äußerst schlechter Start”, sagte Annina Wagner bei der Siegerehrung lächelnd, „doch wenn ein Rennen dann so ausgeht, wollen wir uns nicht beklagen.” Elisabeth Panuschka sagte: „Mit diesem Sieg haben wir uns für die harte Arbeit der letzten Monate selbst belohnt. Er tut gut.” Nadine Böhm und Ann-Christin Goliaß vom Deutschen Touring Yacht-Club rundeten die deutsche Galavorstellung in der Zweihandklasse mit Platz drei ab.
Im 49er zeigte das Duo Erik Heil und Thomas Plössel vom Norddeutschen Regattaverein eine beeindruckende konstante Leistung im international stark besetzten Feld der Highperformance-Jollen. Ihre konzentrierte Leistung und der sauber umgesetzte taktische Plan für die drei kurzen Medaillenrennen wurde am Ende mit Gold belohnt. „In einem großen Feld vier Wettfahrten hintereinander zu gewinnen, das zeugt von Stärke und gibt Selbstvertrauen für die nächsten Herausforderungen“, so Stegenwalner.
Das fast makellose Ergebnis toppten nur die deutschen Paralympics-Sieger. Heiko Kröger aus Jersbeck gelangen im 2.4mR mit fünf Ersten in Folge eine Super-Serie, die der Steuermann vom Norddeutschen Regatta Verein mit zwei zweiten Rängen und dem souveränen Kieler-Woche-Sieg abschloss. In der Sonar-Klasse gingen Gold, Silber und Bronze an deutsche Segler. Sieger wurde in diesem paralympischen Dreimann-Boot Jens Kroker, Robert Prem und Siggy Mainka vom Yachtlcub Berlin-Grünau vor Thomas Beer, Jörg Meierdiercks und Oliver Utrata vom Segelclub Prien sowie Sören Werner, Christian Bauer und Lutz Rewa vom Yachtclub Berlin-Grünau.
Silber holte im Laser Radial Lisa Fasselt vom Yachtclub Ruhrland Essen vor ihrer Teamkameradin Pauline Liebig (DSMC). Im 470er der Männer ersegelten Jasper Wagner und Dustin Baldewein vom Verein Seglerhaus am Wannsee im gelungenen Endspurt Platz zwei und verwiesen dabei sogar Olympiasieger und Weltsegler des Jahres Matt Belcher aus Australien mit seinem Vorschoter Will Ryan auf den dritten Platz. Bronze sicherten sich im 49er FX Victoria Jurczok und Anika Lorenz vom Verein Seglerhaus am Wannsee.
(Kiel, 25. Juni 2014)
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